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20 Jahre 11FREUNDE!

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11 Freunde Das große 11 Freunde Buch Kopie

Der Artikel erschien erst­mals im Jahr 2016.

Eines Tages werden wir uns zu erin­nern ver­su­chen, wann es los­ging. War es, als wir nicht mehr wussten, wie die Grup­pen­gegner von Bayern und Dort­mund in der Cham­pions League heißen? War es, als wir nicht mehr genau wussten, ob heute die Bun­des­liga spielt? Oder als der FC Bayern in diesem Herbst zum Spiel gegen Ingol­stadt erst­mals noch Karten an der Tages­kasse ver­kaufte? Als in Mainz die Ränge löchrig besetzt waren, obwohl St. Eti­enne in der Europa League doch kein unat­trak­tiver Gast war? Oder als beim Län­der­spiel gegen Finn­land in Mön­chen­glad­bach viele tau­send Plätze leer blieben? Waren das die Momente, in denen wir ahnten, dass die Ära des Fuß­balls, wie wir ihn kannten, vorbei war? 

Der kana­di­sche Autor Mal­colm Glad­well hat im Best­seller Tip­ping Point“ das Phä­nomen von Trends und sprung­haften Ver­än­de­rungen unter­sucht. Er beschreibt darin den rasanten Rück­gang der Kri­mi­na­lität im New York der neun­ziger Jahre oder wie Bücher zuvor völlig unbe­kannter Autoren in Win­des­eile zu rie­sigen Best­sel­lern werden. Solche Erschei­nungen haben laut Glad­well einen Tip­ping Point. Einen Moment des Umkip­pens, von dem aus sich die Dinge plötz­lich und rasant ver­än­dern. Glad­well ver­gleicht das mit Epi­de­mien: Ideen und Pro­dukte und Bot­schaften und Ver­hal­tens­weisen ver­breiten sich genauso wie ein Virus.“

Ist der Fuß­ball also von einem Virus befallen, das zu seinem Unter­gang führen könnte? Auf den ersten Blick ist das eine abwe­gige Vor­stel­lung. Die Bun­des­li­ga­sta­dien sind voll, und die TV-Quoten haben sich nicht erwäh­nens­wert ver­schlech­tert. Die Fern­seh­rechte an der Bun­des­liga sind gerade sogar erst­mals für mehr als eine Mil­li­arde Euro pro Saison ver­kauft worden, und die Spon­soren rennen den großen Klubs die Bude ein. 

Der Fuß­ball ändert sich

Doch wer Fans, aber auch Manager, Trainer oder Spieler fragt, ob sich gerade grund­sätz­lich was ändert, der sieht sie alle nach kurzem Nach­denken nicken. Aus der Fuß­ball­branche will das nie­mand laut bestä­tigen, wer will schon sein Geschäft schlecht reden. Aber alle finden, dass etwas vom Zauber des Fuß­balls ver­fliegt. Das hat mit dem bizarren Zustand der großen Fuß­ball­ver­bände Fifa und Uefa zu tun, der Kor­rup­tion oder den absurden Plänen zu einer Welt­meis­ter­schaft mit 40 oder 48 Teil­neh­mern. Doch das wesent­liche Thema ist ein anderes: Der sport­liche Wett­be­werb funk­tio­niert nicht mehr!

Die Leute gehen zum Fuß­ball, weil sie nicht wissen, wie es aus­geht“, war einer der gol­denen Sätze Sepp Her­ber­gers. Doch er gilt heute viel zu oft nicht mehr. Immer öfter haben wir das Gefühl, im Prinzip schon zu wissen, wie es aus­geht. Wir kennen natür­lich nicht das genaue Ergebnis, aber mächtig schiebt sich eine andere Wahr­heit in den Vor­der­grund: Geld schießt Tore.“

Einen direkten Zusam­men­hang zwi­schen finan­zi­ellem Ein­satz und sport­li­chem Ertrag gibt es überall, wo pro­fes­sio­nell Fuß­ball gespielt wird. Legt man die Tabelle einer Liga und die Rang­liste der Per­so­nal­kosten der Klubs neben­ein­ander, sind sie im Schnitt von zehn Jahren deckungs­gleich. Das ist nicht nur so behauptet, der Wirt­schafts­wis­sen­schaftler Stefan Szy­manski hat es 2009 am Bei­spiel Eng­land nach­ge­wiesen. Dort müssen die Klubs in den Geschäfts­be­richten näm­lich diese Kosten offen­legen. Laut Szy­manski zeigt sich: Je mehr Gehälter man bezahlen kann, desto weiter oben in der Tabelle wird man landen.“ Nicht in jedem Moment und jedem Jahr, aber auf Dauer.

