Dolle Sache: Lothar Matthäus wird heute 60 Jahre alt! Wir verneigen uns vor Deutschlands Rekord-Nationalspieler, polieren zur Feier des Tages unsere Fahrradkette und gratulieren mit den 60 schönsten Bildern einer außergewöhnlichen Karriere.
18 Jahre ist Lothar Matthäus alt, als er hochtalentiert und frisch frisiert von Heimatklub 1. FC Herzogenrauch zu Bundesligist Borussia Mönchengladbach wechselt. Süßes Lächeln, kleiner Pickel am Kinn. Die Unschuld vom Lande.
Sonnyboy Lothar. Gleich im ersten Jahr schafft er den Sprung in die Startelf, Trainer Jupp Heynckes schenkt dem jungen Mann sein Vertrauen und der zahlt es ihm zurück. Mit Lothar zieht Gladbach ins UEFA-Cup-Finale ein, unterliegt dort aber Eintracht Frankfurt.
Natürlich gibt’s in der eigenen Junggesellenbude erst einmal Dosenfraß.
Liebling der Fans, vor allem der in den frühen achtziger Jahren noch spärlichen weiblichen Zuschauer.
Stolz wie Oskar lässt Matthäus sein Nationaltrikot vom elterlichen Balkon hängen. Sein Debüt gibt er am 14. Juni 1980 in Neapel gegen Holland, Gruppenspiel der Europameisterschaft. In der 79. Minute verursacht Matthäus einen Elfmeter, aber Deutschland gewinnt mit 3:2 und später auch das Turnier. Allerdings ohne einen weiteren Einsatz von Lothar Matthäus, der dem überragenden Bernd Schuster weichen muss.
Doch auch ohne Einsatz weiß Matthäus, die Arrivierten um sich zu scharen.
Das Trikot der EM ist bei Mama Matthäus in besten Händen.
Der Europameister und Jungstar als Sexsymbol. Kein Wunder, dass die Frauen bald Schlange stehen.
Lothar und die Frauen. Ein Dauerthema, das früh beginnt. Hier sucht er mit Sylvia nach einem Bett im Kornfeld.
Trägt seine Frau auf Händen: Lothar Matthäus.
Hier fachsimpelt HSV-Star Felix Magath mit Gladbachs Kapitän Matthäus vor dem Bundesligaspiel am 14. April 1984, das der HSV mit 2:1 gewinnen wird.
Wo ein Jungstar ist, da ist die Bravo nicht weit. Am 2. Mai 1985 hat Matthäus einen legendären Auftritt beim Bravo-Club Startreff. Telefon und Trikots liegen schon bereit, das Shirt ist heute verboten.
Als die Bravo anruft, ist Matthäus längst ein Münchener: Nach der Saison 1983/84 wechselt er zum FC Bayern, die Gesten hat er da schon längst drauf. Hier ganz lässig im Auswärtsspiel bei Schalke 04.
Vollspann immer, Hacke nimmer: Bei den Bayern wird Matthäus zum deutschen Superstar und schließt die Lücke, die nach dem Abschied von Karl-Heinz Rummenigge und Paul Breitner entstanden war. 1985, 1986 und 1987 führt Matthäus die Bayern zur Meisterschaft – auch mit solchen Gewaltschüssen.
Meisterschaft Nummer zwei, frenetisch und halbnackt gefeiert von Matthäus (ganz links) und den Kollegen Dieter Hoeneß und Klaus Augenthaler (Hand jeweils an der Schale).
In der Nationalmannschaft wird Matthäus unter Teamchef Franz Beckenbauer zum Stammspieler. Bei der WM 1986 in Mexiko bildet er gemeinsam mit Felix Magath das Mittelfeldgespann. Hier erkundet El Lothar die mexikanischen Sehenswürdigkeiten. Den Hut gabs gratis.
Im WM-Finale 1986 soll Lothar Matthäus Argentiniens Superstar Diego Maradona aufhalten, aber der ist in diesem Turnier einfach nicht zu stoppen und spielt trotz der Sonderbewachung den entscheidenden Pass auf Burruchaga. Argentinien gewinnt mit 3:2 und wird Weltmeister.
