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Seite 2: Was Hertha BSC ernsthafte Sorgen bereitet

Einen Teil dieses Pro­blems hat Dardai ein­kal­ku­liert: den näm­lich, dass Hertha in den Spielen gegen Frank­furt, Bayern, Stutt­gart und Leipzig nicht allzu viel Punkte holen würde. Ein ein­ziger – in Stutt­gart – ist es geworden. Inner­lich habe ich nur einen Punkt ein­ge­plant“, sagt Dardai. Aber natür­lich habe ich der Mann­schaft das nicht gesagt.“

Auch Mainz hat im Januar den Trainer gewech­selt, auch Mainz hatte ein anspruchs­volles Pro­gramm. Trotzdem hat die Mann­schaft unter Bo Svensson in acht Spielen elf Punkte geholt – weil sie unter anderem gegen die Cham­pions-League-Ach­tel­fi­na­listen Leipzig und Glad­bach gewonnen, dazu in Dort­mund und Lever­kusen unent­schieden gespielt hat.

Was Hertha besser macht

Die Ber­liner haben für ihre Auf­tritte gegen Frank­furt, Bayern und Leipzig viel Lob bekommen. Mehr aber auch nicht. Am Sonntag war Hertha den Leip­zi­gern, die jetzt als mög­li­cher Bayern-Ent­throner gelten, weit­ge­hend eben­bürtig. Den­noch stand am Ende ein erschre­ckend ein­deu­tiges 3:0 für den Favo­riten. Das Ergebnis ist traurig“, sagte Dardai. 3:0 sieht nicht schön aus.“ Das Spiel kippte auch des­halb zugunsten der Leip­ziger, weil Marcel Sab­itzer nach einer knappen halben Stunde mit einem Distanz­schuss zum 1:0 traf. Das spie­gelt ein biss­chen die letzten Wochen wider“, sagte Links­ver­tei­diger Maxi­mi­lian Mit­tel­städt.

Was machen solche Erfah­rungen mit einer ohnehin nicht allzu gefes­tigten Mann­schaft? Das muss ich beob­achten“, sagt Dardai. Noch ist es nicht schlimm.“ Der Ungar sieht vor allem die Fort­schritte. Taktik, Team­geist, Moral: In allen Berei­chen habe sich die Mann­schaft ver­bes­sert.

Wenn aus dem Kann ein Muss wird

Der Abstiegs­kampf hat immer auch etwas Über­sinn­li­ches. Es kommt auf Stim­mungen und Über­zeu­gung an. All das wird bei Hertha BSC gerade auf eine harte Probe gestellt. Dardai will weiter sys­te­ma­tisch arbeiten, posi­tive Energie und Selbst­ver­trauen aus­strahlen“, sagt er. Aber langsam muss sich die Arbeit auch mal aus­zahlen. In den nächsten Wochen kommt dieses Muss.“ Noch befindet sich die Mann­schaft in der Kann-Phase, in der sie rei­hen­weise auf Gegner trifft, gegen die sie punkten kann, aber nicht zwin­gend punkten muss. Das wird auch am Samstag gegen den VfL Wolfs­burg so sein; den Tabel­len­dritten, der zuletzt sieben Mal hin­ter­ein­ander zu null gespielt hat. Doch je geringer der Ertrag aus dieser kom­pli­zierten Phase, desto stärker wird letzt­lich der Druck in den Muss-Spielen.

Das war schon vor der Partie in Stutt­gart so, als es hieß, die müsse Hertha ange­sichts des schwie­rigen Pro­gramms eigent­lich gewinnen. Die Mann­schaft kam damit zunächst über­haupt nicht zurecht. Die erste Halb­zeit war eine Kata­strophe“, gibt Dardai zu. Erst nach der Pause und einer Neu­jus­tie­rung durch das Trai­ner­team wurde es deut­lich besser. Das hat mich beru­higt“, sagt Pal Dardai.

Dieser Text erscheint im Rahmen unserer Koope­ra­tion mit dem Tages­spiegel.