Heute Abend trifft Leverkusen auf den AS Monaco. Andreas Wolf spielte bis 2014 in Monaco und bekam einen Einblick in das Land der Reichen und Schönen.
Als Sie nach Monaco kamen, gehörte der Verein bereits seit einem Jahr dem russischen Investor Dimitri Rybolowlew. Hatten Sie Kontakt mit ihm?
Er war regelmäßig bei unseren Spielen im Stadion und ist auch oft zu Auswärtsspielen geflogen. Ab und zu kam er auch in die Kabine und hat uns zum Sieg gratuliert. Da ich Russisch kann, hat er mich oft als Kontaktperson zwischen der Mannschaft und ihm genutzt. Er wollte wissen, was die Spieler gerade beschäftigt.
Zur Saison 2012/13 wurden Sie unter dem neuen Trainer Claudio Ranieri Kapitän, obwohl Sie gerade mal zwei Spiele für Monaco absolviert hatten. Hat Sie diese Entscheidung überrascht?
Ich war leider verletzt, als ich nach Monaco kam und habe mir nach zwei Spielen einen Jochbeinbruch zugezogen, sodass die Saison für mich gelaufen war. Als dann Ranieri kam, habe ich mich schon gewundert, dass er mich zum Kapitän ernannt hat, vor allem weil ich kein Französisch spreche und daher die Kommunikation nur auf Englisch möglich war. Aber der Verein wollte mich, weil ich die meiste Erfahrung in der Mannschaft hatte.
Am Ende der Saison sind Sie mit Monaco in die erste Liga aufgestiegen. Danach haben Sie nur noch ein Spiel gemacht.
Ich habe mich in der Vorbereitung wieder verletzt und musste zweimal am Knie operiert werden. Danach war es schwer, wieder den Anschluss zu finden. Vor allem körperlich habe ich nicht mehr das notwendige Niveau erreicht. Außerdem hatte ich auf meiner Position mit Eric Abidal und Ricardo Carvalho starke Konkurrenz. Das sind Weltklasse-Spieler, die vorher bei Barcelona und Real Madrid gespielt haben.
Monaco hat nach dem Aufstieg rund 180 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben und Stars wie den kolumbianischen Stürmer Radamel Falcao geholt. Wie lief Ihre erste Begegnung ab?
Falcao wurde wie jeder andere in der Kabine vorgestellt. Das war genauso wie in Bremen oder Nürnberg, wenn jemand Neues zur Mannschaft stößt. Es wurden also keine Schampusflaschen aufgemacht. (Lacht.) Auch im Training haben James Rodriguez, Falcao oder Joao Moutinho nicht den Star raushängen lassen, sie waren sehr professionell.
Haben Sie sich oft mit ihnen ausgetauscht?
Carvalho und ich haben uns sehr gut verstanden. Mit Falcao habe ich leider wenig geredet, da er kaum Englisch sprach. Und Abidal war für jeden Spaß zu haben.