Norbert Elgert ist auf Schalke eine Institution – seit 1996 arbeitet er als U19-Trainer des Klubs. Heute feiert er seinen 65. Geburtstag. Doch welche Stars gingen durch seine Hand? Vorhang auf für die Norbert-Elgert-Top-11.
Tor: Manuel Neuer
Toni Tapalovic, Mathias Schober, Christofer Heimeroth: Aus der Schalker Knappenschmiede stammt eine Reihe mehr oder weniger talentierter Torhüter. Ralf Fährmann und Lars Unnerstall natürlich nicht zu vergessen. Neuer übertrifft sie dennoch alle – auch dank Norbert Elgert.
Abwehr: Sead Kolasinac
Nicht einmal Sead Kolasinac konnte die Schalker im vergangenen Jahr vorm Abstieg bewahren. Ohne Elgert wäre er vielleicht nie zu dem „ekelhaften Gegenspieler“ (Zitat Kolasinac selbst) und Londoner Straßenkämpfer geworden, der er heute ist.
Abwehr: Joel Matip
Unter Elgert reifte Joel Matip zum Abwehrchef. Seit über sechs Jahren hält er für Jürgen Klopps FC Liverpool den Abwehrriegel zusammen, ist inzwischen Champions-League-Sieger, englischer Meister und Protagonist eines wunderbaren Twitter-Accounts.
Thilo Kehrer
Lebt den Traum eines jeden Deutschrappers: Aus der Gosse ganz nach oben. Aus Gelsenkirchen-Erle in den Park der Prinzen, la ville lumière, die Stadt der Liebe, nach Paris. Boeuf Bourguignon statt Currywurst. Norbert Elgerts Idee war das nicht.
Abwehr: Benedikt Höwedes
Benedikt Höwedes war Schalke und Schalke war Höwedes – jedenfalls bis Domenico Tedesco kam und den Weltmeister abgrätschte wie dieser sonst nur gegnerische Stürmer. Turin und Moskau lagen noch auf seinem Weg, ehe Höwedes 2020 seine Karriere beendete. Begonnen hatte sie mit Elgert, der ihn 2005 zum U19-Kapitän gemacht hatte. Ein Jahr später holten sie gemeinsam die deutsche Meisterschaft. Also mit der U19. Schon klar, ne?
Weston McKennie
Bevor es auf Schalke ganz düster wurde, war er schon über alle Berge. Beziehungsweise über die Alpen: Weston McKennie. Statt Schalker Trauerkloß ist er bei Juve jetzt sowas wie ein Superstar, der schon so Leuten wie Cristiano Ronaldo und Paulo Dybala die Bälle in den Fuß spielen durfte. Ob die sich je bei Norbert Elgert bedankt haben?
Mittelfeld: Mesut Özil
Über Mesut Özil sagte Norbert Elgert im 11FREUNDE-Interview mal: „Mesut ist ein sehr bodenständiger Mensch, der einfach großartig Fußball spielen kann.“ Mittlerweile hat Özil sich frisurentechnisch etwas beruhigt, hat sich dem Vokuhila und der Senf-Spitzen entledigt und auch sonst eine irre Reise hinter sich: Von Schalke in die Welt, dort auf Weltklasse-Niveau gespielt, um heute in der Türkei auf Schalke-Niveau zu spielen.
Mittelfeld: Max Meyer
Ganz anders: Max Meyer. Der noch immer Weltklasse verkörpert. Und der sich Norbert Elgerts Buchtitel zum Grundsatz gemacht hat: „Gib alles – nur nicht auf.“ Oder wie es bei Max Meyers Vater heißt: „Gib alles.“ Elgert jedenfalls hat sein Potential immer gesehen – und so sagte er den weisen Satz: „Wenn du einem Spieler seine herausragende Stärke nimmst, wird er nie da hinkommen, wo er hinkommen kann.“ Amen!
Mittelfeld: Julian Draxler
Der Jule und Schalke: das passte. Aber Draxler wollte in Wolfsburg nach den Sternen greifen. Elgert sprang ihm in der anschließenden Diskussion bei, nannte ihn einen „hochanständigen Menschen mit einwandfreiem Charakter“. Lothar Matthäus befand Draxler hingegen für „charakterschwach“. Tja, wer kennt Jule wohl besser? Genau: Nasser Ghanim Al-Khelaifi. Und der sagt, der Jule sei ein Pfundskerl!
Mittelfeld: Leroy Sané
Der nächste Millionen-Knappe, den Elgert groß rausbrachte: Ganze 50 Millionen Euro überwies Manchester City für Leroy Sané an Schalke, 60 Millionen schließlich Bayern an City. Geht das so weiter, dürfte Schalke demnächst mit einem 70-Millionen-Angebot an die Bayern herantreten.
Angriff: Mike Hanke
Vielleicht das einzige Manko von Elgerts Knappenschmiede: Überragende Stürmer gab es seitdem nicht so viele. Außer natürlich Mike Hanke, der sich mit seinem Anstoß-Tor gegen Hans-Jörg Butt unsterblich machte. Trotz Rasenallergie. Mike Hanke, auch dir gebührt Dank! In erster Linie wollen wir aber Norbert Elgert „Danke“ sagen. Und natürlich alles Gute!
… Und bevor hier wieder irgendwelche hysterischen Schalke-Fans krächzen, wir hätten Danny Latza, Carlos Zambrano, Sergio Pinto, Filip Trojan, Donis Avdijaj, Kaan Erdogan und, und, und vergessen: Nö, ham‘ wir nicht. Eine Fußballmannschaft hat aber nunmal nur elf Spieler. Ätsch.