Unter­schiede in der Liga sind wett­be­werbs­ver­zer­rend

In Deutsch­land sind die Per­so­nal­kosten der Pro­fi­mann­schaften ein gut gehü­tetes Geheimnis. Um an aus­sa­ge­kräf­tige Zahlen zu kommen, haben wir daher mit zahl­rei­chen Bun­des­li­ga­ma­na­gern, Spie­ler­be­ra­tern und etli­chen anderen Insi­dern gespro­chen. Durch diesen Schwarm von Experten ent­stehen ver­läss­liche Schät­zungen, was die Klubs für die Profis und das Trai­ner­team ihres Bun­des­li­gaka­ders in der lau­fenden Saison aus­geben. Erfolgs­prä­mien sind dabei so wenig ein­ge­rechnet wie Aus­gaben für Nach­wuchs­leis­tungs­zen­tren, die zweiten Mann­schaften oder das nicht-sport­liche Per­sonal. 

Über­ra­schend bei den Zahlen ist, mit welch beschei­denen Mit­teln der FC Ingol­stadt und der FC Augs­burg nach wie vor arbeiten müssen und wie wenig von der frü­heren wirt­schaft­li­chen Kraft bei Werder Bremen übrig­ge­blieben ist. Erstaun­lich zudem, wie groß die sport­li­chen Unter­schiede zwi­schen Borussia Mön­chen­glad­bach und dem Ham­burger SV sind, obwohl die Klubs bei den Per­so­nal­kosten nah bei­ein­an­der­liegen. Die wich­tigste Erkenntnis jedoch: Die Unter­schiede in der Liga sind wett­be­werbs­ver­zer­rend. Hertha BSC hat das Dop­pelte von Darm­stadt zur Ver­fü­gung, Schalke 04 das Dop­pelte von Hertha und der FC Bayern wie­derum das Dop­pelte von Schalke. Wäre die Bun­des­liga ein Auto­rennen, würden nagel­neue Fer­raris und Por­sches gegen ange­jahrte Golfs und Kadetts fahren. Hin­ten­dran tuckert das Pre­ka­riat von Frei­burg bis Augs­burg im Klein­wagen, dann kommt die Mit­tel­klasse, und die Spit­zen­gruppe der Ent­eilten rast vor­neweg. Sie macht die euro­päi­schen Plätze unter sich aus – einsam ange­führt vom FC Bayern Mün­chen. 

Dass die Tabelle der Per­so­nal­etats mit der durch­schnitt­li­chen Plat­zie­rung der letzten fünf Jahre weit­ge­hend über­ein­stimmt, ist kein Wunder. Geld schießt viel­leicht keine Tore, die am besten bezahlten Fuß­baller aber tun es. Zahl­reiche depri­mie­rende Zahlen sind der Beleg dafür. So wat­schen die Bayern das Fuß­volk der Liga immer tor­rei­cher ab. Siegten sie zwi­schen 2000 und 2011 ins­ge­samt elf Mal mit fünf oder mehr Toren Unter­schied, gab es in den letzten fünf Spiel­zeiten schon 18 dieser deklas­sie­renden Münchner Siege. Ähn­lich geht es in der Cham­pions League zu, wo die Bayern in den letzten fünf Spiel­zeiten stolze zehn Siege mit vier und mehr Toren Unter­schied fei­erten, bei den fünf vor­an­ge­gan­genen Teil­nahmen waren es nur halb so viele.

Und immer weiter mit den erschre­ckenden Zahlen: In der Bun­des­liga lassen der Rekord­meister und Borussia Dort­mund die Siege und Rekorde pur­zeln. 2011/12 holte ein deut­scher Meister, damals der BVB, zum ersten Mal in der Bun­des­li­ga­ge­schichte mehr als 80 Punkte in einer Saison. Schon ein Jahr später fiel die 90-Punkte-Grenze durch die Bayern. Die Münchner haben in der Bun­des­liga außerdem das Ver­lieren ver­lernt: In den drei Jahren der Ära Guar­diola ver­loren sie nur vier Bun­des­li­ga­spiele zu einem Zeit­punkt der Saison, an dem sie nicht schon als Meister fest­standen. So domi­nant waren nicht einmal Becken­bauer, Müller, Breitner und Hoeneß zu Beginn der sieb­ziger Jahre.

Gibt es also zwei Lager, hier die Groß­kop­ferten aus Mün­chen und Dort­mund, dort das Lum­pen­pro­le­ta­riat? Nein, das Pro­blem ist sys­te­misch. Von Chan­cen­gleich­heit redet in der Bun­des­liga ohnehin nie­mand mehr. Zehn Mil­lionen Euro Gehalts­un­ter­schied kann man mit guter Arbeit wett­ma­chen, aber ein inter­na­tio­naler Start­platz ist für uns nicht planbar“, sagt Kölns Manager Jörg Schmadtke nüch­tern. Was auch daran liegt, dass die Mög­lich­keiten, auf dem Trans­fer­markt zu agieren, in der Liga him­mel­weit aus­ein­an­der­klaffen. 

