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Seite 2: Die Fußballgemeinde sucht den Schuldigen

Wes­wegen die Fuß­ball­ge­meinde jetzt nach einem Schul­digen sucht. Ist es der neue Trainer? Der ohne Stall­ge­ruch daher­kommt und sich erdreistet, direkt an das letzte Schalker Denkmal zu pin­keln. Oder ist es der Spieler selbst, der, ver­letzt in seinem Stolz, ein­fach die Biege macht? Oder doch der Manager? Der es nicht geschafft hat, die beiden wohl wich­tigsten Cha­rak­tere im Klub auf die rich­tige Seite der Wippe zu setzen?

Die Ant­wort ist (und von etwas anderem können wir im Sinne der Unschulds­ver­mu­tung nicht aus­gehen), dass es keinen Schul­digen gibt. Außer die Struk­turen selbst. Denn im Mil­li­ar­den­ge­schäft Fuß­ball steht anno 2017 für alle Betei­ligten schlicht zu viel auf dem Spiel.

Ein Wort reicht: Schade

Der Trainer muss, das ist für ihn und seine Kar­riere wich­tiger als alles andere, seine Spiele gewinnen. Und wenn der Spieler Höwedes nicht in sein System passt, dann muss er ihn eben auf die Bank setzen. Doch zufrieden – weil zumin­dest von der Kurve geliebt – auf der Bank zu sitzen, bringt den Spieler Höwedes nicht zur WM. Und auf seinen Kader­platz für das pres­ti­ge­träch­tigste Sport­tur­nier der Welt schielen längst zahl­reiche jün­gere Fuß­baller. Fuß­baller, die noch besser aus­ge­bildet wurden, Fuß­baller, aus­ge­richtet auf Opti­mie­rung, aus­ge­bildet zum Funk­tio­nieren.

Und der Verein, der ja viel mehr wie ein Unter­nehmen und nicht wie ein Verein funk­tio­niert, muss, nun ja, solide wirt­schaften. Ein unzu­frie­dener, sicher­lich nicht bil­liger Spieler, der auf dem Platz nicht mehr zur Umsatz­stei­ge­rung bei­tragen kann? Kann sich kaum ein Bun­des­li­ga­klub leisten.

Alles nach­voll­ziehbar, nichts, was sich aus der Ferne ver­teu­feln ließe. So dass die ein­zige Reak­tion, die uns aus Fan­per­spek­tive für diesen Transfer übrig bleibt, wohl diese ist: Resi­gna­tion. Oder, noch besser, ein ein­ziges Wort: Schade.