Seite 2: „Das hat mich damals fast umgebracht.

Mit all den Jahren, die ich der Ein­tracht ver­bunden blieb, wurde mir mehr und mehr die Bedeu­tung Kör­bels für diesen Verein bewusst. Die ganzen Aufs und Abs, die diesen Verein so sehr aus­zeichnen, Körbel hat sie alle mit­ge­macht. Nur einmal war er ein paar Monate von seiner Diva getrennt, als man ihn als Coach ver­heizte. Das hat mich damals fast umge­bracht.“, sagte er mal, und man glaubt es ihm. Charly Körbel hätte locker woan­ders spielen, zu den Bayern gehen, er hätte weitaus mehr Spiele in der Natio­nalelf machen und viel erfolg­rei­cher sein können. Aber was heißt denn Erfolg?

Vor einigen Jahren dann hatte ich selber die Gele­gen­heit, mit Körbel zu reden. Im Inter­view sprach er über sein erstes Bun­des­li­ga­spiel, das weit vor meiner Geburt liegt. Er habe auch viel Glück gehabt, sagte Körbel bescheiden, und ich dachte, dass das gleiche für den Verein gelte. Als vor der Saison Sebas­tian Rode oder Sebas­tian Jung die Ein­tracht ver­ließen, Spieler, die Inte­gra­ti­ons­fi­guren hätten werden können, ärgerte mich das, aber übel genommen habe ich ihnen das nicht. Nie­mand bleibt noch bei seinem Verein, kaum ein Spieler hat über­haupt noch so etwas wie seinen“ Verein. Körbel ist seit über 40 Jahren bei der Ein­tracht. So etwas wird es wahr­schein­lich nie wieder geben. 

Ein Trikot von Möller habe ich übri­gens nie­mals besessen. Eines von Körbel natür­lich auch nicht. Aber bald ist ja Weih­nachten.