Zahlen inter­es­sieren nicht

Der FC Bayern hat im Laufe der letzten fünf Jahre 166 Mil­lionen Euro mehr für Trans­fers aus­geben können, als er ein­ge­nommen hat, Auf­steiger RB Leipzig immerhin über 100 Mil­lionen Euro. Der 1. FC Köln hin­gegen hat über 17 Mil­lionen Euro mehr ein­ge­nommen als aus­ge­geben, und der SC Frei­burg finan­ziert seinen Betrieb inzwi­schen sogar zum Teil durch Trans­fer­er­löse. Auch dank seiner guten Jugend­ar­beit hat der Sport­club in den letzten fünf Jahren einen Trans­fer­über­schuss von fast 25 Mil­lionen Euro erwirt­schaftet. 

So ein­drück­lich die Zahlen sind, im öffent­li­chen Dis­kurs spielen sie kaum eine Rolle. Was auch an uns Zuschauern liegt, die wir uns allen­falls mäßig für den ganzen depri­mie­renden Zah­len­kram inter­es­sieren. Wir wollen keine Manager, die über Gehalts­un­ter­schiede jam­mern, son­dern Mann­schaften, die sich erfolg­reich gegen die Ungleich­heiten auf­lehnen. So wie Lei­cester City, das in der letzten Saison eng­li­scher Meister wurde, obwohl nur drei Klubs in der Pre­mier League einen noch nied­ri­geren Per­so­nal­etat hatten. Auch in Deutsch­land wurde solch ein Mär­chen schon mal wahr: Borussia Dort­mund holte 2011 die Meis­ter­schaft mit den damals nur zehnt­höchsten Gehalts­kosten der Bun­des­liga. Und lan­dete Darm­stadt 98 nicht letzte Saison vor Klubs, die mehr als dop­pelt so viel Geld zur Ver­fü­gung hatten? 

Es bleibt bei Aus­nahmen

Das stimmt alles, und sicher wird auch diese Saison wieder Aus­nahmen pro­du­zieren. Viel­leicht bricht die Ber­liner Hertha diesmal nach der Win­ter­pause nicht ein, oder viel­leicht über­treffen gerade die Kölner die kühnsten Träume ihres Mana­gers. Fatal ist nur: Es würden Aus­nahmen bleiben. Die Unter­schiede sind inzwi­schen längst so gewaltig, dass in der Bun­des­liga ein anderer Meister als die Bayern nicht mehr ernst­haft vor­stellbar ist. In den fünf großen Ligen in Europa gibt es nur einen Klub, der einen noch grö­ßeren wirt­schaft­li­chen Vor­sprung auf den Zweiten hat. Haben die Münchner gut 80 Pro­zent fürs Per­sonal mehr zur Ver­fü­gung als die Dort­munder, sind es bei Paris Saint-Ger­main in Frank­reich sogar 130 Pro­zent. 

Diese Zahlen bedeuten: Wenn alle Dort­munder Spieler bezahlt sind, können sich die Bayern zusätz­lich noch die Gehälter von Lewan­dowski, Neuer, Müller, Lahm, Ribéry und Robben leisten – und oben­drauf noch das von Mats Hum­mels. Ein ähn­li­ches Spiel gibt es weiter unten in der Nah­rungs­kette: Neu­ling Leipzig lobt sich für eine selbst auf­er­legte Gehalts­ober­grenze. Kein Spieler von RB ver­dient mehr als drei Mil­lionen Euro Grund­ge­halt. Aber es gibt sowieso nur ein halbes Dut­zend Erst­li­gisten, die diese Schall­mauer durch­bre­chen. Die Gehalts­grenze in Ingol­stadt etwa liegt bei 600 000 Euro, einem Fünftel davon. Manchmal kann man einen Spieler durch beson­deren Team­spirit, einen her­aus­ra­genden Trainer, gewach­senes Ver­trauen oder Lebens­qua­lität zum Bleiben bewegen. Aber die wirt­schaft­li­chen Unter­schiede nach oben sind für Klubs wie den SC Frei­burg schlicht zu groß, um Profis halten zu können. Schöne Sache, als Kicker im beschau­li­chen Breisgau eine halbe Mil­lion zu ver­dienen, aber selbst mit­tel­große Bun­des­li­gisten können eben das Drei­fache bieten.

