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Seite 7: Interview: Dennis Geiger

Dennis Geiger, können Sie 18 Sys­teme rück­wärts furzen?
Nein.

Mit diesen Worten kri­ti­sierte Mehmet Scholl die deut­sche Jugend­ar­beit. Er behaup­tete, den jungen Spie­lern werde das Krea­tive aus­ge­trieben, dafür könnten Jungs wie Sie 18 Sys­teme rück­wärts furzen.
Ich weiß nicht, wie es war, als Mehmet Scholl Fuß­ball spielen gelernt hat. Des­wegen kann ich schwer beur­teilen, ob die jungen Spieler früher mehr Krea­ti­vität ver­mit­telt bekamen. Mich inter­es­sieren solche Dis­kus­sionen wenig und mir ist es auch egal, wer was über irgend­welche Jugend­trainer sagt. Ich muss mich auf meine Leis­tung kon­zen­trieren.

Mit Ihrer Leis­tung über­raschten Sie ver­gan­gene Saison in der Bun­des­liga. Hatten Sie damit gerechnet, dass Sie sich so schnell als Profi eta­blieren würden?
Nein. Dass es so schnell ging, kam auch für mich über­ra­schend. Aber ich bin dankbar für die Chance, die mir der Trainer gegeben hat, und froh dar­über, dass ich das Ver­trauen bisher zurück­zahlen konnte. Damit das so gut klappen konnte, war das Jahr davor für mich extrem wichtig. Da habe ich ja schon mit den Profis trai­niert.

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Gab es in der Jugend einen Moment, in dem Sie darum bangen mussten, den nächsten Schritt zu packen? 
Das soll nicht arro­gant klingen, aber bei mir war immer klar, dass ich von einer U‑Mannschaft in die nächste hoch­ge­zogen werden würde. Ich spiele ja auch, seitdem ich 14 Jahre alt bin, in der Jugend­na­tio­nal­mann­schaft. Damals habe ich mit der badi­schen Aus­wahl an Sich­tungs­tur­nieren teil­ge­nommen und bekam danach per Mail eine Ein­la­dung.

Was denken Sie: Hat der deut­sche Fuß­ball der­zeit ein struk­tu­relles Pro­blem?
Wenn man mal über­legt, wel­che Spieler bei der WM in Russ­land nicht nomi­niert waren oder aber als Ergän­zungs­spieler dabei waren, dann bin ich auch für die Zukunft opti­mis­tisch. Ein struk­tu­relles Pro­blem sehe ich nicht.

Welche Spieler haben Sie im Kopf, wenn es um die Zukunft der Natio­nal­mann­schaft geht?
Zum Bei­spiel Leroy Sané, Julian Brandt oder Leon Goretzka.

Was ist mit Dennis Geiger?
Ich selbst bin noch weit davon ent­fernt.

Dafür kennen Sie sich im internatio­nalen Nach­wuchs­fuß­ball bes­tens aus. Wo stehen die deut­schen U‑Mann­schaften im inter­na­tio­nalen Ver­gleich?
Das kommt total auf den Jahr­gang an. Manche sind ganz vorne mit dabei, andere hinken viel­leicht ein biss­chen hin­terher. Gene­rell würde ich aber sagen: Die deut­schen U‑Mannschaften brau­chen sich nicht zu ver­ste­cken.

Vor keiner Mann­schaft der Welt?
Die Fran­zosen und die Eng­länder sind der­zeit wohl ein Stück vor uns. Spe­ziell die Fran­zosen spielen, was Spitze und Breite ihrer Jugend­mann­schaften angeht, in ihrer eigenen Liga. In den U‑Nationalmannschaften waren, egal wann ich gegen sie gespielt habe, aus­schließ­lich Raketen dabei. Vor allem im Mit­tel­feld und in der Offen­sive ist Frank­reich das Maß der Dinge.