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Unsere neue Serie: Wir prä­sen­tieren jeden Tag das aktu­elle Mann­schafts­foto eines Bun­des­li­gisten und zeigen in unserer Bil­der­ga­lerie die schönsten his­to­ri­schen Schüsse. Diesmal: der Deut­sche Meister 2009/10, VfL Wolfs­burg

1.

Der neue Star
Srdjan Lakic. Kos­tete nix. Bringt alles mit. Wun­derbar. Ein Transfer ganz nach Magaths Geschmack. Obwohl Lakics Wechsel im Januar ver­ein­bart wurde, als Magath noch gar nicht wieder Trainer bei Wolfs­burg war. Ich möchte zeigen, dass ich ein wür­diger Nach­folger des teu­ersten Spie­lers der Bun­des­liga bin“, sagte Lakic und meint damit nicht etwa Sascha Rie­ther. Lakic‘ Gesichts­aus­druck ist ent­spre­chend ange­spannt. Das ist doch gar nicht nötig: Ver­gan­gene Saison schoss er in 31 Spielen 16 Tore, Magath urteilte unge­wohnt generös, Lakic bringe eine Super­ein­stel­lung“ mit.

2.
Wer ist er denn?
Michael Schulze ist kein Name wie Man­fred Mus­ter­mann, das Tele­fon­buch listet nur etwas über 400 Treffer unter diesem Namen. Michael Schulze ist nicht irgendwer. Der Sun­nyboy mit der blonden Boy­group-Welle (auf dem Foto in der dritten Reihe dritter von rechts) ist das, was man in Fuß­ball­kreisen stolz Eigen­ge­wächs nennt, seine Sta­tionen: VfL Wolfs­burg A‑Junioren, VfL Wolfs­burg II, VfL Wolfs­burg. Gewicht: 1,85 Meter. Posi­tion: Abwehr. Kostet nichts. Bringt alles mit. Ein Spieler ganz nach Magaths Geschmack.

3.

Eine kleine Stil­kritik
Das Grün schmerzt, keine Frage. Die Asso­zia­tion winkt mit allen zur Ver­fü­gung ste­henden Zaun­pfählen dieser Erde: Die Spieler des VfL Wolfs­burg sehen aus wie Mars­männ­chen. Dazu fallen dem kri­ti­schen Betrachter die dun­kel­grünen Sitz­schalen im Hin­ter­grund auf. Was hat das zu bedeuten? Ves­teckt sich hier die sub­ver­sive Kritik des Foto-Kom­po­nisten, die Mann­schaft sei grün hinter den Ohren? Oder grün vor Neid auf die Mann­schaft, die an selber Stelle im Jahr 2009 posierte? Ein schöner Aus­bruch aus der wie fest­ge­fahren wir­kenden Kon­for­mität der ewigen Mann­schafts­foto-Kör­per­hal­tung von durch­ge­drückten Rücken, hoch­ge­zo­genen Schul­tern und raus­ge­streckten Brust­par­tien demons­triert Tolga Cigerci (dritte Reihe, vierter von links): Er zeigt zeigt ganz unver­blümt seinen Bauch­an­satz. Für den schaffen Thomas Kah­len­berg und Tuncay Sanli eine Reihe vor ihm auch extra Platz.
Felix Magath wäre nicht Felix Magath, wenn er nicht auch irgendwie auf­fallen würde: In diesem Fall einer­seits durch sein Textil, er trägt als ein­ziger einen Anzug, und ande­rer­seits durch seine Haut­fär­bung im Stile eines Dieter Bohlen. Damit sticht der Trainer jeden noch so süd­län­di­schen Spieler seiner Mann­schaft aus. Ganz nach Magaths Geschmack.

4.
Was fehlt?
Hasan Sali­ha­midzic. Der Neu­zu­gang ver­passte den Foto­termin, weil er sich kurz zuvor den Arm gebro­chenen hatte und ope­riert werden musste. Außerdem fehlt Diego. Der Bra­si­lianer durfte zwar mit ins Trai­nings­lager, weil Magath ihm wohl­wol­lenden Trai­nings­fleiß unter­stellte, aber für einen Platz auf dem Mann­schafts­foto reichte Magaths Gnade dann doch nicht aus. Man plant nicht mehr mit dem Bra­si­lianer. Die Frage ist, was Diego gemacht hat, wäh­rend dieses Foto ent­standen ist. Sali­ha­mid­zics Gips ange­legt? Schmut­zige Tri­kots gewa­schen? Den Hügel der Leiden gewäs­sert? Eine Demü­ti­gung ganz nach Magaths Geschmack.

5.
11FREUNDE-Pro­gnose
Felix Magath wird seine Männer pünkt­lich zum Sai­son­start zu Best­form gequält haben. Zur Win­ter­pause aber wech­seln die abso­luten Leis­tungs­träger Sali­ha­midzic, Lakic und Schulze völlig über­ra­schend zu Dynamo Moskau, weil sie sich nach mehr Wärme sehnen. Wolfs­burg startet mit einer Nie­der­lagen-Serie in die Rück­runde, flugs kün­digt Magath seinen Ver­trag und wech­selt – ganz nach seinem Geschmack – noch am selben Tag zurück zum FC Schalke 04. Am Ende der Saison landet Wolfs­burg auf Rang 17 und steigt ab.