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Seite 2: Der neue Paul Scholes

Rúben Neves, 19 Jahre

Rúben Neves gilt zurecht als eines der größten Talente auf der Sechser-Posi­tion. Er besitzt ein sehr gutes Bewe­gungs­spiel, das es ihm erlaubt, sich stets in den rich­tigen Räumen vor der eigenen Abwehr anspielbar zu machen. Bei Porto agierte er bisher ver­mehrt als allei­niger Sechser und Spiel­ge­stalter vor der Abwehr. Sein Pass­spiel vari­iert dabei zwi­schen kurzen und langen Pässen, wodurch er gerade für Sei­ten­ver­la­ge­rungen und Bälle hinter die Ver­tei­di­gungs­linie des Geg­ners nütz­lich ist. Neves ist in seinem Spiel aber kei­nes­wegs ein­di­men­sional. 

Er kann zwi­schen einer tiefen, seit­li­chen Posi­tion spiel­ma­chend agieren, indem er sich dia­gonal bis etwa auf die Posi­tion des Außen­ver­tei­di­gers fallen lässt und aus einem der Halb­räume das Spiel ankur­belt. Wei­terhin kann er ebenso in höheren Zonen ver­bin­dungs­ge­bend für Struktur in den Reihen Portos sorgen und seinem Team als Durch­lauf­sta­tion in der Ball­zir­ku­la­tion dienen. Eine wei­tere Facette in seinem Spiel hängt gewis­ser­maßen mit seinem tollen Bewe­gungs­spiel zusammen. Ver­ein­zelt diente er auch als Unter­stützer für seine Mit­tel­feld­kol­legen auf der Sechs bezie­hungs­weise Acht, indem er Gegen­spieler an sich band und somit Mit­spieler wie Héctor Her­rera vom geg­ne­ri­schen Druck befreite. 

Die aktu­elle Spiel­zeit ver­lief für den 19-jäh­rigen Por­tu­giesen aller­dings wenig erfolg­reich: Nur fünfmal stand er bisher wett­be­werbs­über­grei­fend in der Startelf – ein viel zu geringer Wert für einen solch talen­tierten Spieler. Wobei Neves natür­lich mit Kapitän Her­rera, Euro­pa­meister Danilo und Óliver Torres große Kon­kur­renz hat. Gerade Danilo wird gerne auf­grund seiner Defen­siv­fä­hig­keiten gegen­über Neves bevor­zugt, wobei er sich dahin­ge­hend defi­nitiv nicht ver­ste­cken muss: Er gewinnt im Schnitt alle 90 Minuten 2,34 Zwei­kämpfe, immerhin 0,32 mehr als sein Kon­kur­rent, und ist auch bei abge­fan­genen Bällen auf einem ähn­li­chen Niveau. Warum spielt Neves also nicht häu­figer? 

Zum einen ver­gisst man bei ihm gerne, dass er noch nicht einmal 20 Jahre alt ist. Er ist in seiner Spiel­weise schon enorm reif und aus­ge­prägt, es fehlt ihm hier und da noch ein wenig an der Kon­stanz und even­tuell am Ver­trauen des Trai­ners. Er ist jung und braucht Zeit, um sich zu ent­wi­ckeln. Neves ist aber bereits jetzt ein Leader. Er braucht die Ein­satz­zeiten und will immer spielen. Es ist also durchaus mög­lich, dass er bereits im Sommer wech­selt, sollte sich an seiner Situa­tion nichts ändern.