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Seite 2: „Ich bin nicht der beste Fußballer“

Obwohl Sie viel auf der Straße gekickt haben, sind Sie kein fili­graner Tech­niker geworden.
Ich weiß, dass ich nicht der beste Fuß­baller bin und tech­nisch sicher nicht zu den begab­testen Profis gehöre. Aber man kann mir nie abspre­chen, dass ich nicht alles für den Verein geben würde. Und das gefällt den Fans.

Wären Sie trotzdem gerne etwas ele­ganter?
Nein, das war mir schon immer egal. Ich habe mit meinem Spiel­stil überall meine Tore gemacht, ob in Essen, Duis­burg, Frank­furt, Augs­burg oder jetzt in Mün­chen. Ich bin im Reinen mit mir.

In Mün­chen haben Sie mit 1860 zwei tur­bu­lente Jahre erlebt. Vor allem im Sommer, nach dem Abstieg aus der zweiten Liga, wurde es unge­müt­lich. Wäre ihnen ein etwas lang­wei­li­geres Umfeld lieber gewesen.
Egal wo man spielt: Ein Abstieg ist immer unschön. Und ich habe schon im Sommer betont, dass ich den Ärger der Fans nach­voll­ziehen kann. Ich stand als Jugend­li­cher selber bei Rot-Weiß-Essen in der Kurve, und wenn mir die Leis­tung der Spieler nicht passte, dann habe ich sie auch beschimpft.

Jetzt kennen Sie aber auch die Per­spek­tive des Profis, der beschimpft wird.
Wenn du als Zuschauer ins Sta­dion gehst und eine Ein­tritts­karte kaufst, dann kannst du auch mal einen Spieler beschimpfen. Natür­lich muss es im ver­nünf­tigen Rahmen bleiben, aber wenn du mit dem Spiel nicht ein­ver­standen bist, dann ist es dein gutes Recht, sauer zu sein. Die Fans gehen ihr Leben lang ins Sta­dion, die geben viel Geld aus für den Verein. Wenn der dann absteigt, ist das für sie sehr schlimm.

Diesen Sommer hoffen die Fans dagegen auf den Auf­stieg. Mit 1860 sind Sie sou­verän Tabel­len­führer der Regio­nal­liga-Bayern. Trotzdem müssten Sie auch als Meister in der Rele­ga­tion um den Auf­stieg kämpfen. Nervt Sie das?
Jeder, der Ahnung vom Fuß­ball hat, denkt da gleich: Ein Meister muss direkt auf­steigen. Aber, wenn es so kommt, müssen wir eben in die Rele­ga­tion. Und diese Situa­tion auch mit voller Kraft annehmen.

Haben Sie einen Wunsch­gegner?
Ich möchte immer gegen die besten Gegner spielen. Und da der Meister unserer Staffel gegen einen Ver­treter aus der Regio­nal­liga Süd­west antreten muss, würde ich am liebsten gegen Saar­brü­cken spielen. Die sind genau wie wir Tabel­len­führer – und dem­entspre­chend wahr­schein­lich der beste Gegner.