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Hin­weis: Die Geschichte erschien erst­mals Ende August und war die Titel­story von 11FREUNDE-Heft #202. Unter shop​.11freunde​.de könnt ihr die Aus­gabe kaufen.

Der Junge mit der großen Zukunft schlen­dert durch die Säle mit der langen Ver­gan­gen­heit. Thilo Kehrer, das Abwehr­ta­lent des FC Schalke 04, setzt sich an den Din­ner­tisch im Kel­ler­ge­wölbe des öster­rei­chi­schen Schlosses Mit­ter­sill. Die Schalker resi­dieren im Som­mer­trai­nings­lager in dem über 900 Jahre alten Gemäuer, in dem schon Aris­to­teles Onassis und Clark Gable ein­ge­kehrt sind. Von so viel Gla­mour und glo­balem Ruhm ist Kehrer noch ent­fernt, er trägt Trikot und Schlappen.

Doch andert­halb Wochen später holt ihn Paris für 37 Mil­lionen Euro und macht ihn zum teu­ersten deut­schen Ver­tei­diger aller Zeiten. Kehrer lief als Kapitän der deut­schen U21-Natio­nal­mann­schaft auf und hatte sich in der Bun­des­liga beim Vize­meister in der Defen­sive eta­bliert. Da passt es, dass der deut­sche Fuß­ball nach dem bla­ma­blen WM-Vor­run­denaus der DFB-Elf in Russ­land nach neuen Gesich­tern sucht. Nach Spie­lern wie ihm.

Es wird weniger über den Kopf gespro­chen“

Kehrer ist erst 21 Jahre alt. Er spaßt mit dem Teil­zeit-Zeug­wart, the legend“ Wolle, der sich bei den Ath­le­tik­übungen der Profis anschließt und ein biss­chen Arme machen“ will. Kehrer schlägt sich mit der Hand vor Lachen auf den Ober­schenkel, der Kopf kippt hin und her. In diesen Momenten wirkt er wie ein Abitu­rient mit den besten Späßen auf der Klas­sen­fahrt. Aber wenn er über den deut­schen Fuß­ball und die Nach­wuchs­ar­beit spricht, dann mit dem Abstand und der Selbst­re­fle­xion eines End­drei­ßi­gers. Im deut­schen Jugend­fuß­ball liegt der Fokus stark auf dem Spiel und auf der Ath­letik. Aber es wird weniger über den Kopf gespro­chen, über die men­tale Seite“, sagt Kehrer. Damit ist er einer der wenigen Spieler, die sich dezi­diert zur Dis­kus­sion um den deut­schen Jugend­fuß­ball äußern. Er sagt: Es könnte grö­ßere Frei­räume geben, damit sich indi­vi­du­elle Cha­rak­tere formen. Das gilt für das Spiel, aber auch außer­halb des Platzes.“

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Im Sommer 2018 reden sich Experten und Trainer über die Zukunft des deut­schen Fuß­balls die Köpfe heiß. Wir haben inner­halb von zwei Wochen der Sai­son­vor­be­rei­tung mit acht Talenten zwi­schen 18 und 21 Jahren gespro­chen, die als Ver­spre­chen auf genau diese Zukunft gelten. Dabei ging es auch um die Frage, der sich Kehrer nähert: Schnüren die Vor­gaben der deut­schen Nach­wuchs­aka­de­mien den Spie­lern ihre Indi­vi­dua­lität ab?

Sie können 18 Sys­teme rück­wärts furzen“

Die Frage kam erst­mals durch einen flap­sigen Spruch von Mehmet Scholl auf. Mit Bon­mots des Ex-Natio­nal­spie­lers könnte Christo alleine den Reichstag ver­hüllen. Aber Scholls Sätze weit vor der WM in Russ­land taugten plötz­lich zu einer genauen Ana­mnese des krän­kelnden deut­schen Fuß­balls. Scholl hatte gesagt: Die Kinder müssen heute abspielen, sie dürfen sich nicht mehr im Drib­beln aus­pro­bieren. Statt­dessen können sie 18 Sys­teme rück­wärts laufen und furzen.“ Von der Fla­tu­lenz-Sym­bolik mal abge­sehen, teilen nicht wenige Jugend­trainer seine These, wonach die strikte Tak­tik­päd­agogik der Inter­nate zwar mas­sen­weise gefü­gige Mus­ter­schüler her­vor­ge­bracht hat.

