Vor elf Jahren trafen Deutschland und England zuletzt bei einem Turnier aufeinander. Für die eine Seite war das 4:1 im Achtelfinale der WM 2010 ein Desaster – für die andere die Übernahme einer Goldenen Generation. Über einen Nachmittag in Bloemfontein.
„Wir haben als Mannschaft gezeigt, dass wir alles erreichen können, wenn wir zusammenhalten. Wir haben Weltklasse gespielt. Es ist egal, wer unser Gegner wird“, sagte Mesut Özil nach dem Spiel. Ein Selbstverständnis, das für große Titel wichtig ist.Auch der Kommentator der FIFA schlug in eine ähnliche Kerbe: Die Engländer seien „bezwungen von diesem sehr vielversprechenden, selbstbewussten, jungen deutschen Team.“ Weiter prophezeite er: „Sie werden für viele weitere Jahre dabei sein.“
Zum Titel hat es 2010 noch nicht gereicht. Die Reise endete an altbekannter Stelle, wie schon bei der EM 2008: gegen Spanien, bei denen ebenfalls eine Generation hochbegabter Spieler die Fußballwelt beglückte. Aber gut Ding will schließlich Weile haben. Vier Jahre später komplettierten unter anderen Mario Götze, André Schürrle, Mats Hummels und Benedikt Höwedes die Mannschaft, auch Toni Kroos war längst kein Bankdrücker mehr. Mit neuen Akteuren, im Kern aber gleich, klappte es: Die Goldene Generation vergoldete sich.