Die Schweizer Liga hat Gegenteil-Wochenende. Die Superteams aus Paris und Madrid verschenken Punkte gegen Abstiegskandidaten und zwei Kicker treffen aktuell wie sie wollen. Was ihr sonst noch am Wochenende verpasst habt, seht ihr hier.
Die Liga ganz gemütlich gewinnen und in der Champions League mit der Millionentruppe früh raus: So oder so ähnlich stellt sich der gemeine Paris-Anhänger die Saison mit seinem Klub vor. Aber auch die mit Stars gespickte Truppe von Thomas Tuchel stolpert hin und wieder. Am Wochenende vor allem dank des Ex-Kölners Serhou Guirassy. In der Domstadt konnte der Franzose nie so richtig Fuß fassen und erzielte nur neun Tore im Dress des FC. Heute kickt er beim SC Amiens, dem 19. der Ligue 1. Gegen den Serienmeister Paris setzte er mal wieder ein Ausrufezeichen: Zwei Tore (zum 1:0 und 4:4) sorgten für die Überraschung des Spieltags. Macht für Guirassy insgesamt schon acht Treffer in dieser Saison.
Bleiben wir doch gleich bei Goalgettern: Ciro Immobile, in Dortmund noch arg unglücklich, ballert aktuell Lazio zum Top-Team und zum Juve-Verfolger Nummer eins. 26 Buden in 24 Ligaspielen, dazu sechs Assits zeugen von Immobiles Top-Form. Im Spitzenspiel gegen Inter Mailand traf er wieder. Scheint als würden sich die Römer häufiger zum gemeinsamen Essen treffen…
Der Ex-Bundesliga-Profi und ‑Trainer Valerien Ismael hat gut Lachen. Beim Spitzenspiel in Österreichs Bundesliga luchste der LASK dem Serienmeister aus Salzburg die Tabellenführung ab. Die Linzer gewannen auswärts mit 3:2. Fußball-Österreich hofft nun, nach sechs Spielzeiten endlich nicht mehr den Brauseverein als Meister sehen zu müssen. Bevorzugte Schlagzeile im Mai: „Gestutzte Flügel – Leipzig und Salzburg verpassen Meisterschaft“. Darauf schnell drei Stoßgebete zum lieben Fußballgott.
Ein weiter Höhepunkt aus Österreich: Die Fans von Rapid Wien verabschieden ihren langjährigen Stadionsprecher mit einer beeindruckenden Choreographie in den Ruhestand.
27 Jahre oder 599 Heimspiele moderierte Andy Marek das Geschehen auf dem Platz. Gute 300 km Anfahrt nahm er dafür in Kauf. Kleiner Trost für die Fans: Der Name Marek bleibt Rapid erhalten. Andy Mareks Sohn Lucas wird in seine Fußstapfen treten.
Es war das Wochenende der Außenseiter in der Schweizer Super League. Am Samstag bekam es der Tabellendritte aus Basel mit dem Schlusslicht FC Thun zu tun. Überraschender Sieger war der Underdog. Den goldenen Treffer erzielte der Ex-Auer Ridge Munsy.
Auch der Tabellenführer aus St. Gallen musste sich geschlagen geben. Der FC Luzern gewann überraschend mit 1:0. Bester Spieler bei den Luzernern: Marius Müller, den Wenigsten noch aus Kaiserslautern bekannt, bekam eine glatte 6. Im Schweizer Notensystem ist das Bestwert!
Die Young Boys Bern, punktgleich mit St. Gallen, verloren 1:2 gegen den FC Lugano. Das Team vom ehemaligen Herthaner Fabian Lustenberger verpasste die Chance auf Platz eins zu springen. Am gesamten Spieltag konnte nur ein Team aus der oberen Tabellenhälfte gewinnen. Servette Genf faltete den FC Zürich mit 4:1 ordentlich zusammen.
Was ein Spiel in Zwolle! Der abstiegsbedrohte PEC Zwolle scheiterte nur knapp an der Sensation gegen Feyenoord Rotterdam. Die Saisontreffer vier und fünf des ehemaligen Werder- und St. Pauli-Stürmers Lennart Thy reichten nicht gegen den Favoriten aus Rotterdam. Die Hausherren führten zwar früh mit 2:0 und zwischenzeitlich mit 3:2, am Ende drehten Steven Berghuis und Robert Bozenik jedoch die Partie zugunsten Feyenoords.
Wir bleiben in den Niederlanden. Wenig überraschend setzte sich der amtierende Meister und Pokalsieger aus Amsterdam deutlich gegen das Schlussschlicht RKC Waalwijk durch. Absolutes Highlight des Spiels war der 400. Karrieretreffer von Klaas-Jan Huntelaar. Selbst mit 36 Jahren trifft er mit neun Toren in 15 Ligaspielen noch wie zu alten Zeiten.
Freude in Barcelona: Obwohl sich Toni Kroos zum dritten Mal in dieser Saison in die Torschützenliste eintragen konnte, ließen die Königlichen Federn. Zuhause reichte es nur zu einem 2:2 gegen die abstiegsbedrohte Truppe von Celta Vigo. Barca ist wieder dran an Zidane und Co.
Und was habt ihr so mit 15 gemacht? Überflieger Youssoufa Moukoko schießt mit zarten 15 die komplette A‑Junioren-Bundesliga West zusammen. 29 Tore, dazu kommen acht Vorlagen in erst 17 Spielen. Bilanz der letzten fünf Auftritte: vier Mal zwei Tore und am Wochenende drei Treffer beim 3:0‑Auswärtssieg in Bielefeld. Wo soll das nur hinführen? Bisheriger Rekordtorschütze in einer U19-Bundesliga-Saison? Richtig, Haluk Türkeri in der Saison 2004/05. 33 Treffer legte der heutige türkische Drittliga-Stürmer vor. Mit Moukokos aktueller Form dürfte es nicht mehr lange dauern bis dieser Rekord fällt.