Aber diese zu oft indi­vi­du­elle Stärke, Mut und auch Resi­lienz ver­missen lassen. Die deut­sche Mann­schaft 2018 bestand aus Aus­nah­me­fuß­bal­lern. Auf dem Platz jedoch fand sie selb­ständig keinen Plan B. Bei­spiels­weise wenn die Mexi­kaner uner­wartet tief standen oder die Süd­ko­reaner sich wie Kletten an sie hängten. In Russ­land war zum ersten Mal eine deut­sche Aus­wahl ange­treten, deren Groß­teil die Jugend in den Nach­wuchs­leis­tungs­zen­tren ver­bracht hat. Die U19 schei­terte nach einem 2:5 gegen Nor­wegen kra­chend in der EM-Quali. Auch andere Jahr­gänge laufen den viel ath­le­ti­scheren Eng­län­dern und Fran­zosen hin­terher.

Im Schloss­keller von Mit­ter­sill schaut Thilo Kehrer hoch zum Ker­zen­kron­leuchter, er über­legt kurz und ana­ly­siert dann die deut­sche Nach­wuchs­ar­beit: Die Trainer und Aus­bilder machen klare Vor­gaben, der Leis­tungs­druck und auch der Zeit­druck sind groß. Wichtig ist, dass junge Spieler sich den­noch aus­pro­bieren dürfen, um ihre Per­sön­lich­keit und eine starke Men­ta­lität ent­wi­ckeln zu können.“

Junge Spieler brau­chen von ihren Trai­nern eine gewisse Feh­ler­to­le­ranz. In der ver­gan­genen Saison wollte Kehrer in Han­nover das Spiel eröffnen, ihm unter­lief ein fol­gen­schwerer Fehl­pass zum Gegentor. Schalke verlor des­wegen 0:1. Trainer Dome­nico Tedesco jedoch ermun­terte Kehrer weiter zu sol­chen Spiel­eröff­nungen und stellte ihn im nächsten Spiel wieder auf. Er kann auf beiden Seiten in der Drei­er­kette ver­tei­digen, er ist flink und anti­zi­piert gut. Er selbst will sein Spiel nicht ändern. Im Gegen­teil: Als Ver­tei­diger will er hand­lungs­schneller werden, noch mehr tiefe Pässe spielen. Die Rich­tung ist klar, nach vorne.

Wir benö­tigen mehr Frei­raum für Krea­ti­vität“

Genau dieser Mut zur Spiel­freude gehörte sehr lange auch zum Anfor­de­rungs­profil für deut­sche Natio­nal­spieler. Hansi Flick, der ehe­ma­lige Co-Trainer der Elf, gab der FAZ“ im Mai ein bemer­kens­wertes Inter­view. Darin ver­langte er, dass den jungen Spie­lern mehr Fehler zuge­standen werden sollten. Wir benö­tigen mehr Frei­raum für Krea­ti­vität. Ich glaube, dass es wichtig ist, bis zu einem bestimmten Alter eher indi­vi­duell als mann­schafts­tak­tisch zu arbeiten.“ Flick gilt als unor­tho­doxer Tüftler, dessen kri­ti­sche Exper­tise sich auch der Bun­des­trainer Joa­chim Löw zurück­wün­schen soll.

Denn streng­ge­nommen geht es nicht darum, die För­de­rung der deut­schen Jugend­spieler auf den Kopf zu stellen. Son­dern die indi­vi­du­ellen Aus­nah­me­ta­lente zu för­dern. Mehr Atmungs­frei­heit im Kor­sett. Sie sollen sich nicht nur toll in den Schnitt­stellen anbieten, son­dern auch mal ein Eins-gegen-Eins wagen. Sie sollen noch den dritten Ball in die Tiefe spielen, selbst wenn zwei Pässe zuvor miss­raten sind. Frank­reich lebte bei der WM trotz all der Geschlos­sen­heit von der Explo­si­vität eines Kylian Mbappé, der sich lust­voll in jedes Dribb­ling stürzte. Diesen Mbappé gibt es nicht zweimal. Aber auch Deutsch land ver­fügt trotz der Tris­tesse der WM über aus­rei­chend Hoch­be­gabte. Das sieht auch Flick so: Da können Sie selbst die U19 nehmen, die nicht zur EM gefahren ist. Lever­ku­sens Kai Havertz und Arne Maier von Hertha BSC sind zwei Spieler, die richtig gut sind.“

Maier sagt: I know“

Anfang August ist es in Berlin auf dem Trai­nings­platz brü­tend heiß, weit über dreißig Grad, doch Arne Maier scheint die Hitze nichts aus­zu­ma­chen. Er for­dert Zuspiel um Zuspiel. Er zeigt mit dem Finger an, in wel­chen Fuß er die Pässe haben will, er dis­ku­tiert mit Abwehr­chef Karim Rekik über die Zuord­nung in der Defen­sive. Am Ende des Spiels kommt Rekik zu Maier, will ihm etwas erklären, doch Maier tippt sich mit dem Finger auf die Brust und sagt: I know“.

