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Seite 2: Spurs singen: Wir gewinnen die Liga!

Wir haben ver­loren, aber wir sind zufrieden“, sagte Trainer Ranieri nach dem Spiel. Alles in allem konnte Lei­cester tat­säch­lich trotz der unglück­li­chen Nie­der­lage positiv gestimmt sein. Sie sind wei­terhin Tabel­len­führer mit zwei Punkten Vor­sprung, haben nun gegen alle direkten Kon­kur­renten gespielt und als ein­ziger Titel­kan­didat keine wei­teren Pokal­ver­pflich­tungen.

So könnte die Fri­sche das große Plus im Rennen werden. Und wer am Sonntag wieder sah, wie Stürmer Jamie Vardy und der über­ra­gende Mit­tel­feld­spieler N’Golo Kanté ackerten, bekam schon vom Zusehen Mus­kel­kater. Diese Mann­schaft wird in den rest­li­chen Spielen nichts ver­schenken, so viel steht fest.

Auf der anderen Seite wider­legte Arsenal einst­weilen den oft erho­benen Vor­wurf, leicht­fertig die big points“ und damit Titel­chancen zu ver­spielen. Wir haben gezeigt, dass wir mental sehr stark sind“, sagte Trainer Arsene Wenger, dessen For­tune die Experten an Sir Alex Fer­guson erin­nerte. Man­chester Uniteds Trainer war es jah­re­lang vor­be­halten, dass seine Joker sta­chen, vor­rangig in der Nach­spiel­zeit („Fergie time“). Am Sonntag hieß es über Arsenal: They did it in Wenger time.

Man City – Tot­tenham 1:2

Ein ver­schollen geglaubter Grund­satz des Sports feiert in diesen Wochen Wie­der­auf­er­ste­hung: Der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr jedoch Meis­ter­schaften. Er wurde im Hand­ball und Foot­ball unlängst wieder einmal bestä­tigt und könnte auch die Pre­mier League prägen. Tot­tenham steht näm­lich auf dem zweiten Platz. Die Spurs“ kas­sierten in 26 Spielen gerade einmal 20 Gegen­tore.

Nicht nur die Ver­tei­diger Toby Ald­er­wei­reld und am Sonntag der Ex-Kölner Kevin Wimmer, son­dern auch der fran­zö­si­sche Tor­wart Hugo Lloris prä­sen­tieren sich in über­ra­gender Ver­fas­sung. Bereits neun Mal spielte Lloris zu Null. Neben der kom­pakten Defen­sive weisen die Spurs“ eine wei­tere Ähn­lich­keit zur deut­schen Hand­ball-Natio­nal­mann­schaft auf: Sie stellen das jüngste Team.

Beim Sieg über Man­chester City musste aller­dings ein 40-Jäh­riger etwas nach­helfen: Referee Mark Clat­ten­burg pfiff in der 53. Minute einen absurden Hand­elf­meter für Tot­tenham, den Harry Kane zum 1:0 ver­wan­delte. Da wit­terte City-Trainer Manuel Pel­le­g­rini gleich eine Ver­schwö­rung, Clat­ten­burg habe bereits im Pokal zwei Abseits­ent­schei­dungen zu Ungunsten der Citi­zens“ getroffen. Der Elf­meter hat das Spiel ent­schieden“, meinte der chi­le­ni­sche Trainer weiter.

Dabei schoss seine Mann­schaft eine Vier­tel­stunde vor dem Ende den Aus­gleich und besaß alle Mög­lich­keiten auf den Sieg. Tot­tenham aller­dings blieb gif­tiger in den Zwei­kämpfen und konnte sich kurz vor dem Ende auf das Geburts­tags­kind Chris­tian Eriksen ver­lassen: Er schloss alleine vor dem Tor eis­kalt zum 2:1 ab. Es war sein 14. Scorer-Punkt im 23. Spiel.

City glaubt weiter an den Titel – trotz sechs Punkten Rück­stand

Der Sieg­tor­schütze biss sich nach dem Sieg wie alle anderen Spurs-Spieler auf die Zunge, als er nach etwa­igen Meis­ter­am­bi­tionen gefragt wurde. Bei uns spricht keiner vom Titel“, sagte der Däne. Doch die neunzig Minuten in Man­chester waren die beste Bewer­bung um höchste Würden. We’re gonna win the league“, sangen die Fans voller Begeis­te­rung.

Bei Man City gingen Spieler und Trainer offen­siver mit den Zielen um, obwohl die Mann­schaft nach der zweiten Heim­nie­der­lage in Folge wei­terhin sechs Punkte Rück­stand auf Platz eins auf­weist. Wir werden den Titel­kampf sicher nicht auf­geben“, sagte Vin­cent Kom­pany. Es sind noch 36 Punkte zu ver­geben“, fügte Trainer Pel­le­g­rini an.

36 Punkte, 12 Spiele, 4 Teams – Eng­lands Titel­kampf wird es in diesem Jahr in sich haben. Die Erfah­rung spricht für City, die spie­le­ri­sche Qua­lität für Arsenal. Doch wer die Spurs und Lei­cester in den ver­gan­genen Wochen sah, hat (weiter) allen Grund, an eine Sen­sa­tion zu glauben. Tot­tenham gewann die Liga zuletzt im Jahr 1961, Lei­cester City bisher noch nie.

Es könnten noch einige Super-Sonn­tage“ warten, die ihren Slogan tat­säch­lich ver­dienen.