Drei Spieltage sind absolviert, 270 Minuten konnten wir jede Mannschaft auf ihre Stärken und Schwächen prüfen und ihre Leistung auf dem Platz einschätzen. Eine gute Gelegenheit für eine erste kurze Zwischenbilanz? In dieser Liga fast unmöglich!
Der gestrige Abend hat mal wieder gezeigt: Die 3. Liga ist der Wahnsinn. 6 Tore in den letzten 5 Minuten, Entscheidungen kurz vor Schluss und die volle Breitseite an Emotionen. Hansa Rostock kassiert erst kurz vor Schluss den Ausgleich und dreht in der Nachspielzeit doch wieder auf Sieg, Cottbus gleicht mit 2 Toren in 70 Sekunden gegen Unterhaching aus, der KFC Uerdingen ballert sich 3 Minuten nach Ablauf der regulären Spielzeit gegen Meppen zum Sieg, zur selben Zeit macht Osnabrück das 2:2 gegen 1860. Das ist an Spannung nicht zu überbieten und alle machen mit. Schon am Dienstag gelang Preußen Münster ebenfalls in der Nachspielzeit der Siegtreffer gegen Kaiserslautern.
Kein Aufstiegsfavorit in Sicht
Die Adlerträger machen auf mich den stabilsten und souveränsten Eindruck unter den Teams, die sich nach 3 Spieltagen im oberen Tabellendrittel wiederfinden. Auf dem Betzenberg zurückzukommen und das Spiel zu drehen, diese Nervenstärke und Geduld haben nur wenige. Beide Eigenschaften werden wichtige Faktoren im Kampf um den Aufstieg sein, da bin ich mir sicher.
Kein Team mit drei Siegen aus drei Spielen
Energie Cottbus lebt vom Überraschungseffekt, mannschaftlicher Geschlossenheit und der Aufstiegseuphorie. Ob das reicht, um dauerhaft oben mitzuspielen? Ich denke nicht. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, denn diese Mannschaft macht einfach Spaß.
Kein Team hat nach 3 Spieltagen 9 Punkte auf dem Konto, den klaren Spitzenreiter gibt es nicht. Und das wird auch bis zum Ende der Saison so bleiben, davon bin ich absolut überzeugt. Die Stärke dieser Liga ist ihre Ausgeglichenheit. Und es würde zu ihr passen, wenn die Fragen nach Auf- und Abstieg erst in der Nachspielzeit des letzten Spieltags geklärt werden.