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Aritz Adu­rizek botak zint­zi­li­katzen ditu.“ Wer sich am Don­nerstag auf den Twitter-Account des FC Augs­burg ver­irrte, wird sich ob des dor­tigen Buch­sta­ben­sa­lats viel­leicht ver­wun­dert die Augen gerieben haben. Deutsch war das sicher nicht, Schwä­bisch auch nicht. Nein, die Bot­schaft, die der Verein los­werden wollte, war in Bas­kisch ver­fasst, dieser harten und für Außen­ste­hende so undurch­dring­li­chen Sprache.

Aritz Aduriz beendet seine Kar­riere: Wir ver­neigen uns vor einem großen Spieler und vor einem tollen Team, gegen das wir unser erstes euro­päi­sches Spiel aus­tragen durften“, über­setzte der FCA dan­kens­wer­ter­weise dar­unter. Auch, wenn er gegen uns vier Mal getroffen hat: Gra­cias, Senor Aduriz und alles Gute für die Zukunft!“

Die Hüfte macht nicht mehr mit

2015 war das. In seiner Pre­mie­ren­saison im Euro­pa­pokal traf der FC Augs­burg auf Aritz Aduriz, der sich auf dem Höhe­punkt seiner sport­li­chen Lauf­bahn befand. 20 Liga­tore erzielte er in dieser Saison für Ath­letic Bilbao, ins­ge­samt zehnmal traf er in der Europa League, wo die Basken im Vier­tel­fi­nale unglück­lich nach Elf­me­ter­schießen gegen den FC Sevilla aus­schieden. Immerhin: Mit dem Gewinn des spa­ni­schen Super­cups konnte sich Bilbao wenig später zumin­dest den ersten Titel seit über 30 Jahren sichern. Über­ra­gender Mann in den Final­spielen gegen den FC Bar­ce­lona: Natür­lich Aritz Aduriz mit ins­ge­samt vier Toren.

Nor­ma­ler­weise denkt man: Er ist jetzt 35, eigent­lich müsste er sofort auf­hören“, sagte sein dama­liger Trainer Ernesto Val­verde über ihn. Aber dann siehst du ihn an und hoffst, dass er nie­mals auf­hört. Er ist unglaub­lich.“ Und doch hat er nun auf­ge­hört. Nicht weil er will, son­dern weil er muss. Die Hüfte, sie macht nicht mehr mit. Die Ärzte haben ihm dazu geraten, sich ein künst­li­ches Hüft­ge­lenk ein­setzen zu lassen. Ein künst­li­ches Hüft­ge­lenk! Als wäre Aritz Aduriz ein alter Mann!

Eine ein­zig­ar­tige Aus­nah­me­erschei­nung“

Vicente del Bosque über Aritz Aduriz

Dabei hatte er doch seine Jugend bis zuletzt unter Beweis gestellt. Hatte gezeigt, dass er noch immer in der Lage ist, sich mit kat­zen­ar­tiger Ele­ganz durch den geg­ne­ri­schen Straf­raum zu bewegen, sich mit seiner feinen Technik gleich gegen meh­rere Gegen­spieler auf einmal durch­zu­setzen, um dann fein säu­ber­lich abzu­schließen.

Sicher, die Zahlen waren zuletzt nicht mehr ganz so beein­dru­ckend wie noch vor vier oder fünf Jahren. Ledig­lich ein Tor hat er in der nun unter­bro­chenen Saison erzielt, in der vor­he­rigen waren es nur zwei. Und doch lagen sie ihm in Bilbao zu Füßen. Weil er einer der ihren war und weil er den Gesetz­mä­ßig­keiten des Fuß­balls trotzte.

Der älteste Tor­schütze Spa­niens

Als er 2012 nach Sta­tionen bei Val­la­dolid, Mal­lorca und Valencia zu Ath­letic Bilbao zurück­kehrte, war er bereits 31. Ein Alter, in dem viele Fuß­baller heut­zu­tage bereits ernst­haft über das Kar­rie­re­ende nach­denken oder ihre Lauf­bahn in einer Ope­ret­ten­liga aus­klingen lassen. Nicht so Aritz Aduriz. Ihm gelang es, sich ab diesem Zeit­punkt noch einmal kon­ti­nu­ier­lich zu stei­gern. Auf seine 14 Tore in seiner Come­back-Spiel­zeit bei Bilbao, folgten 16 Treffer in der anschlie­ßenden Saison, dann 18 und dann schließ­lich jene 20 aus einer Königs­saison. Zwei Drittel seiner ins­ge­samt 198 Tore hat er mit über 30 Jahren erzielt.

Das sorgte für mächtig Ein­druck. Nicht nur beim FC Augs­burg, son­dern auch bei Natio­nal­trainer Vicente del Bosque, der ihn mit zur Euro­pa­meis­ter­schaft 2016 nahm und den Stürmer als ein­zig­ar­tige Aus­nah­me­erschei­nung“ adelte. Durch seinen Treffer gegen Maze­do­nien in der WM-Qua­li­fi­ka­tion ist er mit 35 Jahren und 275 Tagen der älteste Spieler, der jemals für Spa­nien traf.