Warum man in Gröna mit der Schnur misst, in der Schweiz eine Sex-Orgie zum Spielabbruch führt und Jürgen Klinsmann nach Weidelsburg wechseln sollte.
Für die Tonne
Carsten Lakies ist zurück. Ja, der Carsten Lakies. Wie, der Name sagt euch nichts?! Immerhin hießen seine Stationen Bayern München, Hertha BSC und Karlsruher SC. Gut, insgesamt sind nur vier Bundesligaspiele notiert und nur eines davon für den FC Bayern. Aber das hatte es in sich. Denn als Lakies am 10. Mai 1997 sein Bundesligadebüt gab, musste für ihn einer den Platz räumen, der darüber alles andere als glücklich war: Jürgen Klinsmann.
Der wusste sich nicht anders zu behelfen, als seinen Frust mit einem gezielten Tritt gegen eine Werbetonne zu kanalisieren. Und Carsten Lakies war plötzlich in aller Munde. Grund genug für Hertha, sich die Dienste des Stürmer zu sichern. Und immerhin hatte Lakies in besagter Saison für die zweite Mannschaft der Bayern ja auch ordentlich geknipst: 22 Tore nach 28 Spielen standen am Ende zu Buche.
So richtig Fahrt nahm seine Karriere dann aber doch nicht auf. Feucht, Vellmar und Baunatal hiessen die letzten Stationen, ehe er ebendort 2008 ins Trainerfach wechselte. Das immerhin brachte ihn bis nach Japan. Als Co-Trainer von Ex-Hoffenheim-Coach Marco Pezzaiuoli sollte er die J‑League rocken. Nach nur zwölf Spielen (kein Sieg) das Ende vom Lied – die Sprachbarriere war zu groß, so heißt es.
Zurück in der Heimat hat der inzwischen 44 Jahre alte Lakies jetzt beschlossen, die Wahrheit noch ein letzte Mal auf dem Platz zu suchen. Und offenbar hat er nichts verlernt. Zwei Spiele, zwei Siege und vier Tore lautet seine Bilanz für FSG Weidelsburg bisher. Da kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Jürgen Klinsmann in der Kreisoberliga Hofgeismar-Wolfhagen auftaucht, einfach nur um Rache zu üben für den 10. Mai 1997.
Zurück in die Zukunft
Gute Nachrichten für alle Traditionalisten unter den Fußballfans. Im Dialog mit den eigenen Anhängern haben die Würzburger Kickers beschlossen, ihre derzeit unter dem Namen „flyeralarm Stadion“ firmierende Spielstätte wieder „Kickers-Stadion am Dallenberg“ zu nennen. Die endgültige Rück-Umbenennung findet zwar erst zum 50. Geburtstag des Stadions am 15. August 2017 statt, doch einen kleinen Vorgeschmack soll es nach dem Willen aller schon diesen Mai geben.
Nämlich dann, wenn die Mannschaft die Play-Off-Spiele um den Aufstieg in die 3. Liga schafft. Bei derzeit noch fünf ausstehenden Spielen und acht Punkten Vorsprung auf die zweite Mannschaft des FC Bayern scheint das durchaus machbar. Und auch wenn sich die Marketing-Experten des bisherigen Sponsors ob der dann erst Recht gestiegenen Aufmerksamkeit die Hände reiben werden: Wir drücken die Daumen!
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Ihr habt gelesen, wie ein Team mit nur sieben Feldspielern eine Partie gewann? Der Stürmer des Nachbardorfklubs läuft mit Mike-Werner-Gedächtnis-Frisur auf? Ihr müsst jede Woche auf einem Platz antreten, auf dem sonst die Kühe weiden? Schickt uns gerne Hinweise und Fotos auf kuriose Amateurgeschichten an unterklasse@11freunde.de (Betreff: Helden der Unterklasse).