Der Nachfolger von Christian Heidel auf Schalke ist gefunden. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, wer den Job macht.
Von außen betrachtet ergibt vieles, was der FC Schalke 04 in den vergangenen Jahren versucht hat, absolut Sinn. Im Nachhinein oder zumindest derzeit als gescheitert abgestempelte Spieler, von Johannes Geis über Omar Mascarell oder Sebastian Rudy, hatten an ihrer früheren Wirkungsstätte ja unbedingt dein Eindruck hinterlassen, gute Neuzugänge zu sein. Nur um in der Folge wie königsblaues Falschgeld durch die Welt zu stolpern.
Ein wenig erinnert das an einen anderen großen Klub, der immer wieder in die Hoffnung investierte und sich doch nur das eigene Grab schaufelte: den Hamburger SV. Spieler wie Filip Kostic, Luca Waldschmidt, Michael Gregoritsch oder Kerem Demirbay zeigen inzwischen längst wieder, warum sie einst für den HSV interessant wurden.
Nun hat sich Schalke in den vergangenen zehn Spielzeiten immerhin sieben Mal für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert. Auf der anderen Seite zahlen laut „Global Sports Survey“ nur Bayern und Dortmund mehr Gehälter für ihre Spieler und Leverkusen in etwa ähnlich viel. Zudem zählt der Klub seit Jahren zu den 20 umsatzstärksten Vereinen der Welt (Quelle: Deloitte Football Money League)
Wunderbar und unergründlich
Und irgendwie war man ja selbst in nominell guten Jahren, in den Jens-Keller-Jahren (2013÷14 Vierter und Dritter in der Bundesliga), dem Eindruck erlegen, der Verein bringe nicht auf den Rasen, was er an Potential in sich trägt.
Warum das so ist, ist wundersam und wunderbar unergründlich zugleich. Vermutlich ist es ein strukturelles Problem innerhalb des Klubs. Ein Problem, das nicht dadurch gelöst wird, permanent das Personal auszutauschen, wenn die oberste Führungsebene weiterhin die Unternehmenskultur prägt. (Was der Heidel-Rücktritt über Schalke aussagt, lest ihr hier »>) Womöglich ist der Verein auch viel zu aufgeladen mit der Hoffnung, einer ganzen Region oder zumindest den Teilen, die nicht schwarz-gelb atmen, Halt und Glück zu bringen.
Was immer es ist, auf Schalke versucht man es erstmal mit einem neuen Namen. Und das ist dann auch die gute Nachricht: Im Fußball kann man von Hoffnung leben.