Bastian Schweinsteiger steht bei Manchester United auf dem Abstellgleis. Trotzdem ist er auf dem besten Weg, eine Klubikone zu werden. Auch weil er nicht jedes Spielchen mitmacht.
Nun kann man einwenden, dass Schweinsteiger für seine schrittweise Ausbootung auch ein fürstliches Schmerzensgeld überwiesen bekommt. Mit einem geschätzen Wochengehalt von 175.000 Euro ist ein Platz auf der Tribüne sicher nicht mehr ganz so ungemütlich. Doch Geld war kein Antrieb für Schweinsteigers Wechsel nach England. Auch beim FC Bayern wurde er nicht in Bratwürsten bezahlt. Schweinsteiger wollte bei einem zweiten Klub auf dem Rasen zur Legende werden. Das wird ihm nicht mehr gelingen und doch ist er auf dem besten Weg sich bei den United-Fans unsterblich zu machen. Von ihnen bekommt er ohnehin bei jeder sich bietenden Gelegenheit ohrenbetäubenden Support. Vielleicht die letzte Währung, die für einen Spieler seiner Größe noch Wert hat.
Von Schweini zu Mr. Schweinsteiger
Ein Mann wie Schweinsteiger will immer spielen. Doch auch er wird merken, dass er die Hetzjagden in den Mittelfeldern der Premier League nicht mehr alle zwei Tage mitgehen kann. Sein Körper sendet immer öfter Warnsignale. Und so hat sich Schweinsteiger in seine Rolle als Everybodys Darling gefügt. In Old Trafford gefeiert, in München schmerzlich vermisst, in Deutschland zur Ikone emporgestiegen. Von Schweini zum Dirty Schwein zum Mr. Schweinsteiger. Was für eine Metamorphose.
Und auch wenn es in der Restsaison nur noch für einige Kurzeinsätze in Premier und Europa League reichen wird, kann Schweinsteiger sich an der Liebe der Fans satt essen. Da kann Mourinho noch so viele Knochen aus der Tasche zaubern. Der alte Hund wird ihm nicht zu Füßen kriechen und mit dem Schwanz wedeln. Er will spielen, aber nicht um jeden Preis.