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Er steht mit einer Selbst­ver­ständ­lich­keit auf dem Platz, die man bei den anderen Spie­lern seines Alters ver­geb­lich sucht. Er ist der Ein­zige, dessen Statur nichts mehr mit der eines A‑Jugendlichen zu tun hat. Er sucht Bälle, er findet Lösungen. Er behauptet sich auf der viel­leicht anspruchs­vollsten Posi­tion im Fuß­ball, im Mit­tel­feld­zen­trum. Maier, der Junge, der als nächstes großes Ding im deut­schen Fuß­ball gilt, ver­deut­licht mit jeder Aktion: Er ist bereit. Dabei sieht er täg­lich, wie fragil die Hoff­nung sein kann. Einen Stein­wurf von Maier ent­fernt sitzt einer der talen­tier­testen Spieler des Landes, stützt den Ober­körper hinten mit den Armen ab und jon­gliert mit den Füßen wäh­rend des Warm­ma­chens einen Ball, viel­leicht aus Jux, viel­leicht um ein biss­chen zu prahlen. Es ist Sinan Kurt, 22 Jahre, der Ex-Bayern-Spieler. Er darf nur noch bei Her­thas Ama­teuren trai­nieren, der Verein würde ihn gerne abgeben.

Stern­schnuppen gibt es im Fuß­ball genug, doch in Berlin zwei­feln nur wenige an Arne Maier, er selbst erst recht nicht. Man­ches, was er hat, kann man nicht lernen. Dieses Selbst­be­wusst­sein, die Aus­strah­lung. Wenn er gesund bleibt, wird er sehr erfolg­reich werden“, sagt Her­thas U19-Trainer Michael Hart­mann über Arne Maier. Er hat auf dem Platz keine Angst, des­wegen kann er eine Mann­schaft Fuß­ball spielen lassen“, sagt Team­kol­lege Salomon Kalou über Arne Maier. Ich habe immer gerne den Ball, ich will mich nicht ver­ste­cken. Ich suche, wann immer es geht, den Ball in die Tiefe“, sagt Arne Maier über Arne Maier.

Wenn er über sich selbst spricht, dann macht er das sou­verän wie ein erfah­rener Spieler. Die Fragen arbeitet er Stück für Stück weg, weder unhöf­lich noch aus­ufernd, er weiß, wie man etwas sagen kann, ohne zu viel zu ver­raten. Ob er gegen die Platz­hir­sche auch mal die Ell­bogen aus­fahren müsse, um sich Respekt zu ver­schaffen? Quatsch, sagt er, jeder helfe jedem, man sei schließ­lich ein Team und kämpfe für die glei­chen Ziele.

Auch bei den Fotos ist er längst Profi. Er posiert geduldig, er setzt die Regie­an­wei­sungen um – einer Kamera zwanzig Minuten in die Linse zu starren, ver­un­si­chert ihn nicht. Er wirkt, wie sein Freund Kai Havertz, erschre­ckend erwachsen, nicht wie ein 19-Jäh­riger. Auch das ist ein Pro­dukt der Nach­wuchs­leis­tungs­zen­tren: Die Spieler bekommen in der Jugend nicht nur Fußball‑, son­dern auch Medi­en­trai­ning. In beiden Fällen lautet das Ziel: Risi­ko­mi­ni­mie­rung.

Dieses Team bedeutet mir viel“

Alle Weg­be­gleiter von Maier sind sich einig: Seine Ein­stel­lung ist her­aus­ra­gend. Da gibt es bei­spiels­weise die Geschichte von der U19-Meis­ter­schaft. Maier, längst Stamm­spieler im Bun­des­liga-Team, fiel im Früh­jahr 2018 wochen­lang krank aus. Pfeif­fer­sches Drü­sen­fieber. Eines Abends, kurz vor dem Halb­fi­nal­rück­spiel in Dort­mund, vibrierte das Handy von U19-Trainer Hart­mann. Eine Nach­richt von Maier.

Er schrieb: Egal, ob ich nur fünf Minuten spielen kann oder kom­plett auf der Bank sitzen werde. Ich will unbe­dingt mit­fahren. Dieses Team bedeutet mir viel.“ Hart­mann nahm Maier mit, setzte ihn auf die Bank, und als das Team den Vor­sprung aus dem Hin­spiel zu ver­spielen drohte, wech­selte er Maier ein. Fünf Minuten später berei­tete der das erlö­sende Tor vor. Eine Woche danach war Her­thas U19 zum ersten Mal in der Ver­eins­ge­schichte Deut­scher Meister.

