Gibt es tatsächlich noch: Spannung am letzten Spieltag! Und die deutschen Legionäre sind mittendrin zwischen meisterlichem Jubel und hartem Abstiegskampf.
So sieht also ein spannender Meisterschaftskampf aus. Im Fernduell mit Liverpool hatte Manchester City alles in der eigenen Hand, einzig ein Sieg musste her. Doch danach sah es rund 70 Minuten lang überhaupt nicht aus, alle Zeichen standen auf Drama. Dann der Geistesblitz von Pep Guardiola: Einwechselung Ilkay Gündogan in der 68. Minute, 76. Minute Anschlusstreffer, 81. Minute Siegtreffer. Damit schoss er sich selbst nicht nur zum Matchwinner, sondern auch die Skyblues zum Titel. Klingt doch nach einem ganz netten Sonntagnachmittag für Gündogan. Beziehunsgweise: Gündowahnsinn! ’Tschuldigung.
Den hatte Jürgen Klopp dann wohl nicht. Zwar konnten die Reds mit Joel Matip, nach 0:1‑Rückstand das eigene Spiel noch drehen, mussten sich dann aber doch mit der Vizemeisterschaft zufrieden geben.
Bleiben wir bei spannenden Meisterschaftskämpfen, bleiben wir bei der Mannschaft die das Nachsehen hatte. Auch Inter Mailand hatten es nicht mehr in der eigenen Hand und musste nach souveränem eigenen Sieg auf einen Patzer von Stadtrivale Milan hoffen. Spoiler: den Gefallen haben die Rossoneri ihnen nicht getan. Hakan Calhanoglu und Robin Gosens landen auf Platz zwei in der Serie A.
Und hier, die strahlenden Gewinner des Scudetto. Mit einer überzeugenden Leistung gegen Sassuolo Calcio steht Milan nach 11 langen Jahren wieder ganz oben. Der ehemalige deutsche Nachwuchsnationalspieler Jeremy Toljan konnte für Sassuolo wegen eines Schlüsselbeinbruchs nicht mit von der Partie sein.
Nach all der Aufregung kommen wir zu einer Meisterschaft die schon seit Wochen entschieden ist. In Paris bekommt man für so eine Meisterschaft auch gleich eine nette Summe von 300 Millionen Euro dazu, zumindest wenn man Kylian Mbappe heißt und den Verein im Sommer eventuell verlassen hätte. Dieser dankt mit drei Toren. Hoffentlich war es das wert. Thilo Kehrer durfte rund zehn Minuten ran. Gegner Metz musste sich damit in Ligue 2 verabschieden.
Für die Mannschaft von Thomas Tuchel ging es im letzten Saisonspiel um nichts mehr, schon vor dem Spiel waren Platz drei und damit die Champions League in trockenen Tüchern. Trotzdem gaben sich die Blues keine Blöße und gewannen gegen Watford, Kai Havertz ebnete den Sieg mit seinem 1:0 nach elf Minuten. Ein versöhnlicher Abschluss für Antonio Rüdiger in seinem letzten Spiel für den FC Chelsea. Timo Werner stand nicht im Aufgebot von Thomas Tuchel.
Spannung gab es in dieser Saison in der Premier League nicht nur im Meisterschaftskampf, auch der Abstiegskampf konnte sich sehen lassen. Robin Koch und Leeds United mussten bis zum Ende zittern konnten dann aber doch als 16. die Klasse halten.
Anders als Norwich. Das Team von Lukas Rupp und dem ehemaligen Bundesligaspieler Milot Rashica war schon vor dem Spieltag abgestiegen und konnten durch die deutliche Niederlage Tottenham zu einem Champions League Platz verhelfen. Doppeltorschütze Heung-min Son schoss Tor 34 und 35 in der Saison und zog so mit Mohamed Salah als bester Torschütze der Premier League gleich.
Wenn man bei einem Unentschieden gegen Betis Sevilla von einer schlechten Generalprobe sprechen kann, können Toni Kroos und Co. wohl beruhigt Richtung Champions-League-Finale schauen.
Lange lief es für Alexander Nübel, Kevin Volland, Ismail Jakobs und die AS Monaco nach Plan. Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit stand man auf einem Champion-League-Platz, bis Lens mit dem Ausgleichstreffer die Träume platzen ließ. Also nichts mit direkter Teilnahme an der Champions League, Monaco dreht eine Ehrenrunde und muss in die Qualifikation.
Gebrauchter Tag für die Katalanen. Marc-André ter Stegen konnte nur zuschauen wie Teamkollege Adama Traoré Geschenke an Gegner Villarreal verteilte. Für Barcelona heißt das immerhin Vizemeisterschaft, für Villarreal Conference League.