Geld schießt Tore

Das ist, was hinter dem Satz Geld schießt Tore“ steht. Es geht ganz banal um bes­sere Spieler und inzwi­schen auch um die bes­seren Mit­ar­beiter. Gerade ent­steht ein Trans­fer­markt für Trainer, auf dem Ablö­se­summen gezahlt werden. Schalkes neuer Manager Chris­tian Heidel kaufte dem FC Augs­burg Trainer Wein­zierl weg, der sich dann bei Darm­stadt 98 bediente. Der Wechsel des Kader­pla­ners Michael Reschke von Lever­kusen zu den Bayern vor zwei Jahren ist wich­tiger gewesen als man­cher Transfer ver­meint­li­cher Super­stars. Unter diesen Umständen stellt Frei­burgs Manager Jochen Saier fest: Jedes Jahr, das wir in der Bun­des­liga spielen, ist ein Wunder.“

Wunder gibt es zwar immer wieder, aber wie ist es dazu gekommen, dass Fleiß und gute Arbeit nicht mehr rei­chen, um mit­halten zu können? Finan­zi­elle Unter­schiede zwi­schen den Klubs in der Bun­des­liga gab es immer, doch bis 1992 hatten sie nur mit über­schau­baren Fakten zu tun: der Größe des Sta­dions, der Zahl der Fans und der Zah­lungs­wil­lig­keit der Spon­soren. Der FC Bayern pro­fi­tierte Anfang der sieb­ziger Jahre vom Bau des Olym­pia­sta­dion genau wie Schalke oder Dort­mund, die etwas später in neue WM-Stätten umzogen. Ansonsten ging es bei­nahe sozia­lis­tisch zu. Alle Ein­nahmen vom Fern­sehen, auch die der Über­tra­gungen von Euro­pa­po­kal­spielen, lan­deten in einem Topf und wurden durch 18 geteilt. Ob Bayern oder Schalke, die Stutt­garter Kickers oder Wat­ten­scheid 09, alle bekamen den glei­chen Anteil.

1992 beschloss der DFB erst­mals, die Ver­tei­lung der Fern­seh­gelder an den sport­li­chen Erfolg zu kop­peln. Heri­bert Bruch­hagen, damals Manager bei Schalke 04, bat nach der Ent­schei­dung ins Pro­to­koll auf­zu­nehmen, dass so der Wett­be­werb in der Bun­des­liga beschä­digt würde. Selten ist eine Vor­her­sage im Fuß­ball rich­tiger gewesen. 1992 wurde näm­lich ein Mecha­nismus in Gang gesetzt, der die Unter­schiede Jahr für Jahr ver­grö­ßerte. Als Sat.1 etwas später Live­spiele zu zeigen begann, gab es dafür eine Mil­lion D‑Mark extra für die betei­ligten Teams, zu denen natür­lich öfter als andere der FC Bayern gehörte. Ab Mitte der Neun­ziger durften die Teil­nehmer der inter­na­tio­nalen Wett­be­werbe, vor allem die der eben­falls 1992 gegrün­deten Cham­pions League, die Fern­seh­ein­nahmen im Euro­pa­pokal weit­ge­hend für sich behalten. Borussia Dort­mund war damals genau in dem Moment sport­lich erfolg­reich, als sich das finan­ziell zu lohnen begann. Rei­hen­weise konnte der BVB so Italien­legionäre wie Sammer, Kohler oder Reuter zurück­kaufen und mit ihnen 1997 die Cham­pions League gewinnen.

Die Schere bricht aus­ein­ander

1995 setzte das Bosman-Urteil auch noch das Trans­fer­system außer Kraft, das den kleinen Klubs geholfen hatte, und immer häu­figer war von der Schere“ die Rede, die zwi­schen den Kleinen und Großen auf­ging. Heute ist das längst keine Schere mehr, die Teile sind längst aus­ein­ander geflogen“, sagt Andreas Rettig, Manager des FC St. Pauli und zuvor Sport­ge­schäfts­führer bei der DFL. Man kann auch analog zum ein­gangs zitierten Glad­well sagen, dass das Virus einer unglei­chen Ver­tei­lung von Res­sourcen inzwi­schen epi­de­misch ist. 