Ich appel­liere an die Ver­ant­wort­li­chen, den jungen Tor­hü­tern Spiel­praxis zu geben“

Von der Talent­schmiede pro­fi­tiert der Klub schon jetzt. Hertha BSC setzt ver­mehrt auf den Nach­wuchs. Dieses Credo lassen auch alle anderen Ver­eine ver­lauten, in der Rea­lität aber werden hoff­nungs­vollen Talenten zu oft eta­blierte Kräfte vor die Nase gesetzt. Beim FC Bayern hat mit David Alaba im Jahr 2012 das letzte Talent den Durch­bruch geschafft.

Ein­tracht Frank­furt stand in diesem Sommer vor dem Pro­blem, dass zeit­weise nur zehn deut­sche Spieler im Kader standen, die DFL aller­dings zwölf vor­schreibt. Im welt­weiten Trans­fer­markt suchen die deut­schen Klubs der­zeit nicht nur nach gestan­denen Spie­lern aus dem Aus­land, son­dern auch nach dor­tigen Nach­wuchs­kräften. Der BVB bei­spiels­weise holte Chris­tian Pulisic im Alter von 15 Jahren aus den USA nach Dort­mund. Deut­sche Nach­wuchs­ta­lente bekommen also seit einigen Jahren auch Kon­kur­renz aus der ganzen Welt.

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Der erhöhte Druck kann mit­unter zu einer ver­blüf­fenden Nach­richt führen: Deutsch­land hat keinen Tor­hü­ter­nach­wuchs mehr! Dieser Satz schien lange ähn­lich unrea­lis­tisch wie Eng­land hat kein Bier mehr in den Pubs“ oder Ita­lien hat keine Strände mehr“. Doch im Unterbau der Natio­nal­mann­schaft kommt kein Tor­hüter auf regel­mä­ßige Ein­satz­zeiten in den ersten Ligen. Vor nicht allzu langer Zeit balgten sich Bun­des­liga-Keeper wie Marc-André ter Stegen, Bernd Leno oder Timo Horn um die Plätze, heute muss Klaus Thom­forde, der Tor­wart­trainer der deut­schen U20, öffent­lich bitten: Ich appel­liere an die Ver­ant­wort­li­chen, den jungen Tor­hü­tern Spiel­praxis zu geben.“ Der Coach sieht seine Schütz­linge am Wochen­ende meist nur auf der Bank sitzen. U21-Stamm­keeper Alex Nübel ist nur die Nummer zwei auf Schalke.

Selbst Schalkes Stamm­tor­wart Ralf Fähr­mann hält ihn für eines der größten Tor­wart­ta­lente, die Deutsch­land jemals hatte“. Doch an Fähr­mann, der S04-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­figur, kommt er nicht vorbei. Nübel ist ein Kum­peltyp, beim Gespräch in Öster­reich sagt er Sätze wie Ich mach mir da keine Platte“ oder dass er nicht so die Pakete“ (sprich: dicke Mus­keln) habe.

Der Ralle“ sei sein Freund und solle ihn mal wieder zum Grillen im neuen Garten ein­laden. Nübels Tor­hü­ter­bio­grafie sticht hervor, weil er in seiner Jugend in Pader­born nur höchs­tens zwei Mal pro Woche spe­zi­elles Tor­hü­ter­trai­ning erhielt. Ansonsten küm­merten sich die Keeper um sich selbst, übten Tor­schüsse und spielten im Feld gegen die jün­geren Keeper. Der Auto­di­dakt Nübel wurde so zu einem beid­fü­ßigen, mit­spie­lenden Tor­wart. Seine Stärken konnte er bisher nur in 46 Minuten Bun­des­liga unter Beweis stellen. Er erkennt die Stärke von Fähr­mann an, aber Nübel sagt auch: Wenn ich in der kom­menden Saison kein ein­ziges Spiel mache, muss ich mich sicher im nächsten Sommer umschauen.“

Ich könnte heulen, dass wir den Jungen nicht gekriegt haben“

Ähn­lich ergeht es Johannes Egge­stein, dem zwanzig Jahre alten Mit­tel­stürmer von Werder Bremen. Ihm wird ständig ein Älterer vor die Nase gesetzt. Egge­stein war Tor­schüt­zen­könig der B‑Ju­nioren-Bun­des­liga, der A‑Ju­nioren-Bun­des­liga, schoss sagen­hafte 80 Tore in 79 Spielen. Er galt zu dieser Zeit als Syn­onym für die deut­sche Zukunft – jetzt sta­gniert seine Kar­riere. Vor ihm ist Max Kruse gesetzt, nun sogar der 40-jäh­rige Claudio Pizarro. Nur sieben Spiele hat Egge­stein bisher als Profi absol­viert, in der ver­gan­genen Saison kam er auf mick­rige 93 Ein­satz­mi­nuten.

