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Seite 2: Was er anders macht als sein Vorgänger

Der Füh­rungs­treffer nach einem frühen Ball­ge­winn war nur eine Frage der Zeit (24.), auch danach hatte Wolfs­burg die bes­seren Chancen. Es geschah, was Kor­kuts Kri­tiker befürch­teten: Das Stutt­garter Spiel wirkte behäbig und beliebig, die eigene Taktik war wenig inspi­riert und passte nicht so recht zu Wolfs­burgs 4−2−3−1. Gerade Daniel Didavi fand im Mit­tel­feld zu viele Frei­räume. Der Spiel­ver­lauf hätte unter Ex-Trainer Hannes Wolf, ein vor­sich­tiger Defen­siv­tak­tiker, wohl kaum anders aus­ge­sehen.

Stutt­gart mit Aggres­si­vität und Zug zum Tor

Nach der Pause sah Stutt­garts Spiel jedoch anders aus. Korkut brachte mit Daniel Gin­czek einen zweiten Stürmer. Gentner ging zunächst zurück ins Mit­tel­feld, später agierte er auf Links­außen. Stutt­gart zeich­nete wei­terhin eine Asym­me­trie auf den Flü­geln aus, die sie nun aber gewis­sen­hafter aus­spielten.

Das lag vor allem daran, dass Stutt­gart wesent­lich offen­siver agierte. Die Außen­ver­tei­diger rückten bis an die vor­derste Linie, die beiden Angreifer standen auch bei geg­ne­ri­schem Ball­be­sitz hoch. Stutt­gart machte nun das, was Wolfs­burg in der ersten Halb­zeit gelungen war: Sie störten den Gegner früh und gewannen Bälle in der geg­ne­ri­schen Hälfte. So erspielten sie sich auch nach dem Aus­gleichs­treffer noch zahl­reiche Chancen.

Auch das ist typisch Korkut: Er nahm zur Halb­zeit keine großen tak­ti­schen Ver­än­de­rungen vor, gerade gegen den Ball ähnelte das 4−4−2 nach der Pause dem 4−2−3−1 vor der Halb­zeit. Durch eine offen­si­vere Grund­hal­tung und ein ris­kan­teres Vor­schieben sämt­li­cher Spieler konnte Stutt­gart aber plötz­lich mehr Offen­siv­ge­fahr ent­fa­chen. Unter Wolf man­gelte es gerade nach Rück­ständen an der Risi­ko­be­reit­schaft. Dieses Pro­blem scheint Korkut angehen zu wollen.

Korkut, das halbe Phantom

So half auch diese Partie nicht, Kor­kuts Profil zu schärfen. Er machte dort weiter, wo er in Lever­kusen auf­ge­hört hat: Er ließ seine Mann­schaft einen unauf­ge­regten, dem Zeit­geist ent­spre­chenden Fuß­ball spielen. Einzig die offen­sive Aus­rich­tung in der zweiten Halb­zeit bedeu­tete einen klaren Bruch mit der Spiel­weise unter Wolf. Ansonsten bleibt sich Korkut treu, indem er auch in Stutt­gart an der Sei­ten­linie unauf­fällig bleibt.

Ob Phantom oder nicht — den Stutt­gar­tern wird es egal sein. Sie freuen sich dar­über, end­lich wieder aus­wärts gepunktet zu haben.