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Es gibt Trainer, die kommen zu einem Verein und lassen keinen Stein auf dem anderen. Bereits im ersten Spiel unter ihrer Ägide ver­än­dern sie ihr Team radikal: Sie pro­bieren neue Tak­tiken, werfen junge Spieler rein und degra­dieren alte Hasen. Ein Hauch von Revo­lu­tion soll den Klub aus der Krise führen.

Und dann gibt es Trainer, die kleine Schritte gehen. Trainer wie Edin Terzic. Seit er nach der Ent­las­sung seines frü­heren Bosses Lucien Favre den Chef­trainer-Posten beim BVB über­nommen hat, hat sich erstaun­lich wenig getan. Gegen den VfL Wolfs­burg gab es den­noch einen 2:0‑Sieg – auch weil Ter­zics Politik der kleinen Schritte langsam Ver­bes­se­rungen zeigt. Fünf Thesen zum Stand des BVB.

1. Ände­rungen im Kleinen…

Wer sich von Terzic eine tak­ti­sche oder per­so­nelle Revo­lu­tion erwartet hat, dürfte bereits nach wenigen Wochen ent­täuscht sein. Terzic führt den Weg seines Vor­gän­gers Favre fort – wenn auch mit etwas anderen Akzenten.

So setzte Terzic in seinen ersten Ein­sätzen auf eine Vie­rer­kette. Seine Mann­schaft ver­tei­digt in einem klas­si­schen 4 – 2‑3 – 1‑System. Unter Favre kam dies nur ver­ein­zelt zum Ein­satz, der alte Trainer setzte meist auf ein 3−4−3.

Terzic prä­sen­tiert sich zudem an der Sei­ten­linie wesent­lich aktiver. Laut­stark mischt er sich vor allem ins Defen­siv­spiel seiner Mann­schaft ein: Er peitscht seine Mit­tel­feld­spieler nach vorne und for­dert sie auf, Zwei­kämpfe ein­zu­gehen. Seine Dort­munder sollen den Gegner wieder früher atta­ckieren und etwas mehr Prä­senz in den Zwei­kämpfen zeigen. Kampf­starke Spie­ler­typen wie Thomas Delaney haben ver­mehrt Chancen auf Ein­sätze.

2. … Aber nicht im Großen

Die kleinen Ände­rungen können aber nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die stra­te­gi­schen Prin­zi­pien auch unter Terzic unver­än­dert gelten. Gegen den VfL Wolfs­burg sam­melte der BVB aber­mals 60% Ball­be­sitz. Seine Spieler zir­ku­lierten den Ball in der Abwehr, ließen den Gegner laufen und lau­erten auf die Mög­lich­keit, nach vorne zu spielen.

Der größte Vor­wurf an Favre lau­tete, dass dieser Ball­be­sitz­fuß­ball zu häufig in langen Pass­folgen erstarrte. Plötz­liche Tem­po­wechsel? Dyna­mi­sche Spiel­züge? Zeigte der BVB selten. Das lag nicht zuletzt daran, dass Dort­munds Dribbler ihr eigenes Süpp­chen kochen: Jadon Sancho und Gio­vanni Reyna ent­fernten sich häufig von ihren Posi­tionen. Daran hat sich auch unter Nach­folger Terzic bisher nicht viel ver­än­dert. Von einem kohä­renten Posi­ti­ons­spiel sind die Dort­munder noch weit ent­fernt.