2:6 verlor der VfB Stuttgart am Wochenende gegen den Hamburger SV. Heute treffen beide Teams schon wieder im Pokal aufeinander. Bloß: Haben die Stuttgarter überhaupt eine Chance?
Nachdem der VfB Stuttgart am Samstag mit 2:6 beim Hamburger SV baden ging, müssen die Schwaben am heutigen Dienstag schon wieder in der Hansestadt antreten. Das deutliche Ergebnis vom Wochenendes wirft die Frage auf, ob die Stuttgarter im Pokal überhaupt eine Chance haben. Wir sagen: Ja. Und liefern fünf Ideen, wie der VfB das Spiel enger gestalten kann.
1. Ballbesitz besser nutzen
65 Prozent Ballbesitz hatten die Stuttgarter am Samstag. Das war exakt so vom Hamburger SV gewollt: Diese stellten sich in einer tiefen 4 – 5‑1-Formation auf. Die Spielidee der Hamburger war klar: Stuttgart sollte den Ball in der Abwehr laufen lassen, durfte aber keinen Raumgewinn erzielen. Die Hamburger wollten mit Kontern Nadelstiche setzen. Das dürfte sich im DFB-Pokal nicht ändern.
Den Stuttgartern fehlten in der Liga zündende Ideen, um die tief stehenden Hamburger zu knacken. Erst ließen sie den Ball zu lange in der Abwehr laufen. Später fokussierten sie sich auf lange Bälle, diese konnten Stuttgarts Angreifer aber nie erobern gegen die groß gewachsene Innenverteidigung des HSV. Gerade das Mittelfeld war wenig präsent, driftete zu häufig in tote Räume ab. Stuttgart muss eine überzeugendere Idee im Ballbesitz entwickeln.
2. Walters System besser ausspielen
Stuttgarts System ist wenig orthodox. Walter fordert von seinen Innenverteidigern, dass sie im Spielaufbau aufrücken in den Sechserraum. Dieses taktische Mittel soll Dynamik kreieren im Spiel nach vorne, die Innenverteidiger sollen zwischen die gegnerischen Linien gelangen. Der HSV verteidigte jedoch so tief, dass die Innenverteidiger keinen Raumgewinn erzielen konnten. Das Hamburger Mittelfeld rückte erst vor, nachdem die Innenverteidiger aufgerückt waren.
Obwohl dieses taktische Mittel wenig Sinn ergab, rückten Stuttgarts Innenverteidiger trotzdem vor – schablonenhaft, als würden sie eingeübte Muster abrufen. Intelligenter wäre es gewesen, mit dem Ball am Fuß die Lücken vor Hamburgs Mittelfeld anzulaufen. Gerade Marc-Oliver Kempf tat dies nach der Pause. Dieses Mittel muss Stuttgart noch intensiver nutzen.