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Seite 2: „Unsere Fans werden ›Sheepshagger‹ gerufen“

Wie wird Swansea City von den eng­li­schen Fans in der Pre­mier League wahr­ge­nommen?
Wir werden immer noch müde belä­chelt, obwohl Swansea City jetzt in die sechste Pre­mier League-Saison geht. Bei den Aus­wärts­spielen werden unsere Fans als Sheep­s­hagger“ bezeichnet – ich möchte das lieber nicht über­setzen. Aber die Swansea-Fans haben das längst auf­ge­griffen und schießen damit zurück, wenn die Sheep­s­hagger“ in Füh­rung gehen.

Ihr Team­kol­lege Ashley Wil­liams und nicht Real-Star Gareth Bale hat die wali­si­sche Natio­nal­mann­schaft als Kapitän bei der Euro ange­führt. So etwas wäre bei Por­tugal undenkbar…
Es ist halt nicht immer so, dass der beste Fuß­baller auch der Kopf einer Mann­schaft ist. Ashley Wil­liams hat unbe­stritten große Leader-Fähig­keiten. Er ist sehr for­dernd gegen­über seinen Mit­spie­lern und nimmt auch kein Blatt vor den Mund.

Dass er ein gebür­tiger Eng­länder ist, wie acht wei­tere Spieler im wali­si­schen EM-Kader, spielt dabei keine Rolle?
Nein. Die deut­sche Natio­nalelf hat ja auch nicht nur deutsch­stäm­mige Spieler in ihren Reihen. Das ist doch kein Pro­blem. Ashley Wil­liams ist eine abso­lute Inte­gra­ti­ons­figur, die bei den Wali­sern sehr hoch ange­sehen ist.

Den Text der Natio­nal­hymne kel­ti­scher Sprache musste er aller­dings wie die anderen Wales’s Anglos“ aus­wendig lernen – eine echte Her­aus­for­de­rung, allein schon wenn man nur die erste Zeile aus­zu­spre­chen ver­sucht: Mae hen wlad fy nhadau yn annwyl i mi“. Wie sieht es mit Ihrem Kel­tisch aus, Sie leben immerhin schon seit fünf Jahren in Swansea?
Keine Chance. Ich kann gar nichts, und ich habe ehr­lich gesagt nicht einmal ver­sucht, wenigsten ein paar Bro­cken zu lernen. Das ist ein­fach extrem schwierig – obwohl man ja sagt, dass die Sprache so ähn­lich wie Deutsch klingt… Hier in der Stadt wird sowieso nur Eng­lisch gespro­chen. Auf dem Land sieht das teil­weise anders aus.

Von Januar bis Juni hat Swansea City Sie an den SV Werder Bremen aus­ge­liehen. Jetzt sind Sie wieder zurück in Wales. Für wie lange noch?
Mein Ver­trag läuft noch ein Jahr hier. Aber im Fuß­ball kann ja alles sehr schnell gehen. Fakt ist, dass ich mich hier Swansea sehr, sehr wohl fühle. Ich habe hier viele Freunde gefunden. Die Leute begegnen einem mit einer Offen­heit und Herz­lich­keit, wie ich sie sonst noch nir­gends erlebt habe. Das kannte ich so aus Deutsch­land oder aus Eng­land nicht. Soweit man das mit­be­kommen hat, haben ja auch die wali­si­schen Fans in Frank­reich einen super Ein­druck hin­ter­lassen.