Ronaldinhos Hackentricks und Fallrückziehertore sind legendär. Seinen schönsten Treffer aber erzielte er mit der Picke.
Als wir einst mit Patrick Kluivert sprachen, antwortete er auf die Frage nach seinem besten Sturmpartner: „Ronaldinho dürfen wir nicht vergessen, egal was er heute tut. Er ist einer der größten Spieler aller Zeiten.“ Im nun zehn Jahre währenden Kampf zwischen Messi und CR7 vergisst man man manchmal, dass es noch gar nicht lange her ist, dass Ronaldinho der mit Abstand beste Spieler der Welt war. Ein Magier am Ball, mit der Spielfreude eines ewig zehnjährigen Kindes auf den Bolzplätzen Porto Alegres.
Während seiner Hochzeit im Dress des FC Barcelona hat Ronaldinho derart viele Traumtore geschossen, dass es schwerfällt, eines hervorzuheben. Jenem Tor in der Champions League gegen Chelsea 2005 gebührt aber dennoch eine Sonderstellung. Am Sechzehner kommt Ronaldinho an den Ball, er wackelt mit den Hüften, zwei, drei Mal, bittet die Verteidiger zum Tanz, die doch vor ihm stehenbleiben, in Erfurcht erstarrt vor diesem Magier im goldenen Trikot. Als er die Lücke findet, schließt Ronaldinho ab, staubtrocken und ansatzlos mit der Picke. Ein Geniestreich, den weder Ronaldinho selbst noch seine Mitspieler fassen können, die ihn im Jubel über den Platz jagen. „Peter Cech never moved“, japst der Kommentator. Warum auch? Gegen Magie ist der beste Torwart machtlos.