Von der Bundesliga bis zur C‑Klasse: Werner Rank ist der einzige Fußballer, der in zwölf deutschen Ligen aktiv war. Wie hat er das geschafft?
In der Dritten und Vierten Liga waren Sie hingegen sehr erfolgreich. Für Augsburg schossen Sie 24 Tore in 64 Spielen. Für Brandenburg 20 Tore in 27 Spielen.
Als ich in Brandenburg spielte, wurde ich sogar Torschützenkönig. Die große Herausforderung wäre die Zweite Liga gewesen – ich glaube, dort hätte ich mich auch wohl gefühlt.
Warum haben Sie dann nach Ihrem Jahr bei Blau-Weiß Berlin nie wieder Zweite Liga gespielt?
Ich hatte ein wenig Pech. Nach meiner Zeit in Dresden bekam ich ein Angebot von Bayer Uerdingen, mit denen ich mich schon geeinigt hatte. Es fehlte nur noch die Unterschrift auf dem Vertrag. Im letzten Training riss ich mir aber fünf Minuten von Ende der Einheit das Kreuzband. Das war’s dann.
Hatten Sie einen Plan B?
Ich war vor meiner Fußballkarriere Beamter bei der Post und der Telekom. Den Job habe ich aufgegeben, als das Angebot von Blau-Weiß Berlin kam – sehr zum Unverständnis meiner Eltern natürlich. (Lacht) Allerdings bin ich nie in den Job zurückgekehrt. Als es mit meiner Karriere zu Ende ging und ich nur noch unterklassig spielen konnte, bin ich zu Radio8 (lokaler Radiosender in West-Mittelfranken, d. Red.) gegangen, wo ich bis heute für die Vermarktung zuständig bin.
Herr Rank, jetzt müssen Sie uns noch sagen: Wann sehen wir Sie in der Dritten Liga?
Uli Ferber (Macher der SG Sonnenhof-Großaspach, d. Red.) ist seit langer Zeit ein guter Bekannter von mir. Ich habe ihm mal von meinem Rekord erzählt, und da hat er vorgeschlagen, dass ich ja noch mal für Sonnenhof-Großaspach auflaufen könnte. In der Winterpause haben wir die Modalitäten geklärt, und ich habe einen Spielerpass bekommen. Wenn es im letzten Spiel gegen Bielefeld um nichts mehr geht, könnte ich zu einem Einsatz kommen. Dann wäre das wirklich mal eine Sache für das Guinness-Buch.
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Nachtrag: Das Interview fand Anfang Mai statt. Mittlerweile ist Arminia Bielefeld aufgestiegen und die SG Sonnenhof-Großaspach hat die Klasse gehalten. Dennoch wird Werner Rank am Wochenende nicht für Sonnenhof-Großaspach auflaufen, wie der Verein vergangene Woche mitteilte. Die Reportage über Werner Rank könnt ihr in 11FREUNDE #163 lesen. Ab heute im App-Store und am Kiosk.