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In der Februar-Aus­gabe von 11FREUNDE #207 ver­öf­fent­lichten wir ein Inter­view mit dem Pforz­heimer Ober­liga-Spieler Stanley Ratifo. Wir wollten mit ihm über seine Musik­lei­den­schaft spre­chen und seine Ent­schei­dung, mit 24 Jahren den Traum vom Pro­fitum auf­zu­geben, um mehr Songs zu schreiben. Darin ging es auch um den Life­style des Pop­stars und wie sich dieser mit Ratifos sport­li­chen Ambi­tionen in Ein­klang bringen lässt. Am Tag des Hef­ter­schei­nens griff die Pforz­heimer Zei­tung“ seine Äuße­rungen darin u.a. zum Can­na­bis­ge­brauch auf, was zur Folge hatte, dass Ratifo beim Prä­si­dium des 1. CfR Pforz­heim zum Rap­port antreten musste und sich einem Dro­gen­test unterzog. Was zu dem Eklat in der Stadt am Nord­rand des Schwarz­walds führte, lest Ihr hier:

Stanley Ratifo, auf Ihrer Single Pop­star“ rappen Sie davon, wie schön es wäre, ein großer Pop­star zu sein. Aber sind Fuß­baller nicht längst grö­ßere Stars als Musiker?
Was die Popu­la­rität anbe­trifft, kann das schon sein. Aber ein Musiker muss sich nicht so ein­schränken, was den Life­style anbe­trifft.

Das heißt?
Der Pop­star kann schon mal das ein oder andere Getränk zu sich nehmen, was der Profi nicht kann.

Was sagt Ihr Trainer beim 1. CfR Pforz­heim dazu, dass Sie übers high sein und über Bombay Gin rappen?
Nichts. Wir hören die Musik in der Kabine, er feiert meinen Sound auch. Und er weiß, dass er sich darauf ver­lassen kann, dass ich auf dem Platz immer alles gebe.

Sie geben auch zu, dass Sie ab und zu am Joint ziehen. Geht das als Profi?
Als Profi wäre das sicher nicht mög­lich. Aber in der Ober­liga kann ich dazu stehen, es ab und zu zu tun, um ein paar coole Vibes zu kriegen. (Lacht.) Aber nur in der Winter- oder Som­mer­pause – nicht wäh­rend des lau­fenden Spiel­be­triebs.

Sind Sie des­halb im Juli vom 1. FC Köln, wo Sie mehr­fach im Pro­fi­kader standen, in die Ober­liga gewech­selt?
Ich stand mehr­fach kurz davor, Profi zu werden. Beim FC hätte ich fast mein Erst­li­ga­debüt gegeben, aber immer kam etwas dazwi­schen. Wissen Sie, mein Vater ist Reg­gae­mu­siker. Als Kind haben wir viel gesungen und ich war oft bei seinen Kon­zerten. Musik ist mein Leben. Und ich dachte: Viel­leicht ist es Zeit, mich mehr auf diese Lei­den­schaft zu kon­zen­trieren.

Sie haben Ange­bote von Dritt­li­gisten wie dem 1. FC Kai­sers­lau­tern und For­tuna Köln aus­ge­schlagen, um jetzt in der fünften Liga in Pforz­heim zu spielen.
Das waren alles inter­es­sante Gespräche. Aber mir wurde relativ schnell klar, dass in der dritten Liga andere Ansprüche herr­schen. Dort muss ich auch ein Vor­bild sein. Da geht es nicht, wenn ich nebenbei über Gin und Mari­huana rappe. Was wäre es für ein Signal an Kids, die träumen, der neue Leo Messi zu werden?

Mit anderen Worten: Fuß­ball ist für Sie heute nur noch ein zeit­in­ten­sives Hobby.
Ich habe mich für mehr Zeit zum Schreiben von Songs ent­schieden. Wenn ich mit der Musik wei­ter­kommen will, kann ich nicht voll trai­nieren. In Pforz­heim sitzt mein Label Good Fellaz Records“, das Studio ist nicht weit ent­fernt in Mann­heim. Und mit dem 1. CfR habe ich eine Ver­ein­ba­rung, dass ich immer los­ziehen kann, wenn die Musik ruft.

Das heißt, wenn ein Gig ansteht, fehlen Sie der Mann­schaft?
So ist es ver­ein­bart. Aber jetzt will ich erstmal sechs Tracks pro­du­zieren, ehe ich auf Tour gehe.