Dazu muss man wissen: Die Fern­seh­ein­nahmen der Klubs, abge­sehen vom DFB-Pokal, kommen aus drei Töpfen. Die natio­nalen Fern­seh­rechte aus den Gel­dern der öffent­lich-recht­li­chen Sender und von Sky werden schon seit vielen Jahren nach dem glei­chen Schlüssel ver­teilt: Der Meister der Bun­des­liga bekommt unge­fähr dop­pelt so viel wie der Letzte, der Rest staf­felt sich dazwi­schen in gleich­mä­ßigen Abständen. Der zweite Topf aus der inter­na­tio­nalen Ver­mark­tung der Bun­des­li­ga­rechte in aller Welt war lange Zeit nicht son­der­lich üppig gefüllt und fast zu ver­nach­läs­sigen. Doch in den letzten Jahren sind die Summen beträcht­lich gestiegen und werden danach ver­teilt, wer inter­na­tional erfolg­reich war

Bayern bekommt das Zwölf­fache

Die Deut­sche Fuß­ball-Liga publi­ziert nicht, wel­chem Klub welche Beträge über­wiesen werden. Uns sind die Zahlen aus der Liga zuge­spielt worden, und sie zeigen, dass Klubs wie etwa der 1. FC Köln oder Ein­tracht Frank­furt in der ver­gan­genen Saison jeweils 2,5 Mil­lionen Euro aus der Aus­lands­ver­mark­tung erhalten haben – so viel wie nie zuvor. Der FC Bayern Mün­chen hat im glei­chen Zeit­raum seinen Anteil jedoch auf 30,5 Mil­lionen Euro gestei­gert, der Bran­chen­primus bekommt also nicht nur das Dop­pelte, son­dern das mehr als Zwölf­fache des Liga-Fuß­volks. 

Dritter und letzt­lich ent­schei­dender Faktor sind die TV-Gelder aus der Cham­pions League und Europa League, die von der UEFA öffent­lich gemacht werden. Sie sind es, die die Top Vier der Liga zemen­tiert haben. Hier hat der FC Bayern in den letzten fünf Jahren mehr als eine Vier­tel­mil­li­arde Euro erhalten, Dort­mund mehr als 150 Mil­lionen, was die Abstände zu den Klubs, die nicht in der Cham­pions League spielen end­gültig gigan­tisch macht. 

Eine halbe Mil­li­arde für den VfL
 
Als wären diese Unter­schiede nicht schon groß genug, spielen auch Inves­toren im Land der 50+1‑Regel eine immer noch unter­schätzte Rolle. Nach Recher­chen der TU Mün­chen hat der Volks­wagen-Kon­zern zwi­schen 2004 und 2014 fast eine halbe Mil­li­arde Euro in den VfL Wolfs­burg inves­tiert. Damit musste übri­gens kein Sta­dion gebaut werden, die ört­liche Arena öff­nete bereits 2002. Die TSG Hof­fen­heim hätte sich ohne die Vier­tel­mil­li­arde Euro an Inves­ti­tionen von Dietmar Hopp kaum in der Bun­des­liga eta­blieren können.

Die Zahlen bei RB Leipzig, von den Münchner Finanz­wis­sen­schaft­lern nicht ermit­telt, dürften kaum dar­unter liegen. Ansonsten steigen Inves­toren bis­lang vor allem bei den Spit­zen­klubs ein, also dort, wo schon die größte Wirt­schafts­kraft vor­handen ist. Der FC Bayern sam­melte 363 Mil­lionen Euro beim Ver­kauf von Anteilen an Adidas, Allianz oder Audi ein, Borussia Dort­mund 163 Mil­lionen Euro von Evonik, Signal Iduna und Puma. 

Mit diesen Inves­ti­tionen hat sich im Fuß­ball nach und nach eine völlig andere Logik breit­ge­macht. Es besteht kein Inter­esse mehr an einem offenen Wett­be­werb. Schließ­lich wären diese Inves­ti­tionen in Gefahr, wenn Bayern, Dort­mund oder Wolfs­burg für län­gere Zeit die inter­na­tio­nale Bühne ver­lassen müssten. Auch des­halb ist die Ver­tei­lung der Fern­seh­gelder inzwi­schen so gere­gelt, dass die großen Klubs keine nach­hal­tigen Pro­bleme bekommen, wenn sport­lich mal alles aus dem Ruder läuft wie bei Borussia Dort­mund im letzten Jahr von Jürgen Klopp. 

Kein Wunder also, dass Bayern-Boss Karl-Heinz Rum­me­nigge im DFB-Pokal Setz­listen ein­führen wollte. Schalkes Finanz­chef Peter Peters hätte im glei­chen Wett­be­werb das Halb­fi­nale gerne in Hin- und Rück­spielen aus­tragen lassen. Wäre ja noch schöner, an einem schlechten Tag gegen irgend­eine Gur­ken­mann­schaft raus­zu­fliegen. Deut­lichster Aus­druck dieser Ver­si­che­rungs­men­ta­lität ist aber die neu­este Reform der Cham­pions League, die ab 2018 gelten wird: Sech­zehn Teams aus den großen vier Ligen sind nun sicher dabei, die unkal­ku­lier­baren Play­offs sind gestri­chen. 

