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Seite 2: Der Spielversteher

Xavi, das war der Spiel­ver­steher. Früher hätte man gesagt: Der die Fäden zieht. Aber das würde Xavis Spiel nicht gerecht werden. Denn er zog nicht nur die Fäden, er half mit, die Bühne auf­zu­bauen, bas­telte die Puppen selbst, klei­dete sie ein und wenn mal Not am Mann war, dann riss er auch noch die Ein­tritts­karten für die Vor­stel­lung ab.

Will heißen: In Xavis besten Jahren war das Spiel Barcas und der spa­ni­schen Natio­nal­mann­schaft nicht vor­stellbar ohne ihn. Puyol kämpfte, Ronald­inho und Messi zau­berten, Eto´o schoss die Tore. Aber Xavi plante und dachte und diri­gierte. Und zwar all das mit einer gera­dezu gleich­mü­tigen Läs­sig­keit, die immer so ele­gant und gleich­zeitig ziel­strebig wirkte. Denn…

Sah man ihn jemals eine Karte for­dern?

…Xavi, das war auch der fan­tas­ti­sche Sports­mann, geformt in der strengen Barca-Schule. Kann sich jemand daran erin­nern, wie Xavi mit ver­zerrter Fratze auf den Schieds­richter zulief und dabei eine ima­gi­näre Karte in die Luft hielt? Wie er sich fünfmal über den Rasen rollte? Wie einem Gegen­spieler absicht­lich in die Gelenke trat? Wie er nach Toren die geg­ne­ri­schen Fans mit pro­vo­kanten Gesten brüs­kierte? Nein? Eben.

Xavi, das ist auch diese Geschichte: Wie jeder anstän­dige Pro­fi­fuß­baller war der Spa­nier mit einer äußerst attrak­tiven Frau zusammen, die ihn aller­dings irgend­wann mit der Begrün­dung ver­ließ, ihr Lover würde seine spär­liche Frei­zeit damit ver­bringen, Fuß­ball zu gucken. Nach mög­li­chem Herz­schmerz befragt, ant­wor­tete Xavi damals: Eine tolle Frau, wir hatten eine wun­der­bare Zeit. Aber traurig bin ich trotzdem nicht.“
Warum nicht?“, fragte der Reporter.
Weil ich jetzt noch mehr Zeit habe, Fuß­ball zu gucken“, ant­wor­tete Xavi.

Xavi Her­nandez hat ange­kün­digt, eine Lauf­bahn als Trainer ein­schlagen zu wollen. Worauf wir uns freuen. Gleich­zeitig werden wir den Spieler Xavi ver­missen. Mit Herz­schmerz.