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Seite 2: Laucks Leben nach der Wende

1981 beendet Lauck wegen einer Knie­ver­let­zung seine Kar­riere, arbeitet als Kfz-Schlosser im Fuhr­park der Dynamo-Fahr­be­reit­schaft. Für die Ober­li­ga­spiele des BFC bekommt er freien Ein­tritt. Dann die Wende, die neue Welt, neuer Job, ein fuß­ball­lie­bender Tief­bau­un­ter­nehmer aus West­berlin stellt ihn ein als Schweißer und Schlosser, als Mäd­chen für alles. Und der Fuß­ball? Der BFC Dynamo ist nicht mehr da, heißt nun FC Berlin. Und auch Laucks eigene Geschichte scheint wie aus­ge­löscht.

Wäh­rend sich die Fuß­ball­welt an Jürgen Spar­wasser erin­nert, wäh­rend Mat­thias Sammer oder Thomas Doll im Westen Kar­riere machen und seine Gegen­spieler von einst, Franz Becken­bauer oder Berti Vogts, als Trainer Titel gewinnen, hockt Lauck in seiner Plat­ten­bau­bude und wartet auf ein Leben, und viel­leicht fragt er sich dabei auch, warum der DFB die Län­der­spiele der ehe­ma­ligen DDR-Natio­nal­spieler nicht aner­kennt. Als hätten seine 40 Par­tien im Dress der DDR nie statt­ge­funden.

Neu­auf­lage des deutsch-deut­schen WM-Duells

1994, im Jahr des Jubi­läums, soll Lauck im thü­rin­gi­schen Steinach auch bei einer Neu­auf­lage des deutsch-deut­schen WM-Duells auf­laufen. Jürgen Croy hat zu der Partie ein­ge­laden. Als Lauck am Spielort ankommt, ist er so betrunken, dass er kaum laufen kann. Er nimmt 90 Minuten auf der Bank Platz. Die Mit­spieler nehmen ihn in den Arm. Viele zum letzten Mal.

Dieser Tage, am 16. Sep­tember 2016, wäre Rein­hard Lauck 70 Jahre alt geworden.

Der Text stammt aus dem 11FREUNDE DDR-SPE­ZIAL Fuß­ball im Wilden Osten“: Jetzt am Kiosk und bei uns im Shop sowie im iTunes- und Google-Play-Store.