Die FIFA ließ Fans über das schönste Tor der WM-Historie abstimmen. Und Mexikos Manuel Negrete gewann mit einem Volleyschuss. Ein schönes Tor – aber eine schwachsinnige Wahl. Weil diese elf Tore viel schöner waren.
4. Carlos Alberto (WM 1970, Brasilien gegen Italien)
Noch heute gilt das Tor von Brasiliens Kapitän im WM-Finale 1970 als das „perfekte Tor“. Was nicht so sehr mit dem Abschluss von Alberto zu tun hat, sondern viel mehr damit, dass an der Entstehung des Tores neun der zehn brasilianischen Feldspieler direkt beteiligt waren. Will heißen: Fast die ganze Mannschaft berührte vor dem satten Abschluss den Ball.
3. Pele (WM 1958, Brasilien gegen Schweden)
Wenige Tage vor dem Endspiel sitzt der 17-jährige Pelé auf seinem Hotelzimmer in Stockholm und weint. Er hat Heimweh. Nach dem Finale weint er wieder – vor Freude. Brasilien hat Schweden 5:2 besiegt. Pelés erster Treffer, bei dem er leichtfüßig die Abwehrspieler überlupft, bevor er eiskalt abschließt, ist die sportliche Geburt des besten Spielers aller Zeiten.
2. Dennis Bergkamp (WM 1998, Niederlange gegen Argentinien)
„Ich wusste selbst nicht, wie mir geschieht. So ein Glücksmoment in der 90. Minute! Jeder Junge träumt davon, bei einer WM ein Tor zu schießen. Dieses Tor machte ich auf meine Art und Weise, auf dieser Bühne, in einem für mich wirklich großen Spiel. Vermutlich war das entscheidend: Ich liebe guten Fußball, schönen Fußball, aber das Spiel muss eine spezielle Bedeutung haben. In diesem Moment dachte ich an meine Kindheit, als ich im Alter von sieben oder acht Jahren auf der Straße vor unserem Haus kickte.“ So spricht Dennis Bergkamp im 11FREUNDE-SPEZIAL (hier erhältlich) über den schönsten Moment seiner Karriere. Der zu einem der schönsten Momente der Fußballgeschichte überhaupt wurde. Weil alles perfekt ist: die Annahme, die Verarbeitung, der Abschluss. Und das Resultat: Holland zog ins Halbfinale ein.
1. Diego Maradona (WM 1986, Argentinien gegen England)
Über das Tor ist alles gesagt und geschrieben und berichtet worden. Und trotzdem bleibt man nach jedem Anschauen mit offenem Mund vor dem Rechner zurück. Weil kein anderes Tor je besser war und kein anderes Tor je besser sein wird. Weil alles passt. Der Rahmen (WM-Viertelfinale). Der Protagonist (der weltbeste Spieler). Die Entstehung (einer gegen alle). Das Ergebnis (Argentinien gewinnt und wird später Weltmeister). Gänsehaut.
Zumal Maradona nur ein paar Tage später, immerhin im WM-Halbfinale gegen Belgien, bewies, dass das Tor gegen England kein Zufall war…