Eine so zähe War­te­zeit schien unwahr­schein­lich, als Egge­stein noch in den Junio­ren­mann­schaften für den TSV Havelse kickte. Bei einem renom­mierten Jugend­pokal in Nie­der­sachsen 2011 explo­dierte er, schoss 20 Tore für den Stütz­punkt Han­nover. Da haben wir gegen alle Kreis­aus­wahl­mann­schaften über­zeugt“, sagt Egge­stein. Er wurde so vom kleinen Sprung­brett in Havelse aus durch die Gala­xien der Scou­ting­ab­tei­lungen geschleu­dert. Nicht nur aus Deutsch­land riefen sämt­liche Ver­eine an, auch Man­chester United und der FC Liver­pool klin­gelten durch, zudem die U15-Natio­nalelf.

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Er aber ent­schied sich, in Havelse zu bleiben. Ich hatte doch alles da. Meine Freunde, meine Familie, Fuß­ball“, sagt er. Der Junge mit dem blonden Pony ist jemand, der nach­denkt, bevor er spricht. Ich glaube, dass es nicht schadet, wenn ein Fuß­baller lange zu einer ganz nor­malen Schule geht.“ Erst im Alter von 15 Jahren ent­schied er sich zum Wechsel und folgte seinem älteren Bruder Maxi­mi­lian nach Bremen. Als U15-Natio­nal­spieler schoss er gleich sieben Tore in vier Spielen. Ich könnte heulen, dass wir den Jungen nicht gekriegt haben“, zeterte Han­no­vers Scout Dieter Schatz­schneider.

Wir brau­chen Geduld“

Die Bild“-Zeitung berich­tete über das Juwel aus dem Stadt­teil Garbsen, als wäre soeben die Vor­herr­schaft im deut­schen Fuß­ball ent­schieden worden. Als Werder Bremen 2016 Egge­steins Ver­trag ver­län­gern wollte, musste sich der Verein erneut gegen Bewerber wie Man­chester United durch­setzen. Er blieb, weil er dem Klub etwas zurück­geben wollte, sagt er. Zwei Jahre später, im letzten Jahr seines Ver­trags, hat sich die Situa­tion ver­än­dert. Der 20-Jäh­rige sei ein klas­si­scher Leih­kan­didat für einen Zweit­li­gisten, meint der Kicker“. Ich möchte im nächsten Jahr mehr Ein­satz­zeit“, sagt er selbst. Egge­stein soll nun zum Außen­stürmer umge­schult werden.

In einer Zeit, in der Deutsch­land über die Man­gel­ware Mit­tel­stürmer klagt, finden sich im Land drei Talente außer Dienst. Jann-Fiete Arp (HSV), Janni Serra (BVB, mitt­ler­weile Hol­stein Kiel) und Egge­stein standen im Zen­trum der U‑Nationalmannschaften. Aber keiner von ihnen hat sich bisher im Pro­fi­fuß­ball durch­setzen können. Die Fälle von Jann-Fiete und Janni zeigen ja auch, dass es nicht den Königsweg gibt. Wir brau­chen eben Geduld“, sagt Egge­stein. Mit Serra steht er im Aus­tausch, zusammen haben sie beim TSV Havelse begonnen.

Um den Dritten im Bunde, Jann- Fiete Arp, ent­stand im Sommer ein wildes Gezerre am Trans­fer­markt. So- gar Bayern Mün­chen soll schon hand­feste Gespräche mit dem Talent geführt haben. Am Ende unter­schrieb der 18-Jäh­rige für ein wei­teres Jahr beim Ham­burger SV. Doch Arp ver­passte den Sai­son­start in der zweiten Liga, er war in die zweite Mann­schaft der Ham­burger beor­dert worden. Die HSV-Pres­se­stelle blockt gerade alle Anfragen für Arp ab. Der Verein will ihn aus der Öffent­lich­keit her­aus­halten, weil der Hype nicht spurlos an ihm vor­bei­ge­gangen sei. Fälle wie Egge­stein oder Arp zeigen, dass die Begeis­te­rung für ein ver­meint­li­ches Wun­der­kind in man­chen Fällen auch zu früh und zu groß sein kann. 

Rein sport­lich stellen sich den Ver­einen in diesem Sommer ent­schei­dende Fragen: Lassen sie ihren Talenten Fehler durch­gehen, ermög­li­chen sie ihnen Frei­heiten auf dem Rasen – und geben sie ihnen im Kampf mit den erfah­renen Spie­lern über­haupt eine Chance? Auf der anderen Seite müssen sich die Jugend­spieler fragen: Finden sie nach behü­teten Jahren in den Inter­naten ihren Weg, mit Wider­ständen und dem gestei­gerten Druck umzu­gehen – und zwar sport­lich und medial? Gehen sie selbst ins Risiko?

