Thomas Hitzlsperger, wie hat sich Sönke Wortmann im Verlauf der WM in den Kreis der Nationalmannschaft integriert?
Zu Beginn war er sehr zurückhaltend. Obwohl er als Fußballer in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist, war eine Weltmeisterschaft unbekanntes Terrain für ihn. Er hat aber schnell seinen Platz im Team gefunden.
In welchen Momenten störte Sie und das Team seine Anwesenheit besonders?
Ich habe ihn nie als störend empfunden – und auch von keinem anderen gehört, dass er genervt war. Wortmann hat ein gutes Gespür dafür, wann ein Spieler seine Ruhe benötigt.
Und bei den WM-Spielen?
Da waren wir so angespannt, dass keiner mitbekam, was Sönke gerade macht und wo er ist.
Wurden Wortmann Streiche gespielt?
Einige haben seine Kamera stibitzt und selbst gefilmt. Dabei entstanden amüsante Szenen. Natürlich waren es die üblichen Verdächtigen, die ihm ab und an Streiche gespielt haben.
Sie meinen die Kollegen Podolski und Schweinsteiger?
Die beide waren natürlich vorne dabei, die zwei sorgen ja generell immer für Stimmung.
Wer entzog sich eher Wortmanns Kamera?
Oliver Kahn oder Jens Nowotny sind jedenfalls nicht hysterisch vor der Kamera rumgesprungen. Die erfahrenen, älteren Spieler haben sich allgemein eher zurück genommen.
Wie sah Ihre Vorbereitung auf Wortmanns Einzelinterview mit Ihnen aus?
Ich habe mein Zimmer aufgeräumt, auch wenn Sönke es gerne authentischer gehabt hätte.
Sind Tränen geflossen, als die Mannschaft den Film zum ersten Mal sah?
Geweint habe ich nicht, aber ich muss zugeben, das ich eine Gänsehaut hatte. Gerade die Bilder aus der Begegnung gegen Polen gingen unter die Haut. Denn das Spiel war der Knackpunkt für den weiteren – so positiven – Turnierverlauf.