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Seite 2: „Es ist eine absolute Respektlosigkeit, illoyal und unverständlich“

Ob der RFEF dieser Bitte nach­gibt, ist jedoch mehr als unsi­cher. Deren Prä­si­dent Luis Rubiales zeigte sich ob der Vor­ge­hens­weise Tebas sehr ver­är­gert. In einem Inter­view mit dem Guar­dian sagte er: Tebas hat mit allen Leuten geredet, außer mit den tat­säch­lich wich­tigen. Es ist eine abso­lute Respekt­lo­sig­keit, das ist illoyal und unver­ständ­lich.“ Bei dem Spiel handle es sich laut Rubiales um eine Inva­sion in ein anderes Land“. Er sei sich nicht sicher, was mit dem Spiel pas­siere, denn: das, was Tebas da unter­zeichnet hat, ist voll­kommen nichtig. Ohne unsere Zustim­mung ist dieser Ver­trag kom­plett bedeu­tungslos“.

Tebas gibt sich trotz der Kritik und der Wider­stände opti­mis­tisch. In einem Radio­in­ter­view sagte er, dass einige Ver­eine in der Grö­ßen­ord­nung von Girona an einem Spiel in den USA inter­es­siert gewesen wären. Es sei aller­ding wichtig, dass auch ein großer Verein die Liga reprä­sen­tiere. Real Madrid hatte kate­go­risch aus­ge­schlossen, ein Liga­spiel außer­halb Spa­niens aus­zu­tragen. Die größte ver­blei­bende Sorge Tebas scheinen trotz allem die Fans zu sein. Nicht, wie sich das Spiel auf sie aus­wirken könnte, son­dern wie sich die Anhänger der beiden kata­la­ni­schen Ver­eine ver­halten. In der Ver­gan­gen­heit wurden die Derbys zu einer Zere­monie der kata­la­ni­schen Natio­na­listen. Das Spiel wird nach ame­ri­ka­ni­schen Gepflo­gen­heiten aus­ge­tragen, das heißt, die Hymnen werden respek­tiert. Wir erwarten nicht, dass die 20.000 Fans aus dem Camp Nou mit­fahren, die nach Unab­hän­gig­keit schreien.“

20 Stunden Flug, sechs Stunden Zeit­ver­schie­bung. Das schaff ich ein­fach nicht mehr“

Joa­quim Ale­gret, der Fan­klub­vor­sit­zende aus Girona, wird auf keinen Fall mit­fahren. Schnell nach Miami, um ein Spiel zu sehen, dann sofort wieder zurück. Ohne Über­nach­tung, 20 Stunden Flug, sechs Stunden Zeit­ver­schie­bung. Das schaff ich ein­fach nicht mehr, das ist mir zu anstren­gend.“ Der FC Girona bietet maximal 1.500 Dau­er­kar­ten­in­ha­bern an, den Flug und die Ein­tritts­karte zu bezahlen. Alle anderen können sich ent­scheiden, ob sie 40% ihres Kar­ten­preises zurück­be­kommen oder eine Ein­tritts­karte für das Hin­spiel im Camp Nou bekommen. Ale­gret sagt: Von dem, was ich aus meinem Umfeld gehört habe, glaube ich, dass kaum jemand von den Fans mit­reist. Wir haben ja alle Kinder oder müssen arbeiten. Das kann sich kaum jemand leisten.“ 

Inner­halb der nächsten Woche will die Spie­ler­ge­werk­schaft ent­scheiden, wie sie reagiert. Ein Streik ist mög­lich, es wäre nicht der erste, den die Spie­ler­ge­werk­schaft aus­ruft. 1980, als meh­rere Ver­eine die Spie­ler­ge­hälter nicht mehr bezahlten, wurde diese Maß­nahme schon einmal ange­wendet. Die Gewerk­schaft tritt der­zeit jeden­falls sehr geschlossen auf und stellt sich deut­lich gegen den Liga­prä­si­denten. Und so kann Ale­gret viel­leicht doch noch Lionel Messi in seinem Sta­dion sehen.