In den nächsten Monaten stehen erst einmal andere Spieler, die älter als 21 Jahre sind, in der Natio­nalelf vorne in der Schlange: Leroy Sané, Serge Gnabry, Leon Goretzka – alle drei spielen jetzt schon in Spit­zen­ver­einen um Titel. Für Arne Maier, Johannes Egge­stein und die anderen Spieler zwi­schen 18 und 21 gilt der flap­sige Spruch: Talent ist nur große Geduld.“ Gesagt hat das der Schrift­steller Ana­tole France – und aus­nahms­weise mal nicht Mehmet Scholl.

Erstes Bun­des­li­ga­spiel, erstes Tor

Manchmal starten große Kar­rieren eben auch nicht am Reiß­brett, son­dern am Rast­platz. Der zwanzig Jahre alte Mainzer Jugend­spieler Ridle Baku war im Mai gerade mit den Ama­teuren im Bus auf dem Weg zum Aus­wärts­spiel in Frei­burg. Am glei­chen Tag kämpfte die Pro­fi­mann­schaft mit Haut und Haaren gegen Leipzig um den Klas­sen­er­halt. Dem Trainer Sandro Schwarz bra­chen wegen Ver­let­zungen und Krank­heiten gleich zwei Mit­tel­feld­spieler weg, da erin­nerte er sich an diesen lauf­starken Bur­schen aus der Jugend: Ridle Baku. Ich kenne ihn schon lange und war über­zeugt, dass er das drauf hat, von Anfang an zu spielen“, sagt Trainer Schwarz heute. Er gab die Order, dass jemand schnell diesen Jungen her­bringen sollte. Baku bekam also die Nach­richt, stieg aus dem Bus und spa­zierte eine Stunde lang auf einem Rast­platz umher. Erst dann wurde er von einem Betreuer der ersten Mann­schaft mit dem Auto abge­holt und zurück nach Mainz gebracht.

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Bakus Eltern gehen regel­mäßig zu Mainz 05, und sie saßen auch gegen Leipzig auf der Tri­büne. Als die Spieler den Rasen betraten, trauten sie ihren Augen nicht: Ihr Junge, der doch eigent­lich in Frei­burg sein sollte, lief in der ersten Elf auf. Mainz spielte wie befreit, rang Leipzig 2:0 nieder und in der 90. Minute fiel kurz hinter der Mit­tel­linie ein hoher Ball vor Bakus Füße. Er legte ihn sich vor, rannte ein­fach los, vorbei am letzten Leip­ziger Ver­tei­diger und stand plötz­lich alleine vor dem Tor­wart. Die lange Ecke war frei, dachte er, und schob den Ball genau dort hin. 3:0. Erstes Bun­des­li­ga­spiel, erstes Tor, Baku legte sich ungläubig die Hände vors Gesicht. In der fol­genden Woche spielte Mainz beim Cham­pions-League-Anwärter Dort­mund, Baku zum ersten Mal vor 80 000 Zuschauern. Nach vier Minuten traf er mit einem Traumtor zum 1:0. Mainz gewann 2:1 – und fei­erte sen­sa­tio­nell den Klas­sen­er­halt.

Sein Vater rief ihn zu Ehren von Karl-Heinz Riedle stets Ridle“ 

Im Som­mer­trai­nings­lager trifft Mainz 05 auf das mit Alt­stars gespickte West Ham United. Der 20 Jahre alte schmäch­tige Ridle Baku wuselt rechts im Drei­er­mit­tel­feld umher. Nach zehn Minuten sprintet er bei einem Angriff bis in die vor­derste Reihe und ver­passt nur knapp das Tor. Trainer Schwarz hebt den Daumen. Gut, Ridle.“ Nur drei Minuten später schimpft Schwarz und hebt zwei Finger. Ridle, zwei vor der Abwehr, geht der Pierre, bleibst du.“ Baku nickt brav. Er läuft und läuft. Für die Fans ist der Junge, der seit der E‑Jugend für Mainz spielt, nach einer Saison voller Gra­ben­kämpfe und unge­wöhn­li­cher Mainzer Unruhe wie ein zusätz­li­cher Kitt. Und für alle Fuß­ball­ro­man­tiker kommt noch hinzu, dass ihn sein Vater zu Ehren von Karl-Heinz Riedle Ridle“ rief – bis der Filius sich den Namen in den Pass ein­tragen ließ. Eigent­lich fehlt in Mainz zur Glück­se­lig­keit nur noch, dass er nicht Ridle“, son­dern Kloppo Baku oder Bumm-Bumm Babatz Baku heißt.

