Weil ein Landwirt beschloss, einen Zaun zu ziehen, verlor der TSV 1919 Kusey 2016 seinen Trainingsplatz. Warum es danach dennoch bergauf ging und die Mannschaft jetzt trotz Meistertitel nicht aufsteigt.
Wie haben die letzten drei Jahre den Verein beeinträchtigt?
Zum Glück war der Spielbetrieb nicht gefährdet, denn der Platz war nur der Trainings- und Ausweichplatz. Wir schlossen uns dann mit dem Nachbarverein zusammen, um dort trainieren zu können. Trotzdem mussten einige Spiele verschoben werden, weil der neue Platz der Witterung nicht standhielt. Und selbstverständlich war es ein komisches Gefühl, auswärts Heimspiele austragen zu müssen.
Wie haben denn die Einwohner Kuseys die Farce mit dem Zaun aufgenommen?
Wir haben damals eine Petition initiiert, jedoch war es abzusehen, dass wir keinen Erfolg haben werden, da der Landwirt sich quer stellte und er der rechtmäßige Besitzer des Grundstücks ist. Auch eine Klage hat leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Nächstes Jahr soll auf dem Platz ein Kindergarten gebaut werden, was ja wiederum mit uns auch nicht möglich gewesen wäre. Im Nachhinein betrachtet, war die dreijährige Entbehrung natürlich nicht von Vorteil für uns. Wir hatten auch gerade neue Hintertornetze gebaut, die wir nach einem Monat wieder abbauen konnten.
Dieses Jahr allerdings wendete sich das Blatt für den TSV Kusey, denn er bekam große finanzielle Unterstützung für einen neuen Trainingsplatz.
Das stimmt. Wir haben uns letztes Jahr mit der Gemeinde zusammengesetzt und haben eine große Fläche gestellt bekommen. Dann haben wir Fördergelder beantragt und jetzt den Bescheid bekommen, sodass wir unser neues Trainingszentrum errichten dürfen.
Dazu hat der TSV Kusey die Meisterschaft gewonnen, aber der Verein verzichtet auf den Aufstieg. Liegt das auch am (noch) fehlenden Trainingsplatz?
Das liegt nicht am Platz. Da fehlt uns einfach die Größe des Kaders und außerdem müssen viele Spieler samstags arbeiten. Deswegen sind wir freiwillig drin geblieben.