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Seite 2: Günstiger als das Jahresgehalt von Carlos Tevez

In der Grup­pen­phase lassen sie Chiles Rekord­meister Colo-Colo hinter sich. In der K.O.-Runde muss zunächst Titel­ver­tei­diger River Plate und schließ­lich einer der dies­jäh­rigen Top-Favo­riten auf den Titel, Pumas aus Mexiko, dran glauben. Ehe es im Halb­fi­nale zum nächsten unglei­chen Duell mit den Boca Juniors um Super­star Carlos Tevez kommt.

Der allein ver­dient pro Jahr eine halbe Mil­lion Euro mehr, als der Fünf-Mil­lionen-Gesamt­etat von Inde­pen­di­ente her­gibt. Und geht doch als Ver­lierer vom Platz. Dabei waren sie sich so sicher, dass der Empor­kömm­ling aus Ecuador keine Gefahr dar­stellen würde. Dem über­ra­schenden Halb­final-Einzug zum Trotz.

Der neue Stolz des Landes

Es sei das leich­teste Halb­fi­nale in Boca’s Geschichte“, war etwa Klub-Legende Juan Riquelme über­zeugt. Und auch nach der 1:2‑Niederlage im Hin­spiel schien das Finale nur Form­sache. Ein Aus­wärtstor in der Höhen-Hölle von Quito erzielt zu haben, sei doch die halbe Miete. Auf gut 2800 Metern über dem Mee­res­spiegel mussten sich schließ­lich schon viele große Mann­schaften geschlagen geben. 



Zumal im Estadio Olím­pico Ata­hualpa, dem Natio­nal­sta­dion Ecua­dors, in das Inde­pen­di­ente für die inter­na­tio­nalen Spiele aus­weicht. Ein­fach weil das hei­mi­sche Estadio Rumi­ñahui mit seinen knapp 8000 Plätzen viel zu wenig Platz bietet für den neuen Stolz des Landes. 

Nach­wuchs­ar­beit als Erfolgs­re­zept

Doch die Mann­schaft von Pablo Repetto ist nicht allein auf Höhen­luft ange­wiesen. Das Team hat viel­mehr ver­in­ner­licht, was als Zau­ber­formel der meisten Fuß­ball­mär­chen der jün­geren Geschichte gelten darf: auf­op­fe­rungs­volles, kol­lek­tives Ver­tei­digen und blitz­artig vor­ge­tra­gene Konter.

So meis­terte diese Mann­schaft, deren Kader mit der Aus­nahme von drei Uru­gu­ayern aus­schließ­lich aus ein­hei­mi­schen und zumeist blut­jungen Spie­lern besteht, selbst La Bom­bonera. Eine dieser Arenen, deren Atmo­sphäre allein ein Spiel ent­scheiden kann. Ließ sich selbst vom frühen, in der vierten Spiel­mi­nute kas­sierten Rück­stand und dem anschlie­ßenden Sturm­lauf Bocas nicht aus der Ruhe bringen. Gewann mit 3:2. Und somit beide Spiele gegen die bis dato in der Copa gänz­lich unge­schla­gene Star-Truppe aus Buenos Aires.

Auf den Ein­kaufs­zet­teln euro­päi­scher Klubs

Und auch wenn der Erfolg vor allem ein Erfolg des Kol­lek­tivs ist, ste­chen einige Spieler doch hervor. Da ist zum einen das Innen­ver­tei­diger-Duo, bestehend aus Luis Cai­cedo (24) und Arturo Mina (25). Ein Abwehr­boll­werk, das die 2800-Höhen­meter von Quito zuweilen als Sand­hügel erscheinen lässt.

Da ist Spiel­ma­cher Júnior Sor­noza (22), dessen lange, öff­nenden Pässe als Schau­bild für jedes Geo­me­trie-Schul­buch taugen würden. Da ist der gerade 19 Jahre alte Links­außen Bryan Cabezas, bei dessen Anblick es schon viel Fan­tasie bedarf, ihn nicht schon bald bei einem der ganz großen, euro­päi­schen Klubs zu sehen. 



Und da ist José Angulo (21), ein ver­läss­li­cher Sturm­tank klas­si­scher Prä­gung. Bis auf Abwehr­chef Mina ent­stammen sie alle der eigenen Jugend. Und stehen längst auf den Ein­kaufs­zet­teln euro­päi­scher Klubs, vom FC Everton (Mina) bis hin zu Atle­tico Madrid (Angulo).