Nach dem Spiel gegen West Ham steht er am Zaun bei den Jugend­li­chen, die nur ein paar Jahre jünger sind als er. Sie fragen nach seinen Schien­bein­scho­nern, nach einem Foto, nach einem Auto­gramm. Baku lächelt geschmei­chelt, tip­pelt von einem Fuß auf den anderen. Hinter ihm läuft West Hams Marko Arn­au­tovic vorbei und dreht ein Face­time-Video. Baku schaut kurz rüber, fast selbst Fan. So ganz kann er seine Geschichte noch nicht erklären. Er wisse gar nicht mehr, wie dieser omi­nöse Rast­platz damals hieß. Aber irgend­wann würde ich noch mal gerne dahin zurück­kehren, um alles Revue pas­sieren zu lassen.“

In der Debatte um Sys­teme, Nach­wuchs­leis­tungs­zen­tren, flache Hier­ar­chien oder Lauf­dia­gnostik ist Bakus Story eine Erin­ne­rung an die Basics. Am Ende sind es talen­tierte Fuß­baller, bloß Jungs, die los­laufen wollen. Die sich bes­ten­falls keine Platte machen“. Und falls irgendwer in ein paar Jahren den Start­punkt einer womög­lich großen Kar­riere besu­chen will: Es han­delte sich um die bes­tens gele­gene Auto­bahn­rast­stätte Bruchsal an der A5. 

Kai Havertz, war es schwer, mit 15 für den Fuß­ball von daheim weg­zu­ziehen?
Es war nicht ein­fach, meine Mutter war anfangs total dagegen. Doch letzten Endes haben meine Eltern mir die Ent­schei­dung über­lassen. Der Kom­pro­miss war, dass sie sich meine Gast­fa­milie aus­su­chen konnten. Es wurde zufällig der Sta­di­on­spre­cher von Bayer Lever­kusen, und wir ver­standen uns direkt im ersten Gespräch prächtig. Ich zog dann in seinem Altbau in eine Art WG mit zwei anderen Spie­lern.

Wie lebt es sich mit der Dop­pel­be­las­tung von Schule und Fuß­ball­in­ternat?
Die Schul­zeit war hart, das gebe ich zu. Ich erin­nere mich an unser Pokal­spiel mit den Profis in Lotte. Das Spiel ging in die Ver­län­ge­rung, dann ins Elf­me­ter­schießen. Ich habe meinen Ver­such ver­wan­delt, aber wir schieden aus. Da war ich um vier Uhr nachts zu Hause, und um acht Uhr mor­gens musste ich eine Eng­lisch­klausur schreiben. Die Klausur ist dann dem­entspre­chend nicht so gut aus­ge­fallen – ähn­lich wie das Spiel in Lotte. Aber ich habe mich doch durch­ge­kämpft und mein Abitur geschafft.

Sie haben ange­fangen, Kla­vier zu spielen. Warum?
Zur Ablen­kung, ich muss den Kopf frei­be­kommen. Momentan lerne ich ein klas­si­sches Stück und ver­suche mich an den Songs aus dem Film Die fabel­hafte Welt der Amélie“. Ich will nicht jede Tonart lernen, son­dern nur ein­zelne Lieder. Ich habe Unter­richt, wenn es gerade passt. Eine Zeit­lang traf ich mich ein Mal pro Woche mit einer Leh­rerin, aber das ist bei den Eng­li­schen Wochen“ natür­lich schwer.

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Sie sind mit den Kol­legen Arne Maier und Gian-Luca Itter befreundet. Haben Sie auch Freunde außer­halb des Fuß­balls?
Früher war mein Freun­des­kreis in Aachen größer, heute habe ich außer­halb des Fuß­balls eigent­lich nur noch zwei echte Freunde. Der Kreis sollte auch nicht zu groß sein. Ich merke näm­lich schon, dass sich nun mehr Leute bei mir melden, mit denen ich früher nicht viel zu tun hatte. Sie fragen mich dann nach Tri­kots oder Ein­tritts­karten. Ihnen geht es dann mehr um den Pro­fi­fuß­baller Kai Havertz als um den Men­schen. Da muss ich auf­passen, nicht aus­ge­nutzt zu werden.

