Er spielte für Duisburg, er spielte für Schalke. Vor dem Pokalduell der beiden Klubs erinnert sich Tomasz Hajto an legendäre Pokalpartys, peinliche Klamotten und den einmaligen Olaf Thon.
Was muss passieren?
Es muss eine Identifikation mit dem Klub stattfinden. Die Werte des Vereins müssen klar sein und von den Spielern gelebt werden. Nehmen sie das Kampfschwein Marc Wilmots oder den verrückten Böhme, Mike Büskens und Olaf Thon, die brannten 90 Minuten lang!
Sie geraten ja richtig ins Schwärmen!
Das war schon eine klasse Truppe. Ich habe 19 Jahre lang Fussball gespielt, aber nie wieder mit so einem wie Olaf Thon zusammen. Der hatte so eine unglaubliche gute Ballannahme und Technik. Aber der war nicht nur ein feiner Techniker, der hat auch gekämpft. Logischerweise haben wir nicht nur gewonnen, sondern auch verloren, aber da stand eine Mannschaft auf dem Platz. Kampfbereitschaft und Arbeit, dafür stand Schalke immer. Vielleicht sollten sie als Zeichen für die Werte des Vereins vor dem Stadion eine große Statue von Rudi Assauer aufstellen (lacht). Ein knüppelharter Kerl, aber immer ehrlich und offen zu den Spielern!
Von 1997 bis 2004 spielten Sie für Duisburg und Schalke, haben Sie den Abstieg und Wiederaufstieg Duisburgs in die 2. Liga verfolgt?
Natürlich. Das war meine erste Station im Ausland, ich bin immer noch in Kontakt mit Freunden aus Duisburg. Manchmal treffe ich mich mit Torsten Wohlert in Berlin oder telefoniere mit Gintaras Stauce, mit Thomas Gill und ein paar anderen. Als ich frisch in Duisburg war, hat mir Wohlert sehr geholfen. Friedhelm Funkel brachte mir Ordnung und Taktik auf dem Platz bei. Angefangen haben wir damals zu meinen Zeiten noch mit Libero und stellten dann auf die Vierer-Kette um.
An eine Geschichte aus meinen Anfängen erinnere ich mich noch sehr genau (lacht).
Welche?
Ich flog von Polen nach München, um mit Duisburg ins Trainingslager nach Österreich zu fahren. Friedhelm Funkel, damals Trainer, und Seppo Eichkorn, Co-Trainer, holten mich am Flughafen ab. Und die beiden lachten sich einfach die ganze Zeit bis zur Ankunft im Trainingslager schlapp. Ich konnte noch wenig Deutsch und verstand einfach nicht, worum es ging. Ein halbes Jahr später, ich sprach nun ganz gut Deutsch, habe ich die Jungs aus der Mannschaft gefragt. Die meinten nur: „Erinnerst du dich noch an deine Klamotten? Die haben drei Stunden über dein T Shirt gelacht“. Ich kam damals mit so richtig bunten, schrecklichen Klamotten aus Polen an (lacht). Ich glaube, sowas hatten die Jungs in dieser Form noch nicht gesehen.