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Seite 2: Diesmal hängt es von ihm ab

Dass der Trainer öffent­lich dar­über klagte, Messi habe eine WhatsApp-Nach­richt zwar gelesen, aber nicht beant­wortet, klang wie die am Neben­tisch auf­ge­schnappte Klage über eine abge­rockte Bezie­hung. Der beste Spieler der Welt war pas­sen­der­weise ein Schatten seiner selbst. Oft sah es aber so aus, als würden die Domes­tiken ihm ein­fach mit besten Wün­schen den Ball zuspielen: So, jetzt mach mal ein Wunder!“

Viel­leicht hätte Messi darauf so reagieren sollen wie Robert Lewan­dowski, der nach dem unver­hofft frühen Aus­scheiden der Polen zu dem schlichten Schluss kam, dass er zwar gut war, aber seine Mit­spieler Mist. Auch Neymar wäre sol­chem Ego­ismus zwei­fellos auf­ge­schlossen, ist der Bra­si­lianer doch der über­spann­teste Spieler dieser Welt­meis­ter­schaft.

Diesmal hängt es von ihm ab

Seine Wun­der­welt als Fuß­ball-Diva spielt sich zwi­schen selt­samen Extremen ab, zwi­schen Trä­nen­aus­brü­chen auf dem Platz und dem Haar­sty­ling durch seinen Fri­seur, den er eigens aus Bra­si­lien ein­fliegen lässt. Außerdem kul­ti­viert er auf dem Platz eine Fall­sucht, die sogar in der Heimat die Comedy-Pro­duk­tion flo­rieren lässt.

Star zu sein, muss man eben nicht nur wollen, son­dern auch können. Selbst Cris­tiano Ronaldo beginnt unter dem selbst­auf­er­legten Druck zu ächzen, seinem Grö­ßen­selbst fort­wäh­rend ent­spre­chen zu wollen. In den ersten beiden Spielen der Por­tu­giesen schoss er zwar vier Tore, im dritten hätte er aber bei etwas bösem Willen vom Platz gestellt werden können, zudem vergab er einen Elf­meter. Por­tugal ver­passte so den Grup­pen­sieg und hat nun den deut­lich schwe­reren Weg durchs Tur­nier erwischt.

Um keine Miss­ver­ständ­nisse auf­kommen zu lassen: Sein Real-Mann­schafts­ka­merad Toni Kroos ist der Super­star-Neu­rosen weit­ge­hend unver­dächtig. Aber viel­leicht gehört es ein­fach zu seiner Klasse, dass er erkannt hat: Diesmal hängt es von ihm ab.