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Die 11FREUNDE-Diens­tags­ko­lumne: Jede Woche machen sich Lucas Vogel­sang, Frank Will­mann, Titus Chalk und Frank Baade im Wechsel Gedanken üb er den Fuß­ball, die Bun­des­liga und was sonst noch so pas­siert. Wenn uns der heu­tige Kolum­nist Titus Chalk nicht gerade die eng­li­sche Fuß­ball­kultur erklärt, schreibt er für Four­FourTwo, expertet für die Deut­sche Welle oder trinkt Pints in seinem Lieb­lingspub.

An dieser Stelle erklärt unser Eng­land-Fach­mann und Ur-Lon­doner Titus Chalk die eng­li­sche Fuß­ball-Kultur. Ab sofort unge­fil­tert auf Deutsch:

Die Titus-Fuss­bal­ling-Eng-zyklo­pädie: The Pro­ject

Irgend­wann am Anfang dieser Dekade hörten eng­li­sche Fuss­ball­ver­eine auf, nur Fuss­ball­ver­eine zu sein. Statt­dessen sind sie Pro­jekte“ geworden, die wahr­schein­lich wie Pro­jekte“ in Berlin von ver­zo­genen Kin­dern aus eines Cafés mit kos­ten­losen W‑Lan geführt sind. Wie sonst ist die tur­bu­lente Saison von Pro­jekten wie Liver­pool, Chelsea, Man­chester City und sogar Aston Villa zu erklären?

Es war früher so ein­fach: das Ziel eines Fuss­ball­ver­eins war Fuss­ball zu spielen. Das Ziel eines Pro­jektes? Etwas viel weit­schwei­figer: den Besitzer zu unter­halten, Spon­soren zu ver­führen, Fans in Asien Fan­ar­ti­keln die wahr­schein­lich von ihren eigenen Kin­dern in irgend­wel­chem Aus­beu­tungs­be­trieb gemacht wurden zu ver­kaufen.

Auch sehr wichtig ist es eine Füh­rung zu haben, die sehr gern das Pro­jekt“ wäh­rend Pres­se­kon­fe­renzen anpreist, statt zum Bei­spiel über die Leis­tung der Mann­schaft zu reden. In diesem Sinn wenigs­tens war der tech­no­kra­ti­sche André Villas-Boas ein Gewinner mit Chelsea – Schade, dass er jetzt weg ist. Den­noch, viel­leicht war seine Abgang das erstes Zei­chen, dass die Fuss­ball­ver­eine schlagen zurück: dieses Monat, wurde auch Liver­pools Sport­di­rektor Damian Comolli ent­lassen, ein Man, dessen ein­ziges Talent war wich­tige Leute zu kennen und natür­lich begeis­tert über das Pro­jekt zu reden. Ich kann per­sön­lich den Strom­berg-mes­sigen Begriff nicht mehr ver­tragen. Lass uns hoffen, dass die Zukunft den ver­zo­genen Kin­dern nicht gehört…

Rezept des Monats: New­castle United

Die ganze eng­li­sche Presse ver­sucht im Augen­blick den Erfolg von New­castle United zu erklären. Ist es Graham Carrs Scou­ting-Netz, Alan Pardew’s Spiel­system oder halt das Geld vom Andy Car­roll-Ver­kauf, dass die Geor­dies bis vierte in der Tabelle geführt hat? Nein, natür­lich nicht. Laut den Medien, ist es alles eine Frage des Essens! Ver­tei­diger Mike Wil­liamson hat sogar die Stim­mung unter den Spieler zur Sen­dung das Per­fekte Dinner“ ver­gleicht: Es pas­siert oft, dass wir für ein­ander kochen. Ich habe für Shola Ameobi ein Risotto gekocht – habe aber bei James Perch nur ein Foli­en­kar­toffel bekommen. Das wer­tete null Punkte!“

Mitt­ler­weile, macht der Verein auch mit – und zum Will­kommen des Papiss Demba Cissés kochte für ihn sein Lieb­lings Gericht, Ziegen-Curry. Es ist ein Sene­ga­le­si­sches Gericht, das Yassa heisst und das ich liebe,“ sagt Cissé. Ich kann es selber nicht kochen aber die Köchin Liz hat es toll gemacht. Es ist fan­tas­tisch gewesen.“

Die Anwir­kung ist offenbar auch toll gewesen, denn Cissé hat nun 11 Tore in seinen 10 Spielen für New­castle und ist zum Status eines Kult-Helds geworden. Das Tüp­fel­chen auf dem I war seine Ent­schei­dung letzte Woche seine Haare bei einem ganz nor­malen Bar­bier für 6 Pfund schneiden zu lassen. Nachher, wurde er schnell von schrei­enden Kinder her­ge­fallen. Wird er even­tuell zum nächsten Mario Balotelli?

Blitz-Krise: King Harry

Die Zeiten sind offenbar feind­lich gegen Mon­ar­chen. Fragt doch Mal dem King Kenny oder noch besser dem König Otto, dessen Krone senkt täg­lich tiefer über seinen Augen. Die Zeit­wahl einer Krö­nung kann auch gefähr­lich sein und leider haben Kol­legen beim Eng­li­schen Magazin Four­FourTwo’ dies gelernt als sie ihrer letzte Auf­gabe ver­öf­fen­lichten mit Harry Red­knapp als König auf dem Titel­bild. Der eng­li­sche Trainer ist von Medien geliebt aber seine Mann­schaft geht gerade schneller runter als ein Teller Spargel im Berlin-Früh­ling. In der Tat, seit dem Fabio Capello seine Ruck­tritt als Natio­nal­trainer am 9. Februar ankün­digte und Harry wurde in Ver­bin­dung mit der Rolle gebracht, gewinnt Tot­tenham nur zwei seiner letzten 10 Pre­mier League Spiele und legt jetzt aus­ser­halb der Cham­pions League Plätze. Die Lösung ist natür­lich ein­fach (und wohl ver­dient) – Harry braucht sofort eine Beför­de­rung in einen höheren Dienst­grad und die FA wird ihm das zwei­fellos bald geben: Harry Red­knapp, Impe­rator der Eng­li­schen Natio­nal­mann­schaft und Eroberer der Grup­pen­phase der Euro 2012. Klingt gut. Ich freue mich schon riesig auf eine Natio­nal­mann­schaft fast so gut wie die Spurs…

Stö­rende Sta­tistik: 18002 Jahre

Bolton ist zwar 19. in der Pre­mier League Tabelle und tief in der Absteig-Kacke, er bleibt den­noch ein sehr frei­gie­biger Verein. Letzte Woche, haben die Trot­ters sogar den Ver­trag des Ver­tei­di­gers Gretar Steinsson bis 20014 ver­län­gert. Das bedeutet, durch einen Tipp­fehler, eine Ver­län­ge­rung von 18002 Jahren. Der Spieler kann jetzt 13.000 Pfund pro Woche für die nächste 936.104 Wochen ver­dienen. Offen­sicht­lich, bin ich zufrieden mit dem neuen Geschäft,“ sagte Steinsson nach unter­zeichnen.