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Seite 2: „60.000 in der Serie C!“

Was macht den SSC Neapel so beson­ders?
Der Verein ist für jeden Nea­po­li­taner wie eine Ver­lobte. Fragt man einen Nea­po­li­taner nach der Bedeu­tung der Mann­schaft, wird er mit Sicher­heit ant­worten, dass Napoli die wich­tigste Sache in seinem Leben ist. Für uns ist gibt es nichts Grö­ßeres als die Liebe zu unserem Verein, selbst in der Serie C waren wir mit 60.000 Leuten im Sta­dion!

Gibt es Ihrer Mei­nung nach noch andere Sta­dien auf der Welt, die ähn­lich spek­ta­kulär sind wie das San Paolo?
In der Türkei gibt es jede Menge Sta­dien, in denen es ähn­lich heiß her­geht wie bei uns. Auch unsere Freunde, die Fans von Borussia Dort­mund, sind außer­ge­wöhn­lich lei­den­schaft­lich. Es gibt noch mehr Sta­dien, in denen die Luft brennt, aber ich glaube, dass das San Paolo unter den besten Fünf auf der Welt ist, was Stim­mung und Begeis­te­rungs­fä­hig­keit der Leute angeht.

Wie ist die Bezie­hung zwi­schen Stadt und Verein? Wird jeder ita­lie­ni­sche Klub von seiner Stadt genauso ver­ehrt?
Wir Ita­liener lieben den Fuß­ball sehr innig, aber wir Nea­po­li­taner sind noch eine Spur ver­rückter. Die Liebe, die wir der Mann­schaft ent­ge­gen­bringen, ist absolut irra­tional. In jeder Straße, in jedem Viertel und in jeder Kneipe der Stadt findet man ein Foto eines Spie­lers, einen Schal oder eine Fahne. Die Liebe zum Verein ist extrem.

Was sind die Gründe dafür?
Napoli hat in seiner Geschichte nicht sehr viele Titel gewonnen, das steht fest. Aber der Verein hatte den größten Spieler der Geschichte in seinen Reihen: Diego Armando Mara­dona. Das reicht meis­tens schon aus, um die Unter­schiede zwi­schen Napoli und den anderen ita­lie­ni­schen Ver­einen zu erklären. Ich erin­nere mich noch sehr gut an die Zeit, als Napoli 1990 zum letzten Mal den Scu­detto gewinnen konnte. Diese Zeit war unglaub­lich. Ich war damals noch ein Kind und auf meinem Nacht­tisch standen Fotos von Mara­dona, Careca und Giordano – diese drei waren magisch! Mit ihnen konnte Napoli domi­nieren und keine andere Mann­schaft hatte eine Chance. Der Klub und seine Fans haben es ver­dient, diesen Traum noch einmal zu erleben.

Sie betonen oft die inten­sive Bezie­hung zwi­schen Stadt und Verein. Würden Sie sich eine Mann­schaft wün­schen, die zu 100% aus Nea­po­li­ta­nern besteht?
Die Her­kunft eines Spie­lers ist nicht so wichtig. Das Wich­tigste ist, dass jeder Spieler, der die Farben Napolis trägt, mit voller Hin­gabe, Lei­den­schaft und Energie seiner Auf­gabe nach­geht, damit der Verein in jeder Saison die best­mög­li­chen Resul­tate errei­chen kann. Auf jeden Fall wissen aber Nea­po­li­taner besser, wie ver­rückt die Fans in ihrer Unter­stüt­zung des Ver­eins sind und manchmal hilft das dann, um noch mehr zu kämpfen und der Mann­schaft zu helfen.

Spieler wie Lorenzo Insigne und auch Gon­zalo Higuain werden immer wieder mit dem großen Mara­dona ver­gli­chen. Ist das Moti­va­tion oder eher zu viel Druck?
Der Fuß­ball hat sich seitdem stark ver­än­dert und wir spre­chen über zwei kom­plett unter­schied­liche Epo­chen. Es gibt immer wieder mal starke und außer­ge­wöhn­liche Spieler im Kader von Napoli, aber nie­mand wird jemals mit Mara­dona ver­gli­chen werden können.