Auf Maradona trifft Matthäus in seiner Laufbahn immer wieder. Ob hier beim Vier-Länder-Turnier in Berlin…
… oder hier in der italienischen Liga mit Inter gegen Neapel…
… oder beim WM-Finale 1990…
… oder bei Matthäus’ Abschiedsspiel…
… oder bei Wetten, dass?! – Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden Weltklassespieler.
Matthäus muss zwar auf dem WM-Pokal verzichten, sahnt dafür aber allerlei Fantasiepreise ab, hier eine offensichtliche Frühauflage des später verlachten „Franz-Beckenbauer-Cups“.
Deutschland, deine Sporthelden: Hier schäkern Tennisgräfin Steffi und Fußballlothar Matthäus bei einem Spaßturnier in München anno 1986.
Längst vergriffen sind diese Hosen, die (von links) Andreas Brehme, Lothar Matthäus und Helmut Winklhofer am 14. Februar 1988 zur Schau tragen. Bayern verpasst 1988 die Meisterschaft und muss schon bald dem hier noch rot-weiß gestreiften Duo Brehme/Matthäus Lebewohl sagen…
… das 1988 bei Inter Mailand anheuert. Allein Matthäus kostet satte 8,4 Millionen Mark. Kurz vor diesem Schnappschuss haben die Nationalspieler Brehme und Matthäus die EM-Titel im eigenen Land verpasst. Den Titel holt der deutsche Halbfinalgegner Holland.
Von seinem Wechsel nach Italien liest Matthäus natürlich zuerst in der Gazzetta Dello Sport.
Fortan arbeitet Matthäus dort, wo andere Urlaub machen. Und macht Urlaub dort, wo er zuvor gearbeitet hat. Hier mit Sylvia und Drinks am Tegernsee.
Doch die Versuchungen der Frauenwelt sind zu groß. Nach Slyvia lässt er sich von Lolita verführen.
Was 1986 nicht sein sollte, klappt 1990. Mit einem überragenden Lothar Matthäus (hier neben den ebenfalls großartigen Andreas Brehme und Pierre Littbarski) wird Deutschland nach 1954 und 1974 Weltmeister. 1990 ist das Jahr des Matthäus: Er wird Weltfußballer und Europas Fußballer des Jahren und – natürlich – auch in Deutschland Fußballer des Jahres. 1991 kürt man ihn gar zum Weltsportler des Jahres.
Kennt sich mit Fohlen aus: Lothar Matthäus.
Der Tiefpunkt folgt ein Jahr später: Ein Kreuzbandriss reißt Matthäus aus allen Zukunftsplänen, Inter verlängert den Vertrag nicht mehr, der geplante Wechsel zu Juventus Turin kommt nicht zu Stande und auch die EM 1992 muss Matthäus absagen. Im gleich Jahr wechselt er schließlich für 4 Millionen Mark zurück zum FC Bayern. Aus heutiger Sicht ein sensationelles Schnäppchen. Unser Bild zeigt ihn 1993 mit der Nationalmannschaft bei seinem 100. Länderspiel.
Lothar und Lolita auf der Suche nach dem Gipfel der Lust. Im eigenen Garten.
Die WM 1994 gerät zur deutschen Katastrophe. Der zerstrittene Titelverteidiger fliegt schon im Viertelfinale gegen Bulgarien raus.
Zum 34. Geburtstag gibt es eine dicke Torte. Inklusive merkwürdiger Blicke in die Zukunft: „Nach der Karriere Bundessportminister“ Nun ja, immer noch wahrscheinlicher als Greenk… ach, lassen wir das.
Eines der bekanntesten Fotos der deutschen Fußballgeschichte: Matthäus und der Heuler gegen Andreas Möller. Die „Heulsuse Möller“ ist geboren.
Ist schon drin: Lothat Mathhäus.
Hund, Kind, Spielzeug, tolle Sofalandschaft, riesige Topffplanze: Schöner wohnen mit Lothar und Lolita.
„Lothar, wenn du in diesem Verein später mal eine Funktion übernehmen willst, musst du dich zusammenreißen!“
Pressetermine bei den Bayern sehen Ende der neunziger Jahre auch schon mal so aus: Frisches Weizen für die dürstende Kehlen. Als erster greift überraschend Mario Basler zu. Matthäus schaut aber auch recht interessiert.
