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Seite 2: Tempo, Tempo und Restzweifel

Im Zweifel über rechts

Silas Waman­gi­tuka ist nicht nur als Dribbler ein wich­tiger Eck­pfeiler des VfB-Teams. Trainer Mat­a­razzo hat seine For­ma­tion um den schnellen Kon­go­lesen gebaut. Nomi­nell agieren die Schwaben aus einem 3 – 4‑2 – 1‑System. Waman­gi­tuka über­nimmt die Posi­tion des rechten Ver­tei­di­gers.

In der Praxis inter­pre­tiert Waman­gi­tuka seine Rolle äußerst offensiv: Nahezu durch­ge­hend sprintet er an die geg­ne­ri­sche Abwehr­kette. Er soll Tiefe auf der rechten Seite schaffen. Links­ver­tei­diger Borno Sosa hält sich hin­gegen zurück, er stockt die Drei­er­kette häufig zu einer Vie­rer­kette auf.

Die rechte Seite ist die bevor­zugte Angriffs­seite der Schwaben – und damit fahren sie erfolg­reich: Waman­gi­tuka kommt bereits auf drei Tor­be­tei­li­gungen. Auch beim 1:1 gegen Lever­kusen war er ein Aktiv­posten, ehe er ver­letzt aus­ge­wech­selt werden musste. Der VfB gab bereits Ent­war­nung: Waman­gi­tuka dürfte nach der Län­der­spiel-Pause wieder zum Ein­satz kommen.

4. Tempo, Tempo, Tempo!

Geschwin­dig­keit in allen Mann­schafts­teilen: Das ist das große Plus der Stutt­garter. Nicht nur im Mit­tel­feld, son­dern auf nahezu allen übrigen Posi­tionen über­zeugt der VfB mit hohem Tempo.

Im Angriff müssen die Stutt­garter momentan zwar auf Nicolas Gon­zalez ver­zichten. Seine Läufe in die Spitze fehlen dem VfB, sie können die guten Ansätze aus dem Mit­tel­feld zu selten zu Ende spielen. Ersatz­mann Sasa Kalajdzic bringt dafür mehr Prä­senz bei Her­ein­gaben mit. Zwar kann er Gon­zalez‘ Prä­senz bei Schnell­an­griffen nicht ersetzen – dafür aber als Straf­raum-Wühler punkten. Er traf bereits dreimal in dieser Saison.

Stutt­gart-Fans freuen sich indes vor allem über die erhöhte Geschwin­dig­keit in einem anderen Mann­schafts­teil: der Abwehr. In der ver­gan­genen Saison waren die Stutt­garter anfällig nach Bällen hinter die Vie­rer­kette. Der lang­same Holger Bad­s­tuber wurde aus diesem Grund aus­sor­tiert. Mit den jün­geren (und schnel­leren) Zugängen Wal­demar Anton und Kon­stan­tinos Mavro­panos kann Stutt­gart selbst gegen pfeil­schnelle Angreifer bestehen; siehe das Spiel gegen Lever­kusen, als die Werkself ihr eigenes Tempo nur selten aus­spielen konnte.

5. Defen­sive Rest(verteidigungs)zweifel

Mutige Spiel­weise, schnelle Spieler, kluge Taktik: Was spricht dagegen, dass der VfB die Über­ra­schungs­mann­schaft der Saison wird? Auch wenn der VfB geg­ne­ri­sche Schnell­an­griffe besser ver­tei­digt als in der ver­gan­genen Saison: Gänz­lich makellos hat die eigene Abwehr bisher nicht agiert.

Zum einen neigen die Ver­tei­diger zu Feh­lern. Das ist durchaus ein­ge­preist in die Spiel­idee der Stutt­garter: Die Innen­ver­tei­diger dürfen bei der fla­chen Spiel­eröff­nung Risiken ein­gehen. Nicht immer können sie mit ihrem Tempo diese Fehler aus­bü­geln.

Zum anderen schwä­chelt der VfB in der Straf­raum­ver­tei­di­gung. Bereits mehr­fach haben die VfB-Ver­tei­diger in dieser Saison ver­passt, von Raum­de­ckung auf Mann­de­ckung über­zu­gehen, sobald eine Flanke in den Straf­raum segelte. Vier ihrer fünf Gegen­tore fingen die Stutt­garter nach Her­ein­gaben von außen, dar­unter waren auch zwei Gegen­tore nach Stan­dards.

In diesen Situa­tionen fehlt Stutt­garts jungen Wilden die nötige Serio­sität. Diese Erfah­rung können die Stutt­garter in den kom­menden Wochen sam­meln – und damit viel­leicht wirk­lich zum Über­ra­schungs­team der Liga avan­cieren.