Die Cham­pions League zer­stört sich selbst

So wird die Cham­pions League ihr Zer­stö­rungs­werk in noch grö­ßerem Tempo fort­setzen. Dabei for­derte selbst das wirt­schafts­li­be­rale eng­li­sche Magazin The Eco­no­mist“ in diesem Früh­jahr kopf­schüt­telnd: Die Cham­pions League sollte die Prä­mien auf­grund dessen ver­teilen, wie weit eine Mann­schaft kommt – und nicht woher sie kommt.“ Es gibt näm­lich einen soge­nannten Markt­pool, aus dem die Klubs je nach Her­kunft unter­schied­lich prä­miert werden. Als der FC Basel in der vor­letzten Saison das Ach­tel­fi­nale erreichte, bekam er dafür 20 Mil­lionen Euro. Auch Paris Saint-Ger­main kam bis ins Ach­tel­fi­nale, erhielt aber 52 Mil­lionen Euro. Die schnöde Logik hinter der unglei­chen Ver­tei­lung von TV-Gel­dern in der Cham­pions League: Die Sender aus Frank­reich bezahlen halt viel mehr Geld als die aus der Schweiz. 

Was bedeutet: Ein stolzer Klub wie Ajax Ams­terdam aus dem kleinen Hol­land wird unter diesen Bedin­gungen genauso wenig jemals wieder die Cham­pions League gewinnen wie der FC Porto aus Por­tugal – von Roter Stern Bel­grad aus Ser­bien und Steaua Buka­rest aus Rumä­nien ganz zu schweigen. Kein Wunder, dass sie oft genug nur noch Kano­nen­futter in der Vor­runde sind. Außerdem werden die jewei­ligen natio­nalen Ligen ihre besten Spieler noch früher ver­lieren, und das Inter­esse am natio­nalen Fuß­ball wird in diesen Län­dern noch stärker abnehmen. 

Natür­lich lässt sich alles immer irgendwie begründen, auch die Tat­sache, dass die Bayern in Deutsch­land das meiste Fern­seh­geld erhalten. Schließ­lich stehen sie selbst in einem harten Wett­be­werb, nur eben nicht mehr mit den frü­heren Kon­kur­renten aus Ham­burg, Frank­furt und Köln, son­dern mit Man­chester City oder Real Madrid. In ihren Duellen mit den euro­päi­schen Giganten treffen die Bayern auf Gegner, die ihrer­seits oft drei­stel­lige Mil­lio­nen­be­träge mehr in ihre Teams inves­tieren können. Man­chester City etwa gab im Vor­jahr 310 Mil­lionen Euro fürs Per­sonal aus, knapp 50 Pro­zent mehr als die Münchner. 

Alles wie bisher 

Und trotzdem ist im Laufe der letzten 25 Jahre im Fuß­ball ein kom­plett dys­funk­tio­nales System ent­standen, in dem der Wett­be­werb an vielen Stellen völlig zer­stört ist. Und nun? 

Kul­tur­pes­si­mis­tisch for­mu­liert, geht erst einmal alles so weiter wie bisher. Weil viele Leute inzwi­schen nicht nur ins Sta­dion kommen, weil sie nicht wissen, wie es aus­geht. Sie kommen auch, um große Stars zu sehen und weil Fuß­ball selbst bei vor­her­sag­barem Aus­gang ein schönes Spek­takel sein kann. Auch die Unter­wett­be­werbe in der Bun­des­liga haben noch einen nach­voll­zieh­baren Reiz. Ob Bremen es schafft, drin zu bleiben – und viel­leicht sogar wieder Darm­stadt? Oder ob einer in die inter­na­tio­nalen Ränge rutscht, der dafür eigent­lich nicht vor­ge­sehen ist.

Doch dieser Reiz ist wie ein Metha­don­pro­gramm. Ins­ge­samt ist der Fuß­ball erschöpft und mit einem Mehltau über­zogen, der alles erschlaffen lässt. Der Fuß­ball, wie wir ihn kennen, es geht gerade zu Ende mit ihm. Eine Bun­des­liga ohne Meis­ter­schafts­kampf und ohne zumin­dest den Anflug von Chan­cen­gleich­heit ist keine Liga, die das Inter­esse lohnt. 