Zudem folgt Ende der Neunziger auf Lolita die Tochter des Bayern-Mannschaftsarztes, Maren Müller-Wohlfahrt. Das Pärchen MaMüWoLoMa ist geboren.
Die größte sportliche Enttäuschung einer zu Ende gehenden Weltkarriere: 1999 wird Matthäus im Champions-League-Finale gegen Manchester United kurz vor dem Ende ausgewechselt, den Engländern gelingen noch zwei späte Tore und der sensationelle Triumph von Barcelona.
Der Champions-League-Pott ist der einzige Pokal, der Matthäus verwehrt bleibt. Als die Bayern 2001 den FC Valencia im Finale schlagen, ist Matthäus nicht mehr dabei. Ein Jahr zuvor feiert er seinen Abschied von der großen Fußballbühne und verabschiedet sich in Richtung New York Metro Stars. Sein letztes Pflichtspiel für die Bayern gibt er am 8. März 2000 beim 4:1‑Sieg in der Champions League gegen Real Madrid.
Der Wechsel in die USA animiert die Presse zu wilden Fotomontagen.
Um mit den Entwicklungen des modernen Fußballs Schritt zu halten, muss er sich ganz schön strecken.
Zum 39. Geburtstag gibt’s eine zünftige Brotzeit inmitten luftiger Höhen auf dem Dach eines Wolkenkratzers.
In New York bleibt Matthäus nur wenige Monate, dafür wird er von einem lustigen Bodyguard namens Michael Nice begleitet. Schade, dass Michael Knight offenbar zu teuer war.
Einen so würdigen Abschied wie bei den Bayern bekommt Matthäus als Nationalspieler nicht. Im Gegenteil: Sein letztes von insgesamt 150 Länderspielen (bis 2007 Weltrekord) absolviert er am 20. Juni 2000 im letzten EM-Vorrundenspiel gegen Portugal. Deutschland verliert mit 0:3, Matthäus wird vorgeworfen, mit seinem Wechsel in die USA die eigene Form versaut zu haben.
Danke. Thanks. Grazie. Nach mehr als 20 Jahren beendet Lothar Matthäus 2000 seine unglaubliche Karriere. Dafür gibts eine saftige Umarmung von Uli Hoeneß.
Es folgt der Wechsel auf die Trainerbank: Im September 2001 übernimmt er bei Rapid Wien. Ein halbes Jahr später, nach einem historisch schlechten achten Platz und dem Vorwurf vereinsschädigender Äußerungen, muss er schon wieder gehen.
Anschließend heuert er mitten im serbischen Winter bei Partizan Belgrad an. Er führt den Klub zur Meisterschaft und in die Champions League.
Es folgt der Posten des Nationaltrainers von Ungarn. In dieser Funktion fügt er der deutschen Nationalmannschaft im Vorfeld der EM 2004 eine empfindliche 0:2‑Niederlage bei. Ausgerechnet im Spiel zum 50. Jubiläums des Wunders von Bern.
Hier zitiert Lothar das Matthäus-Evangelium bei seinem neuen Verein Athletico Paranaense.
Mit dem Klub will er an die dicken Fleischtöpfe.
Allerdings tritt er schon nach einem Monat wieder zurück. Immerhin hat er gut gegessen.
Wenige Monate später lernt er die dunkle Seite des Fußballgeschäfts kennen und wird Co-Trainer von Giovanni Trapattoni bei Red Bull Salzbug.
Ein weiterer Versuch: 2008 übernimmt Matthäus den israelischen Erstligisten Maccabi Netanja. Nicht einmal ein Jahr später wird der Vertrag aufgrund finanzieller Probleme des Vereins aufgelöst.
Ein letzter Versuch: Als Nationaltrainer soll Lothar Matthäus Bulgarien zur EM führen. Am Ende der Qualifikation belegt die Mannschaft den letzten Platz, Matthäus wird entlassen.
Seit Beginn der Bundesliga-Saison 2012/13 ist Matthäus als Experte fester Bestandteil der Berichterstattung bei Sky. Regelmäßig ist er beim Doppspiel der Woche tätig.
Zum 60. Geburtstag von Lothar Matthäus sagen wir: „Happy Birthday, Lothar! Deine 11FREUNDE aus Berlin“