Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Ein 32-jäh­riger Stürmer, 1,70 Meter groß und trotz seines Alters flink und wendig. Er ist Rekord-Natio­nal­spieler und –Tor­schütze, das Idol einer ganzen Gene­ra­tion indi­scher Fuß­ball-Fans. Seinen Namen kennt hier jedes Kind: Sunil Chhetri.

Indiens Super­fuß­baller

In Indien ist Fuß­ball keine große Sache, ver­gli­chen mit Cri­cket könnte man fast von einer Rand­sportart spre­chen. Noch. Denn das Inter­esse wächst. Vor allem weil eng­li­sche Top­klubs seit geraumer Zeit das Mar­ke­ting­po­ten­tial des asia­ti­schen Raums ent­deckt haben und zu nutzen wissen.

Aber auch die wach­sende Popu­la­rität indi­scher Fuß­ball­stars spielt eine Rolle. Ja, die gibt es tat­säch­lich: Indiens Fuß­ball-Profis, die Ronaldos und Messis aus Süd­asien. Beson­ders Cchetri ist seinen Idolen aus Eng­land und Spa­nien weit näher als es scheint.

Auf­stieg zum Groß­ver­diener

Der Sohn eines Armee­of­fi­ziers und einer Fuß­bal­lerin aus Nepal wächst mit seinen Schwes­tern, die eben­falls Profi-Fuß­baller werden, in stän­diger Bewe­gung auf. Der Job des Vaters zwingt die Familie, die schließ­lich nach Indien aus­wan­dert zu häu­figen Umzügen. Das Geld ist knapp.

Als Sunil mit 17 dann seinen ersten Pro­fi­ver­trag bei Asiens ältestem Fuß­ball­klub Mohun Bagan unter­schreibt, gibt er das erste Gehalt seinen Eltern. Das zweite, 80.000 Rupien auf einen Schlag, behält er. Es ist das zehn­fache eines durch­schnitt­li­chen Monats­ver­dienstes in seiner Heimat. Ich habe 70.000 davon abge­hoben, auf mein Bett gelegt und damit gespielt – wie in einem Holy­wood-Film“, erzählt er lachend, ich war eben erst 17“.

Ein Natio­nal­held

Wer ihn nicht kennt glaubt kaum, was Cchetri für eine Kar­riere hinter sich gebracht hat. Jung und spitz­bü­bisch kommt er daher, mit hoch­ge­gelten Haaren und unschein­barem Lächeln. Zusammen mit seinem großen Vor­bild, dem Vor­gänger als Kapitän der Natio­nalelf Bhai­chung Bhutia gilt er als Retter“ des indi­schen Fuß­balls.

Nicht weil er als Kapitän der Natio­nal­mann­schaft große Titel gewonnen oder einen beson­deren Sieg errungen hätte, Chhetri hat die Natio­nal­mann­schaft aus einem Loch befreit: Noch vor zwei Jahren wurden die Blue Tigers auf Rang 172 der FIFA-Welt­rang­liste geführt, im kom­menden Asia-Cup könnten sie nun dank ihres Kapi­täns unter die Top 100 vor­rü­cken. Das war zuletzt 1993 der Fall.