Boys Noize ist einer der angesagtesten DJs der Welt. Wie er als Jugendlicher die Spiele St. Paulis vom Baum verfolgte und was es mit dem Stani-Pulli auf sich hat, erklärt er im Interview.
Mittlerweile leben Sie in Berlin und jetten als erfolgreicher DJ um die ganze Welt. Können Sie den Werdegang St. Paulis bei all dem Trubel überhaupt noch verfolgen?
Ich gucke mindestens einmal die Woche, wie es läuft. Diese Saison ist so eine, die wir als St. Pauli-Fans gut kennen – „bittersweet“. Nah dran zu sein, es dann aber doch nicht schaffen. Damit kennen wir uns bestens aus.
Gibt es Utensilien von St. Pauli, die sie immer mit auf Tour nehmen?
Ich habe tatsächlich noch den Pulli mit dem Aufstiegs-Autogramm von „Stani“. Der kommt immer in den Koffer. Auch einen uralten, verfilzten Fan-Schal trage ich gerne auf Tour. Ich finde die heutigen Fan-Artikel nicht so spannend und schön wie jene von früher, sodass ich auf meine alten Schätze aufpassen muss. Meine Freundin war allerdings so schlau und hat mir zum Geburtstag den Stani-Pulli nochmal geschenkt. Ich will nicht wissen, wie lange sie gebraucht hat, genau diesen zu finden.
Sprechen Sie mit Kollegen auf der Tour auch über Fußball oder wird manchmal selber gespielt?
Das kommt leider nicht so oft vor. Ich hab zwei, drei Kollegen, die sind aber Fans vom FC Barcelona und dem FC Arsenal. Wenn allerdings eine Weltmeister- oder Europameisterschaft stattfindet, verfolgen wir die Spiele und reden darüber. Ansonsten reden DJs lieber über Flüge oder neue Musik.
Snoop Dogg, mit dem Sie schon produziert haben, wollte mal als Maskottchen von Celtic Glasgow arbeiten. Könnten Sie sich auch vorstellen, mit St. Pauli ein Projekt zu starten?
Wenn es etwas ist, das natürlich entsteht, dazu eine witzige Idee dahintersteckt, könnte ich mir das sehr gut vorstellen. Es wäre eine Ehre für mich, irgendwas für meinen Verein zu machen. Als DJ wäre das sicherlich eine spannende Sache, auch wenn St. Pauli auf den ersten Blick nicht allzu kompatibel für Elektromusik scheint.
Welche Richtung passt eher?
Ganz klar Punk, mit einem Touch Techno.
Und wie könnten Sie Ihre Musik im Stadion einbringen?
Stadionmusik muss relativ einfach sein – etwas zum Mitgrölen. Meine Musik wäre sicher am besten geeignet. Bei mir gäbe es eher etwas Hartes und Monotones. Damit könnte man die eigene Mannschaft pushen und die gegnerische Mannschaft verunsichern.
Boys Noize veröffentlicht am 20. Mai sein viertes Album „Mayday“