15:45 Uhr
Erneut sorgen Berichte über zweifelhafte Praktiken von Spitzenfunktionären des Fußball-Weltverbandes FIFA für Aufsehen. FIFA-Vizepräsident Jack Warner soll Englands Bewerbungskomitee im Herbst 2009 ein Jahr vor der Vergabe der WM-Endrunde 2018 zur Finanzierung eines Erziehungszentrums in seinem Heimatland Trinidad und Tobago aufgefordert haben.
Das berichtet die angesehene Londoner Tageszeitung The Times und beruft sich dabei auf Erinnerungen von Englands damaligem Bewerbungschef Davids Triesman und seines Vertreters David Richards an entsprechende Aussagen Warners. Dem Blatt zufolge soll bei der Unterredung unausgesprochen der Eindruck enstanden sein, dass Warner im Falle der Finanzierungszusage als Boss des Kontinentalverbandes CONCACAF (Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik) seinen Einfluss zugunsten der Briten geltend machen wollte.
Der CONCACAF-Boss wies die Behauptungen der Engländer postwendend zurück. „Ich weiß nicht, wovon da gesprochen wird. Warum sollte ich einen David Freestone oder sonstwen um den Bau von Büros oder sonstwas in meinem Land fragen? Warum sollte ich? Das macht doch keinen Sinn“, sagte Warner.
13:50 Uhr
Beim Fußball-Bundesligist Hamburger SV muss der Gürtel noch enger geschnallt werden als ohnehin schon geplant. Nach übereinstimmenden Berichten Hamburger Medien wird der Hamburger Traditionsverein die laufende Spielzeit mit einem Minus von rund zehn Millionen Euro abschließen. Um eine finanzielle Schieflage zu vermeiden, ist darüber hinaus mit Blick auf die kommende Saison ein Absenken der Gehaltskosten von jährlich 47 auf 35 Millionen Euro erforderlich.
Einen genauen Überblick will sich der HSV-Finanzausschuss auf einer Sitzung am Dienstag verschaffen. Weiteres Ungemach droht dem Traditionsklub auf der Einnahmeseite. Mehr als ein Viertel aller Business-Seats in der Hamburger WM-Arena wurden zum Saisonende gekündigt.
12:02 Uhr
Ante Sapina hat im Wettskandal-Prozess die Bestechung eines Funktionärs der Europäischen Fußball-Union (UEFA) bestätigt. Der Wettbetrüger belastete vor dem Landgericht Bochum den Slowaken Jozef Marko schwer. Das damalige Mitglied der UEFA-Schiedsrichterkommission habe von seinem mitangeklagten Kompagnon Marijo C. 50.000 Euro bekommen, um den bosnischen Referee Novo Panic höher einzustufen. „Damit er bessere Spiele pfeifen kann, die höher bewettet werden können“, sagte Sapina am sechsten Verhandlungstag. S
chiedsrichter Panic bestachen die Wettpaten nach eigenen Angaben, damit er das WM-Qualifikationsspiel am 9. September 2009 zwischen Liechtenstein und Finnland (1:1) und das Qualifikationsspiel zur U21-EM zwischen der Schweiz und Georgien (1:0) am 18. November 2009 manipulierte.
Sapina, der ein weitreichendes Geständnis ablegte, bestätigte damit die Aussagen von Marijo C.. Der Kroate hatte als Zeuge im parallel laufenden Prozess gegen vier andere mutmaßliche Wettbetrüger zugegeben, Marko bestochen zu haben. Der Funktionär, der die Vorwürfe bestritt, gab im Dezember 2010 sein UEFA-Amt auf. Die UEFA verhängte bislang keine Strafe gegen ihn. Panic wurde dagegen lebenslang gesperrt.
11:22 Uhr
Der US-Milliardär Enos Stanley Kroenke plant die Übernahme des 13-maligen englischen Fußball-Meisters FC Arsenal. Laut eines Berichts des englischen TV-Senders Sky Sports will der Unternehmer seine Klubanteil von 30 auf 46 Prozent aufstocken. Demnach führt Kroenke derzeit Gespräche mit den Anteilseignern Danny Fiszman und Lady Nina Bracewell-Smith, die gemeinsam 16 Prozent der Arsenal-Aktien halten. Sollte Kroenke die Anteile erwerben, ist er dazu berechtigt, den übrigen Anteilseignern ein Übernahmenangebot zu unterbreiten. Der größte Aktienbesitzer neben Kroenke ist der russische Stahl-Magnat Alischer Usmanow. Er hält 27 Prozent der Arsenal-Anteile.
Kroenke, der über ein Vermögen von knapp zwei Milliarden Euro verfügen soll und dessen Ehefrau eine Erbin des Einzelhandelskonzern Wal-Mart ist, gehören bereits der Basketball-Klub Denver Nuggets (NBA) und der Eishockey-Klub Colorado Avalanche (NHL). Zudem ist Kroenke Mitbesitzer des Football-Klubs St. Louis Rams (NFL).
11:13 Uhr
Abwehrspieler Philipp Wollscheid wird aller Voraussicht nach zum Ende der kommenden Saison von Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg zu Bayer Leverkusen wechseln. Das berichtet das Fachmagazin kicker. Der 22-Jährige hat beim Club noch einen Vertrag bis 2012, außerdem sollen die Franken eine einseitige Option auf eine Verlängerung des Kontrakts um zwei Jahre besitzen. Bayer müsste demnach wohl bereit sein, eine Ablösesumme in Millionenhöhe für den Defensivspezialisten zu bezahlen.
Wollscheid ist erst seit dem 17. Spieltag der laufenden Saison Stammspieler beim 1. FCN. Seitdem hat er auch immer in der Startelf gestanden. Insgesamt bestritt er seit seinem Wechsel vom 1. FC Saarbrücken zum Club zur Saison 2009/2010 14 Bundesligaspiele und 40 Spiele in der Regionalliga für die zweite Mannschaft der Franken.