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Seite 2: Über Willem ll zu Real Sociedad

Dabei wird das Alex­ander Isak nicht gerecht, der einen ganz eigenen Stil hat, neben dem Platz schüch­tern und zurück­hal­tend ist und nicht annä­hernd ans Selbst­be­wusst­sein eines Ibra­hi­mo­vics her­an­kommt. Isak gibt sehr spär­lich Inter­views, insze­niert sich nicht auf Insta­gram oder sonst wo in der Öffent­lich­keit. Er ist schüch­tern und sehr bescheiden“, sagt sein ehe­ma­liger U17-Coach Magnus Wickam über ihn. Trotz seines jungen Alters sei er aber sehr reif. Neben und auf dem Platz: Ein sehr intel­li­genter Spieler.“ Durch­setzen kann er sich außer­halb Schwe­dens zunächst aber nicht.

Weder unter Thomas Tuchel, Peter Bosz und Peter Stöger noch unter Lucien Favre gelingt ihm der Durch­bruch beim BVB. Ins­ge­samt kommt er in zwei Jahren nur 13 Mal zum Ein­satz, trifft dabei einmal im Pokal. Seinen Wechsel im Januar 2019 leitet Isak dann selbst ein. Nachdem er im Test­spiel gegen Willem ll Til­burg zwei Mal getroffen und der Verein Gefallen an dem Schweden gefunden hat, geht es per Leihe in die Ere­di­visie. Dort avan­ciert er zum Top­tor­jäger der Til­burger und schießt 13 Tore in 16 Liga­spielen. Ich habe nie mit einem kom­plet­teren Spieler gear­beitet“, soll Willem-Trainer Adrie Koster gesagt haben, der bei Ajax unter anderem Luis Suarez trai­niert hat.

Nicht wenige Stimmen monieren dar­aufhin, Isak habe in Dort­mund nie eine echte Chance bekommen. Andere ent­gegnen, sich bei vier ver­schie­denen Trai­nern nicht durch­zu­setzen, spreche für sich. So geht es im Sommer 2019 für Isak nicht zurück nach Dort­mund, son­dern im Ver­sand­ver­fahren für 6,5 Mil­lionen Euro direkt weiter nach San Sebas­tian zu Real Sociedad. Der Golf von Bis­kaya. Mari­times Klima. Wieder eine neue Sprache.

Martin Öde­gaard pro­fi­tiert von Isak

Und was der Stürmer in Hol­land ange­fangen hatte, führt er in La Liga weiter aus: Alex­ander Isak lie­fert der Fuß­ball­welt ein Gesicht zu all den Schlag­zeilen, Ver­glei­chen und Erwar­tungen, die teils vom Hören­sagen auf ihn pro­ji­ziert wurden. Und das tut er mitt­ler­weile nicht als neuer Zlatan, son­dern als neuer Isak. Selbst­be­wusster, kör­per­be­tonter, Ibra­hi­movic-mäßiger. Der 20-Jäh­rige trifft in La Liga und der Copa del Rey jeweils sieben Mal, fer­tigt Real Madrid mit einem Dop­pel­pack im Pokal ab und schenkt Barca in der Liga einen ein.

Warum es bei Real Sociedad so gut für ihn läuft, liegt nicht zuletzt an einem der der­zeit am hei­ßesten gehan­delten Teams im euro­päi­schen Fuß­ball. In Spa­niens erster Liga steht das Team von Trainer Imanol Algu­acil auf Platz vier, im Pokal steht Sociedad im Finale. Dazu stellen die Basken mit einem Durch­schnitts­alter von 24,84 Jahren das jüngste Team der Liga auf. Die Achse bilden Innen­ver­tei­diger Robin Le Nor­mand (23 Jahre) und Mikel Merino (23) vor der Abwehr, davor spielt Martin Öde­gaard (21), der viel­leicht beste Mit­tel­feld­spieler der La-Liga-Saison. Er spielt die Pässe, die Alex­ander Isak (20) ver­senkt. Die beiden Offen­siven pro­fi­tieren enorm von­ein­ander.

Fast alle Tore im Sech­zehner

Dabei lässt sich Isak häufig tief fallen. Typisch für sein Spiel ist es, sich den Ball im Mit­tel­feld abzu­holen, eine schnelle Dre­hung zu machen und der Ver­tei­di­gung dann frontal gegen­über­zu­stehen. Mit Ball am Fuß ver­schafft er sich den Über­blick, den er benö­tigt. Er ist sehr dyna­misch und wenn er den Ball am Fuß hat, sucht er nach Platz in der geg­ne­ri­schen Hälfte“, sagt sein ehe­ma­liger Trainer Magnus Wickam über ihn.

Gibt Isak den Ball ab, stößt er mit Tempo in den Sech­zehner, sucht die Lücken, die Mit­spieler wie Öde­gaard in Bruch­teilen von Sekunden sehen. Tech­nisch ver­siert nimmt er die Zuspiele mit und kann links wie rechts abschließen. Isak schießt fast alle seine Tore inner­halb des Sech­zeh­ners.

Dass er einen extrem guten ersten Kon­takt und eine enge Ball­füh­rung hat, wird ihnen schon in Dort­mund auf­ge­fallen sein. Außerdem hat Isak ein ähn­lich langes Bein­werk wie sein ewiger Refe­renz­punkt Zlatan Ibra­hi­movic, wel­ches beide erstaun­lich elas­tisch zum Ein­satz bringen können. In Till­burg und nun in San Sebas­tian hat Isak gelernt, seine Stärken auf das Spiel der Mann­schaft zuzu­schneiden. Das hatte ihm in Dort­mund gefehlt.