Heute tritt der SSV Ulm in der ersten Runde des DFB-Pokal gegen die Eintracht aus Frankfurt an. Der Klub, der in der Saison 1999/00 in der Bundesliga für Furore gesorgt hatte, bereitet sich äußerst akribisch auf den Pokal-Sieger vor.
Am 26.08.2001 brannte im Ulmer Donaustadion die Luft. Der Verbandsligist SSV Ulm kegelte den Bundesligisten 1.FC Nürnberg aus dem DFB-Pokal. Das 2:1 schoss die lange in Ulm spielende Klublegende Dragan Trkulja. Der traf in seiner Karriere insgesamt 100 Mal für Ulm. Und das in fünf verschiedenen Ligen. An diesem Tag per Elfmeter gegen Nürnbergs Torhüter Darius Kampa. Noch nie war der Bezwinger eines Bundesligisten im DFB-Pokal so niederklassig gewesen.
Dieses Wochenende spielen die Schwaben, als amtierender Verbandpokalsieger Württemberg, gegen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt und wollen als Regionalligist das Wunder von 2001 wiederholen. Das Stadion ist ausverkauft, die Fans planen eine bislang geheim gehaltene Choreo und das Telefon von Pressesprecher Max Rieck steht nicht mehr still. So viel Aufmerksamkeit war man in Ulm schon lange nicht mehr ausgesetzt. Das tut der Stimmung jedoch keinen Abbruch, denn diese ist in Ulm gerade grandios. Vor der Saison nahm sich die Vereinsführung vor, in der Regionalliga Südwest im oberen Tabellendrittel mitzuspielen. Nun ist man nach vier Spieltagen Tabellenführer. Darunter drei Siege und ein Unentschieden. Nur gegen Aufsteiger Pirmasens ließ man Punkte liegen. Start nach Maß.
Die Eintracht ärgern
Trainer Holger Bachthaler sagt, die Spieler sollen das Spiel gegen die Eintracht einfach nur genießen. Hört sich nach dem an, was jeder Amateur-Trainer vor einem Spiel in der ersten Runde des DFB-Pokals sagen würde. Der Trainer betrieb jedoch Video-Analysen der Eintracht-Freundschaftsspiele und das Ergebnis der Frankfurter im Supercup, wo die Hessen von den Bayern mächtig Prügel bezogen hatten, macht Mut. Wenn der Klub von der Schwäbischen Alb nur annähernd so dominant auftritt wie der FC Bayern, sollte die erste Runde doch ein Kinderspiel werden. Oder wie es der Trainer sagte: „Wir wollen den Favoriten ärgern“. Freuen wird sich auf jeden Fall Kevin Kienle. Der Angreifer hat bisher in drei Spielen drei Treffer erzielt und ist ganz heiß, da weiter zu machen, wo Lewandowski aufgehört hat.