Vom Sponsor zum Besitzer

Also noch einmal: Was wird pas­sieren? Liga­chef und BVB-Prä­si­dent Rein­hard Rau­ball hat kürz­lich ent­schlossen ver­kündet: Ich bin ein klarer Befür­worter der 50+1‑Regel.“ Das hat er schon häu­figer gesagt, aber Rau­ball könnte mit dieser Hal­tung bald relativ einsam dastehen. Denn in der Fuß­ball­szene wird inzwi­schen ziem­lich ergeb­nis­offen dar­über dis­ku­tiert, ob offene Arme für Inves­toren die Liga nicht wieder span­nender machen würden. Dass Unter­nehmen die Mehr­heit an Klubs erwerben dürfen, klingt sogar für viele Fans inzwi­schen ver­lo­ckender als jemals zuvor. Inves­toren, so die Theorie, könnten die gegen­wär­tigen wirt­schaft­li­chen Unter­schiede ein­ebnen. Inter­es­senten aus den USA und dem Mitt­leren Osten, vor allem aber aus China, klopfen schon seit Monaten bei deut­schen Klubs an und son­dieren die Mög­lich­keiten. 

Theo­re­tisch durch­ge­spielt würde das bedeuten, dass der Ham­burger SV sich nicht mit einem lau­ni­schen Mil­li­ardär und dessen selt­samer Bera­ter­schar her­um­streiten müsste, son­dern ein chi­ne­si­scher Staats­kon­zern in den Klub drei­stel­lige Mil­lio­nen­be­träge inves­tieren würde? Den 1. FC Köln würden kata­ri­sche Mil­lionen nach vorne bringen, Ein­tracht Frank­furt würde sich über ent­schlos­sene Inves­toren aus den USA freuen, wäh­rend bei Schalke 04 Gaz­prom vom Sponsor zum Besitzer würde. Moral und Fuß­ball­kultur einmal bei­sei­te­ge­lassen, würden solche Über­nahmen zwei­fellos zumin­dest die Vor­teile der Kon­zern­klubs aus Lever­kusen und Wolfs­burg, Hof­fen­heim und Leipzig ega­li­sieren, die schon heute von Inves­toren pro­fi­tieren. Was jedoch oft ver­gessen wird: Ein Inves­to­ren­ein­stieg ist immer ein Son­der­ef­fekt, den Klub kann man nur einmal ver­kaufen. Und selbst wenn rei­hen­weise Klubs an Inves­toren ver­hö­kert würden, würden immer nur vier von ihnen die tollen Ein­nahmen in der Cham­pions League kas­sieren. Nach­haltig würde sich nichts ändern. 

Und würde es sich für Inves­toren über­haupt rechnen, bei Bun­des­li­gisten ein­zu­steigen? Das Bei­spiel Eng­land zeigt, dass ein Fuß­ball­klub durchaus ein Geschäft sein kann. In der vor­letzten Saison machten 14 von 20 Klubs der Pre­mier League Gewinn, sogar Man­chester City trotz seiner exor­bi­tanten Aus­gaben. Der FC Liver­pool kam sogar auf ein Plus von fast 70 Mil­lionen Euro. Zu diesen Gewinnen haben neben enormen Fern­seh­gel­dern auch die exor­bi­tanten Ein­tritts­preise in eng­li­schen Sta­dien bei­getragen. Um doch mal mora­lisch zu werden: In Deutsch­land wären Ver­eine in Pri­vat­be­sitz ein epo­chaler Bruch mit allem, wie Fuß­ball­klubs bei uns ver­standen werden. Selbst wenn Inves­toren in der Bun­des­liga den sport­li­chen Wett­kampf doch in Gang setzen würden, wäre die end­gül­tige Ent­frem­dung zwi­schen Klubs und Publikum wohl die logi­sche Kon­se­quenz. 

Wolf­gang Holz­häuser war viele Jahre lang Geschäfts­führer von Bayer Lever­kusen und davor Liga­se­kretär beim DFB. Inzwi­schen ist er in Rente, reist gut­ge­launt mit seinem ehe­ma­ligen Klub durch Europa und meldet sich manchmal zu Wort. Neu­lich holte er seinen alten Vor­schlag aus der Mot­ten­kiste, in der Bun­des­liga Play­offs um die Meis­ter­schaft ein­zu­führen. Auf Nach­frage hält er das für eine Not­lö­sung, die immer noch besser ist, als wenn die Bayern schon im Oktober Meister sind.“ Doch eigent­lich treibt Holz­häuser etwas anderes um: Wer ernst­haft die Domi­nanz ein­zelner Klubs durch­bre­chen will, muss im Sport ansetzen.“ Holz­häuser glaubt, dass der euro­päi­sche Fuß­ball nicht daran vorbei kommt, sich am US-Pro­fi­sport zu ori­en­tieren, also ein Draft­system und Gehalts­ober­grenzen ein­zu­führen. Dann hätten die großen Klubs nicht mehr Geld für die Gehälter ihrer Spieler zur Ver­fü­gung. 

