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Hartmut Oster­mann trägt keine rote Rose im Sakko, selten weißes Hemd und Fliege. Er bevor­zugt schwarze Hemden, der oberste Knopf bleibt gerne offen. Rein äußer­lich lässt sich eine gewisse Ähn­lich­keit zu Don Vito Cor­leone trotzdem nicht leugnen. Ob des Aus­se­hens oder der zahl­rei­chen Ver­bin­dungen in Politik und Wirt­schaft wegen, jeden­falls taufte der Spiegel“ Oster­mann bereits 2010: Der Pate von der Saar“.

Oster­mann ist Geschäfts­mann. Er baute die Unter­neh­mens­gruppe Victor´s„ auf, zu der neben den gleich­na­migen Hotels auch einer der größten Anbieter von Senio­ren­ein­rich­tungen in Deutsch­land gehört. Mitt­ler­weile ist Oster­mann Vor­stand des Auf­sichts­rats der Victor´s Bau & Wert AG“. Im beschau­li­chen Saar­land pola­ri­siert Oster­mann seit Jahr­zehnten. 2002 musste er für meh­rere Tage in Unter­su­chungs­haft, weil eines seiner Unter­nehmen der Steu­er­hin­ter­zie­hung ver­däch­tigt wurde. 17 Mil­lionen Euro. Dank Selbst­an­zeige blieb er straf­frei.

Auf Ewig an den Willen Oster­manns gekne­belt

Etwa zur glei­chen Zeit – also um die Jahr­tau­send­wende – stieg Oster­mann mit seiner Firma Forum GmbH“ beim klammen FC Hom­burg als Tri­kot­sponsor ein. Im Gegenzug ließ er sich, bezie­hungs­weise seiner Victor´s Bau & Wert AG“, am 24. Februar 2000 tief­ge­hende Befug­nisse in der Sat­zung des dama­ligen Viert­li­gisten ver­an­kern.

Die Sat­zungs­än­de­rungen und die damit ein­her­ge­henden Oster­mann-Klau­seln“ wurden damals ordent­lich beschlossen. Aus ver­eins­recht­li­cher Sicht ist des­halb nichts dagegen ein­zu­wenden. Aus mora­li­scher Sicht aller­dings schon. Schließ­lich wurde die finan­zi­elle Not­lage aus­ge­nutzt und eine Sat­zung ver­ab­schiedet, die den Verein auf Ewig an den Willen des Inves­tors Oster­mann kne­belt.

Was sind die Oster­mann-Klau­seln“?

Oster­manns Unter­nehmen, der Victor´s Bau & Wert AG“, wurde als juris­ti­sche Person zahl­reiche Son­der­rechte in die Sat­zung geschrieben. Meh­rere Klau­seln ste­chen beson­ders hervor: So steht dem Unter­nehmen ein Veto­recht zu Beschlüssen des Vor­standes zu“ (§10). Auch hat es ein Son­der­stimm­recht in Höhe von 26 Pro­zent der in der Jah­res­haupt­ver­samm­lung anwe­senden Mit­glieder“ (§12). Der Auf­sichtsrat vom FC Hom­burg kann außerdem nur im Ein­ver­nehmen mit der juris­ti­schen Person“ bestimmt werden (§13).

Aktuell heiß dis­ku­tiert wird aller­dings Para­graf 20. Dieser besagt, dass für Ände­rungen der Sat­zung eine Zwei­drit­tel­mehr­heit der Mit­glie­der­ver­samm­lung und die Zustim­mung der juris­ti­schen Person erfor­der­lich“ sind. Ver­ein­facht gesagt: Egal welche Sat­zungs­än­de­rungen von der Mit­glie­der­ver­samm­lung beschlossen werden, es braucht immer die Zustim­mung von Oster­manns Unter­nehmen.