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Seite 2: Hamsterradrennen mit anderen Ligen

Die DFL schreibt weiter: Betrof­fene Clubs hatten zuvor immer wieder – auch öffent­lich – darum gebeten, nach inter­na­tio­nalen Spielen am Don­nerstag nicht bereits wieder am Samstag antreten zu müssen.“ Tat­säch­lich betraf dieser enge Ter­min­plan nur die Saison 2015/16, als gleich­zeitig vier deut­sche Mann­schaften in der Europa League spielten. In einem sol­chen Fall würden wohl auch die der­zeit pro­tes­tie­renden Fans in der Kurve Ver­ständnis dafür auf­bringen, dass diese Mann­schaften nicht am Samstag wieder auf­laufen müssen. Nur so als Idee: Die Teams könnten in diesem Extrem­fall alle­samt am Sonntag spielen. Die Idee stammt von der DFL selbst, sie hat sie am 23. Spieltag jener Saison 2015/16 genau so umge­setzt. Es ging also ganz ohne Mon­tags­kick.

Geht es also doch um kom­mer­zi­elle Inter­essen? Das kann die DFL kate­go­risch aus­schließen: Kom­mer­zi­elle Gründe waren nicht ent­schei­dend. Auf die 5 Mon­tags­spiele ent­fällt weniger als ein Pro­zent der Medi­en­erlöse.“ Gleich­zeitig weisen Rein­hard Rau­ball und Chris­tian Sei­fert von der DFL per­ma­nent darauf hin, dass sie die ganze Auf­re­gung wegen nur fünf Spielen bei 306 Begeg­nungen nicht ver­stehen könnten. Es ist der alte Taschen­spie­ler­trick, mal rela­tive und mal abso­lute Zahlen zu ver­wenden. Fünf Spiele sind eben nur unge­fähr ein Pro­zent von allen Begeg­nungen. Also: Ein Pro­zent der Spiele machen auch nur unge­fähr ein Pro­zent der Erlöse aus.

Taschen­spie­ler­tricks und Hams­ter­rad­rennen

Der Hin­weis des Ver­bandes, mit den Mon­tags­spielen den Ama­teuren zu helfen, ist vor dem Hin­ter­grund der Anset­zungen am Sonn­tag­mittag und den jüngsten Extra­ver­trägen zu Lasten der Ama­teure gera­dezu putzig. Ebenso wie der oft wieder gekäute Satz, in Deutsch­land sei alles gar nicht so schlimm wie in Eng­land. An diesem Wochen­ende hatte die eng­li­sche Pre­mier League genauso viele Anstoß­zeiten (sechs) wie die Bun­des­liga – und dabei noch ein Spiel mehr. Deutsch­land muss sich nicht vor eng­li­schen Ver­hält­nissen“ fürchten, in Deutsch­land herr­schen bereits eng­li­sche Ver­hält­nisse.

Die Bun­des­liga kann im Hams­ter­rad­rennen mit anderen Ligen um den glo­balen Fern­seh­markt nicht gewinnen, aber es ist ihr Recht, nach neuen Mög­lich­keiten im Wett­be­werb zu suchen. Diese Aus­rich­tung mag man nicht teilen und kann sie kri­ti­sieren. Aber die DFL ist ein Unter­nehmen, sie ver­folgt kom­mer­zi­elle Inter­essen. Sie macht nichts anderes als ein Pro­dukt zu ver­kaufen – nur sollte sie dabei nicht auch noch die Fans für dumm ver­kaufen.