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Mas­simo Cel­lino, Leeds United, 2014 bis heute

Man kann Mas­simo Cel­lino vieles vor­werfen, aber auf keinen Fall, dass er ein zu gedul­diger Mensch ist. In den 22 Jahren, in denen ihm der sar­di­sche Klub Cagliari Calcio gehörte, ver­schliss er 36 Trainer. Vor zwei Jahren ver­kaufte er den Verein und erwarb dafür den in der Zweit­klas­sig­keit gestran­deten Tra­di­ti­ons­klub Leeds United. Eigent­lich wollte er mit ihm inzwi­schen in der Pre­mier League sein, aber bis­lang sechs Trainer ver­suchten sich ver­geb­lich am gefor­derten Auf­stieg. Dafür wurde Cel­lino zweimal wegen nicht gezahlter Steuern gesperrt. Außerdem drohte er damit, nicht mehr so viele Aus­wärts­ti­ckets für Leeds-Fans in den Ver­kauf zu bringen, weil sein Klub zu oft im Fern­sehen gezeigt würde. Das würde für schlech­tere Zuschau­er­zahlen an der Elland Road sorgen, wes­halb er die Kameras von Sky sogar aus Pro­test mal nicht ins Sta­dion ließ. In diesem Februar, beim Heim­spiel gegen Midd­les­b­rough, pro­ji­zierten die von dem Durch­ein­ander längst ent­nervten Fans ihren Pro­test gegen Cel­lino per Beamer auf die Tri­bünen. Wir werden hier sein, wenn du längst weg bist“, hieß es da. Das könnte stimmen, denn angeb­lich will Cel­lino Leeds wieder ver­kaufen und Bre­scia Calcio erwerben.

Roland Duchâ­telet, Charlton Ath­letic, 2014 bis heute

Dem bel­gi­schen Geschäfts­mann gehören gleich meh­rere Ver­eine, aber richtig beliebt hat er sich bei keinem gemacht. So ist Duchâ­telet auch am FC Carl Zeiss Jena betei­ligt, wo er kürz­lich ein miss­lie­biges Prä­si­dium ent­mach­tete. Zu seinem Klein­im­pe­rium gehören außerdem der spa­ni­sche Zweit­li­gist AD Alcorcon aus einem Vorort von Madrid, der unga­ri­sche Tra­di­ti­ons­verein Ujpest Buda­pest und der bel­gi­sche Erst­li­gist St. Truiden. In seinem Hei­mat­land war er zwi­schen­durch auch mal Besitzer von Stan­dard Lüt­tich, wo ihn wütende Fans so lange bedrohten, bis er den Klub wieder ver­kaufte. Auch bei Charlton Ath­letic hat er, wegen des Abstiegs in die dritte Liga, ein außer­ge­wöhn­li­ches Maß von Wut her­vor­ge­rufen, weil dieser Nie­der­gang die Folge eines gif­tigen Cock­tails aus Arro­ganz, Inkom­pe­tenz und Stur­heit“ sei, wie Richard Wiseman vom Sup­porters Trust der Addicks sagt. Auf den popu­lären Manager Chris Powell, den Duchâ­telets Leute ver­trieben, folgten vier Trainer ohne jede Erfah­rung im eng­li­schen Fuß­ball, dar­unter einer direkt aus der dritten bel­gi­schen Liga. Beson­dere Abnei­gung im Süd­westen Lon­dons zieht aller­dings die neue CEO Kat­rien Meire auf sich, deren Wissen in euro­päi­schem Wett­be­werbs­recht größer ist als ihre Erfah­rung im Fuß­ball. Eigent­lich hatte sie vorher sogar noch nie ein Unter­nehmen geführt.

Assem Allam, Hull City, 2010 bis heute

Anfangs war der gebür­tige Ägypter Assem Allam nicht son­der­lich auf­fällig als Besitzer. Dann aller­dings ver­fiel er 2013 auf die Idee, seinen Klub in Hull City Tigers bzw. Hull Tigers umbe­nennen zu wollen, um ihn auf diese Weise für aus­län­di­sche Spon­soren attrak­tiver zu machen. Als die Fans aus Pro­test gegen die Umbe­nen­nung Citys im Sta­dion laut­hals Treue bis in den Tod schworen („City till we die“), teilte Allam mit, die Fans könnten gerne sterben so schnell sie wollen, solange sie Platz für die Mehr­heit machen, die ein­fach nur guten Fuß­ball sehen will“. Als der eng­li­sche Fuß­ball­ver­band die Umbe­nen­nung verbot, verlor Allam das Inter­esse an dem Klub und will ihn seither ver­kaufen. Aller­dings for­derte er dabei Phan­ta­sie­preise und wollte zugleich auch kein Geld mehr in Trans­fers inves­tieren. Des­halb ver­ließ im Sommer der völlig frus­trierte Trainer Steve Bruce den Klub, obwohl er gerade erst in die Pre­mier League zurück­ge­kehrt war.

Wla­dimir Antonow, FC Ports­mouth, 2011 bis 2012

Es klang toll, was der rus­si­sche Geschäfts­mann Wla­dimir Antonow an der eng­li­schen Süd­küste ankün­digte. Er wollte Pompey“ ein neues Sta­dion bauen und aus dem dama­ligen Zweit­li­gisten ein Chelsea am Meer“ machen. Das klang aber auch zu schön, um wahr zu sein. Es wurde auch nicht wahr, denn keine fünf Monate später wurde Antonow auf­grund eines euro­pa­weiten Haft­be­fehls fest­ge­nommen. Bei zwei Banken, die er in Litauen gegründet hatte, gab es finan­zi­elle Unstim­mig­keiten. In diesem Zusam­men­hang ging auch sofort jene Firma in Kon­kurs, mit der Antonow den Kauf des Klubs voll­zogen hatte, der Klub musste dar­aufhin eben­falls Insol­venz anmelden. Ein Zehn-Punkte-Abzug war die Folge, und erst­mals seit drei Jahr­zehnten war der FC Ports­mouth plötz­lich nur noch dritt­klassig.