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Seite 2: Der holländische Jürgen Klopp?

In kür­zester Zeit hat er es geschafft, die Mann­schaft, die in den fünf Jahren unter Vor­gänger Philipp Cocu (der schon Ende Oktober als Trainer von Fener­bahce Istanbul wieder ent­lassen wurde) dreimal Meister wurde, noch besser und hung­riger zu machen. Das belegen auch die Zahlen: Zwölf Spiele, 36 Punkte, 43:5 Tore. Eind­hoven trifft häu­figer, nutzt mehr Groß­chancen, kas­siert weniger Gegen­tore, spielt mehr Pässe, hat mehr Ball­be­sitz – auch in der geg­ne­ri­schen Hälfte – und lässt weniger Chancen zu.

Wir wollen offensiv und domi­nant spielen“, gab van Bommel vor der Saison als Marsch­route aus. Wenn es so läuft, wie wir uns das vor­stellen, kann unser Spiel spek­ta­kulär aus­sehen und die Zuschauer können genießen. Klappt das nicht, so müssen wir den­noch gewinnen. Auf dem Feld will ich, dass wir das Spiel bestimmen! Und das soll nicht ober­leh­rer­haft klingen.“

Einen Schritt nach vorn

Wäh­rend Cocu bei Füh­rungen oft mit defen­siven Ein­wechs­lungen auf Absi­che­rung setzte, fällt auf, dass Nach­folger von Bommel das Team immer weiter uner­müd­lich nach vorne peitscht und antreibt. Eind­hoven über­rollt seine Gegner mit Wucht und Bra­vour und hört nach Tor­er­folgen nicht auf, den Spiel­stand aus­zu­bauen. Nie­mals satt sein, for­dert van Bommel ein. Wir können ein­fach nicht anders“.

Vor allem in puncto Gegen­pres­sing machte Eind­hoven in dieser Saison einen Schritt nach vorn. Auch wenn van Bommel den Begriff für ein deut­sches Mode­wort hält: Gegen­pres­sing oder ›unter Druck setzen‹, um den Ball so schnell wie mög­lich wieder zurück zu erobern, ist das­selbe. Nur klingt es etwas schi­cker.“

Der hol­län­di­sche Jürgen Klopp?

Van Bommel ver­steht es zudem, die Spieler indi­vi­duell besser zu machen. Erfah­rene Kräfte wie den Ex-Glad­ba­cher Luuk de Jong ebenso wie Denzel Dum­fries, ein Abwehr-Talent, das inzwi­schen sogar um einen Stamm­platz in der nie­der­län­di­schen Natio­nal­mann­schaft kämpft. Die PSV-Profis hängen an den Lippen des Ex-Kapi­täns der Elftal“, berichten die Trai­nings­re­porter der nie­der­län­di­schen Zei­tungen.

Und auch in Inter­views lie­fert van Bommel wei­terhin den Klar­text, den man von ihm kennt. Wes­halb er längst schon als eine Art hol­län­di­scher Jürgen Klopp betrachtet wird. Die PSV-Fans lieben ihn für seinen fuß­bal­le­ri­schen Heavy Metal, feiern die Voll­gas­ver­an­stal­tungen auf dem Rasen und besingen in jedem Heim­spiel minu­ten­lang seinen Namen.

Keine Aus­rede, nur Ansporn

Obwohl die Zwi­schen­bi­lanz auf inter­na­tio­nalem Par­kett in dieser Saison mit nur einem Punkt aus vier Spielen auf den ersten Blick eher ernüch­ternd aus­fällt, ver­kaufte sich Eind­hoven in den bis­he­rigen Begeg­nungen der Todes­gruppe B“ der Cham­pions League mit Barca, Inter Mai­land und Tot­tenham mehr als pas­sabel – vor allem wenn man die ekla­tanten Etat­un­ter­schiede in Europa mit in die Bewer­tung nimmt. Als Aus­rede will MvB“ die jedoch nicht gelten lassen. Im Gegen­teil: Er sieht dies als Ansporn, weiter hart zu arbeiten.

Und wer weiß, viel­leicht suchen sie beim FC Bayern Mün­chen ja irgend­wann mal wieder einen neuen Trainer. An der Säbener Straße ist das mit dem Etat ja ein ver­gleichs­weise nach­ge­ord­netes Pro­blem.

Fran­cois Ducha­teau ist Redak­teur bei Funke Sport und berichtet seit vielen Jahren über den nie­der­län­di­schen Fuß­ball