Auch sein ehe­ma­liger Wider­part in vielen Dis­kus­sionen, der Mahner Heri­bert Bruch­hagen, fände es inzwi­schen richtig, wenn man dafür sorgte, dass die besten Klubs als letzte auf die besten Spieler zugreifen könnten, wie das im US-Sport üblich ist. In den USA trägt Draf­ting erfolg­reich zu einem aus­ge­gli­chenen Wett­be­werb bei. Ein Blick in die Sie­ger­listen von Base­ball, Foot­ball oder NBA belegt das und macht zugleich klar, dass Chan­cen­gleich­heit wirt­schaft­li­chen Erfolg nicht ver­hin­dert. Die Dallas Cow­boys, laut Forbes mit vier Mil­li­arden Dollar der wert­vollste Sport­klub der Welt, haben in den 56 Jahren ihres Bestehens den Super Bowl nur fünf Mal gewonnen.

Draft­system ist nicht umsetzbar 

Doch unend­lich kom­pli­ziert wäre ein Draft­system im Fuß­ball, weil es nicht nur um eine Liga in einem Land ginge, son­dern um ein System, das viele Länder und Ligen erfassen müsste. Muss das argen­ti­ni­sche Super­ta­lent dann zum ita­lie­ni­schen Abstiegs­kan­di­daten? Würde der tolle deut­sche Nach­wuchs­spieler, der von Ingol­stadt gedraftet wird, aber nach Mün­chen oder Dort­mund will, nicht vor jedem Arbeits­ge­richt gewinnen? 

Holz­häuser möchte die Pläne trotzdem gerne mal genauer durch­spielen lassen und Rechts­gut­achten beauf­tragen. Außerdem sagt er voraus: Die Cham­pions League wird irgend­wann der rich­tige Wett­be­werb sein.“ Die Bun­des­liga würde dazu eine Art Vor­qua­li­fi­ka­tion.“ Aber ist das nicht schon längst so? Sind für die Bayern die natio­nalen Kicks nicht oft nur noch ein Warm-up für die großen Spiele in der Cham­pions League? Kein Wunder, dass es aktu­elle Über­le­gungen gibt, die Spiele der Cham­pions League am Wochen­ende aus­zu­tragen. Wenn die Zuschauer Zeit haben, sollen sie Bayern gegen Real Madrid gucken dürfen und nicht Bayern gegen Frank­furt schauen müssen.

Das wäre eine wei­tere Nähe­rung an eine Euro­pa­liga, die als Droh­ku­lisse seit 25 Jahren eine gespens­ti­sche Schat­ten­exis­tenz führt. Schon die Grün­dung der Cham­pions League war eine Reak­tion der Uefa auf die Behaup­tung großer Klubs, sonst eine Euro­pa­liga zu gründen. Seit einem Vier­tel­jahr­hun­dert wird sie immer dann wieder her­vor­ge­holt, wenn es um die Ver­tei­lung von Gel­dern geht. Seit auch die Fifa davon träumt, größer ins Geschäft mit dem Ver­eins­fuß­ball ein­zu­steigen, gibt es sogar die Option einer glo­balen Cham­pions League oder gar Welt­liga. Bayern gegen Boca Juniors, oder Dort­mund gegen Kaizer Chiefs klingt schließ­lich auch nicht schlecht.

Fuß­ball in zwei Ver­sionen

Der gewal­tige Druck, der durch die Cham­pions League auf den natio­nalen Ligen lastet, und der durch inter­na­tio­nale Fern­seh­gelder völlig ver­zerrte Wett­be­werb führten aber zu einer inter­es­santen Wen­dung der Dis­kus­sion. Um sich von dem Mehltau zu befreien, der über dem Fuß­ball liegt, denken einige Manager das Unvor­stell­bare: Dass es näm­lich keine Kata­strophe, son­dern viel­leicht sogar eine Erlö­sung wäre, wenn sich die großen Klubs – ob der FC Bayern oder viel­leicht auch Dort­mund und Lever­kusen – aus der Bun­des­liga in irgend­welche Europa- oder Welt­ligen ver­ab­schieden würden. Klar, für die Zurück­blei­benden würde es ohne die Zug­pferde vom Fern­sehen deut­lich weniger Geld geben. Aber man könnte es so gerecht ver­teilen, dass der Sport wieder im Vor­der­grund stünde und nicht mehr das Geld. 

Es wäre natür­lich der kom­plette Umsturz und maxi­male Bruch, wenn sich der Fuß­ball in zwei Ver­sionen seiner selbst teilen würde. Eine glit­zernde, voller Stars, für ein glo­bales Publikum. Und eine zweite, nah­bare, für ein lokales oder regio­nales Publikum. Doch solche Gedan­ken­spiele zeigen nur, wie groß die Ver­zweif­lung längst ist. Der Fuß­ball steht auf jeden Fall vor einen Zei­ten­wende, offen ist nur, wie radikal sie auf welche Weise aus­fallen wird.