Trotz Ihnen und Maier schei­terte die U19 an der EM-Quali. Auch andere U‑Teams sta­gnieren. Hat der deut­sche Nach­wuchs ein Pro­blem?
Andere Länder wie Frank­reich oder Eng­land sind in der Jugend­ar­beit weiter, gerade beim Thema Ath­letik. Viele Spieler aus diesen Län­dern waren in der U17 schon rich­tige Büffel und ganz andere Kaliber; sie waren größer, schwerer und ath­le­ti­scher als wir. Der deut­sche Fuß­ball hat immer noch einen sehr guten Ruf, wenn man sich all die Talente anschaut, aber klar: Andere Länder schlafen nicht.

Haben Sie einen Zukunfts­plan, viel­leicht auch in puncto A‑Nationalelf?
Das kann man schwer vor­her­sagen. Ich möchte viel­mehr alles für Bayer geben. Wir haben ehr­gei­zige Ziele. Und in Bezug auf die Natio­nal­mann­schaft: Ich möchte in zwei Jahren bei der EM dabei sein, da bin ich 21 und in einem guten Alter. Ich muss noch viel dafür arbeiten, aber es ist nicht unmög­lich.

Dennis Geiger, können Sie 18 Sys­teme rück­wärts furzen?
Nein.

Mit diesen Worten kri­ti­sierte Mehmet Scholl die deut­sche Jugend­ar­beit. Er behaup­tete, den jungen Spie­lern werde das Krea­tive aus­ge­trieben, dafür könnten Jungs wie Sie 18 Sys­teme rück­wärts furzen.
Ich weiß nicht, wie es war, als Mehmet Scholl Fuß­ball spielen gelernt hat. Des­wegen kann ich schwer beur­teilen, ob die jungen Spieler früher mehr Krea­ti­vität ver­mit­telt bekamen. Mich inter­es­sieren solche Dis­kus­sionen wenig und mir ist es auch egal, wer was über irgend­welche Jugend­trainer sagt. Ich muss mich auf meine Leis­tung kon­zen­trieren.

Mit Ihrer Leis­tung über­raschten Sie ver­gan­gene Saison in der Bun­des­liga. Hatten Sie damit gerechnet, dass Sie sich so schnell als Profi eta­blieren würden?
Nein. Dass es so schnell ging, kam auch für mich über­ra­schend. Aber ich bin dankbar für die Chance, die mir der Trainer gegeben hat, und froh dar­über, dass ich das Ver­trauen bisher zurück­zahlen konnte. Damit das so gut klappen konnte, war das Jahr davor für mich extrem wichtig. Da habe ich ja schon mit den Profis trai­niert.

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Gab es in der Jugend einen Moment, in dem Sie darum bangen mussten, den nächsten Schritt zu packen? 
Das soll nicht arro­gant klingen, aber bei mir war immer klar, dass ich von einer U‑Mannschaft in die nächste hoch­ge­zogen werden würde. Ich spiele ja auch, seitdem ich 14 Jahre alt bin, in der Jugend­na­tio­nal­mann­schaft. Damals habe ich mit der badi­schen Aus­wahl an Sich­tungs­tur­nieren teil­ge­nommen und bekam danach per Mail eine Ein­la­dung.

Was denken Sie: Hat der deut­sche Fuß­ball der­zeit ein struk­tu­relles Pro­blem?
Wenn man mal über­legt, wel­che Spieler bei der WM in Russ­land nicht nomi­niert waren oder aber als Ergän­zungs­spieler dabei waren, dann bin ich auch für die Zukunft opti­mis­tisch. Ein struk­tu­relles Pro­blem sehe ich nicht.

Welche Spieler haben Sie im Kopf, wenn es um die Zukunft der Natio­nal­mann­schaft geht?
Zum Bei­spiel Leroy Sané, Julian Brandt oder Leon Goretzka.

Was ist mit Dennis Geiger?
Ich selbst bin noch weit davon ent­fernt.

Dafür kennen Sie sich im internatio­nalen Nach­wuchs­fuß­ball bes­tens aus. Wo stehen die deut­schen U‑Mann­schaften im inter­na­tio­nalen Ver­gleich?
Das kommt total auf den Jahr­gang an. Manche sind ganz vorne mit dabei, andere hinken viel­leicht ein biss­chen hin­terher. Gene­rell würde ich aber sagen: Die deut­schen U‑Mannschaften brau­chen sich nicht zu ver­ste­cken.

Vor keiner Mann­schaft der Welt?
Die Fran­zosen und die Eng­länder sind der­zeit wohl ein Stück vor uns. Spe­ziell die Fran­zosen spielen, was Spitze und Breite ihrer Jugend­mann­schaften angeht, in ihrer eigenen Liga. In den U‑Nationalmannschaften waren, egal wann ich gegen sie gespielt habe, aus­schließ­lich Raketen dabei. Vor allem im Mit­tel­feld und in der Offen­sive ist Frank­reich das Maß der Dinge.