Volker Goll ist Mitgründer des großartigen OFC-Fanzines „Erwin“ und muss gerade mit ansehen, wie sein Klub erneut in die Insolvenz geht. Liegt es an der „Kickers-DNA“?
Ist die Insolvenz ein Tiefschlag oder kann sie auch eine Chance sein?
Erstmal ist sie ein Tiefschlag für jeden Kickers-Fan. Man denkt ja automatisch: Das war’s jetzt. Andererseits haben wir schon oft gedacht, dass die Lichter ausgehen. Es kommt jetzt stark auf das Umfeld an. Es sind ja immer wieder erstaunliche Dinge aus dem Kickers-Umfeld entstanden. Bei der letzten Insolvenz haben sich die Anhänger sehr engagiert und dem Klub damit geholfen. Ob es diesmal ähnlich läuft, ist die spannende Frage. Ich werde mir auf jeden Fall keinen anderen Verein suchen.
Gibt es denn andere Fans, die salopp gesagt die Schnauze voll haben von den ständigen Tiefschlägen?
Es gibt einige, bei denen man eine gewisse Verdrossenheit bemerkt. Das sieht man auch daran, dass die Zuschauerzahlen kontinuierlich runtergehen. Ich hoffe aber, dass die Fans zum Klub stehen. Aus meiner Sicht ist die neue Vereinsführung nicht schuld an dieser Misere, sie hat die Probleme nur vorgefunden und muss sie offenbar nun ausbaden
Was wünschst du dir für die nächste Zeit?
Eigentlich hatte ich mich auf die Sommerpause und die Europameisterschaft gefreut. Jetzt muss ich mich doch wieder mit dem OFC rumschlagen. Ich wünsche mir, dass wir alle die Kraft haben, da wieder den nötigen Schwung aufzubringen. Das wird nötig sein.
Welche Rolle wird der „Erwin“ dabei spielen?
Der „Erwin“ ist etwas Stabilisierendes für unsere Fanszene. Aber wir in der Redaktion müssen uns erstmal selber wieder stabilisieren. Aber zum OFC zu halten, ist eben nichts für schwache Nerven.